Seiner Biografie in Briefen hat Titus Müller einen tabellarischen Lebenslauf vorangestellt, einen knappen Überblick in Daten über das Leben von C. S. Lewis, dem Autor der weltbekannten Narnia-Reihe. Daran schließen sich die Briefe an. Am Ende des Buches ergänzen kurze Biografien der Briefpartner sowie Anmerkungen zu den Briefen diese Ausführungen, um dem Leser die Möglichkeit zu geben, die Zusammenhänge besser zu verstehen und in einen entsprechenden Kontext zu bringen. Für mich waren diese Anmerkungen sehr wichtig, da ich doch das ein oder andere Zitat oder Wort mal „nachschlagen“ musste.
Ich war erstaunt darüber, wie viel diese eher untypische Biografie in Briefform über den Schreiber aussagt. Der Leser gewinnt einen fast intimen Einblick in die Gedanken, Sorgen und Ängste des bekannten Autors, aber auch in seine Kritik, seine theologischen Standpunkte, seine Leidenschaft für Bücher und später auch den Stellenwert seines Glaubens. C. S. Lewis war ein fleißiger Briefeschreiber an unterschiedlichste Personen wie Freunde, seinen Vater, seinen Bruder, Verwandte usw. In diesen Briefen kann man sein Wesen und seine Gedanken unzensiert lesen und gleichzeitig gewährt es auch einen ungefilterten Einblick in sein privates Leben, sein Umfeld und seinen Humor.
C. S. Lewis war ja zunächst Agnostiker, vielleicht sogar Atheist, und kam erst später zum Glauben. Aus seinen Briefen spricht viel Weisheit, die es lohnt, gelesen zu werden. Seine philosophischen und auch tiefgründigen Gedanken über unterschiedlichste Themen fordern zum Nachdenken heraus und liefern so manche kostbare gedankliche „Perle“.
Ich habe eine Weile für das Buch gebraucht, da es aus meiner Sicht nicht wie ein Roman in einem Rutsch durchgelesen werden kann. Da ich nicht allzu sehr vertraut mit dem Leben von C. S. Lewis war, musste ich mehr oder weniger alle Fußnoten nachlesen, um den jeweiligen Text besser verstehen zu können. Das war etwas nervig, da es den Lesefluss hemmte. Sehr hilfreich fand ich dagegen die kurze Vorstellung der einzelnen Briefpartner. Ich war erstaunt, mit welch einer Fülle an unterschiedlichsten Menschen C. S. Lewis in Briefkontakt stand.
Zum Schluss möchte ich Titus Müller gratulieren für die kluge Auswahl und Zusammenstellung dieser Briefe. Es ist ihm nicht nur gelungen, wichtige Korrespondenz in dem entsprechenden zeitlichen Kontext zu präsentieren, sondern auch die innere Entwicklung von C. S. Lewis durch eine gelungene Auswahl an Briefen zu unterstreichen.
Von Ingrid Bendel