Auf den koptisch-orthodoxen Bischof von Minya, Anba Makarios, ist am Montag in der südägyptischen Stadt al-Saru ein Mordanschlag verübt worden. Mehrere Schützen eröffneten das Feuer auf den Wagen des Bischofs, als dieser in den Ort einfuhr.
Wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) berichtet, habe der Fahrer des Wagens zum Haus eines örtlichen Christen fliehen können, das anschließend von den Angreifern umstellt worden sei. Angreifer und Verteidiger hätten sich dort ein längeres Feuergefecht geliefert, bis schließlich die Polizei eintraf. Es sei erheblicher Sachschaden entstanden, jedoch keine Todesopfer zu beklagen.
Hintergrund für den Mordversuch ist nach Einschätzung der Menschenrechtsorganisation vermutlich ein Gerücht um die Wiedereröffnung der einzigen örtlichen Kirche, die vor zehn Jahren aus "Sicherheitsgründen" geschlossen worden war Der Bischof hatte aber nach Informationen der IGFM lediglich eine christliche Familie besuchen wollen.
Die muslimische Mehrheitsgesellschaft lehnt die Muslimbrüder und andere islamische Extremisten nach den Erfahrungen ihrer rund einjährigen Herrschaft vehement ab. Dennoch gibt es Regionen in Ägypten, wo islamische Extremisten nach wie vor sehr mächtig sind", erklärte IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin. Der Besitz von Schusswaffen ist in Oberägypten kulturell bedingt für Männer eine Selbstverständlichkeit und mit registrierter Waffe auch legal, so die IGFM weiter.
