Verlag: Asaph Verlag GmbH
Seitenzahl: 164
ISBN: 978-3-9545903-5-3

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Dirk & Christa Lüling: „Trost finden“

Warum brauche ich so viel Anerkennung, Lob und Liebe? Warum fühle ich mich immer ausgeschlossen und ungeliebt, nicht beachtet, wertlos? Weshalb esse ich zu viele Kekse oder trinke zu viel Alkohol? Warum raste ich bei bestimmten Gelegenheiten sofort aus? Warum kann ich in einer größeren Gruppe nicht reden? Weshalb arbeite ich in der Gemeinde, im Beruf oder der Familie bis zum Umfallen und kann nie nein sagen? Warum suche ich immer wieder die Liebe zu einem neuen Mann oder einer neuen Frau?

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Scham liegt in Kindheit

Dirk und Christa Lüling von Team.F gehen in dem gut recherchierten und fundierten Buch diesen Fragen umfassend nach. Viele unserer unerwünschten Verhaltensweisen haben ihre Ursache in empfundener Scham. Denn die entwürdigende Erfahrung, beschämt zu werden, die viele Menschen in ihrer Kindheit gemacht haben, hat teilweise schlimme Folgen. Manche Eltern sagen ihren Kindern, sie seien dick, faul, dumm, hässlich oder kleideten sich unpassend. Andere Eltern schlagen. Oder die Kinder müssen sich die Liebe verdienen, Geschwister werden vorgezogen.

Auch Lehrer oder Mitschüler können die Würde der Kinder verletzen. Wenn dann niemand da ist, der tröstet und wieder aufbaut, dann verinnerlichen sich Glaubenssätze: Ich bin falsch oder nicht so, wie ich sein sollte. Ich genüge nicht. Ich bin nicht liebenswert. Diese begleiten uns ein Leben lang. Menschen sind verletzt und bauen Schutzmauern unterschiedlichster Art um sich herum auf. Viele unserer unerwünschten Verhaltensmuster sind auf diese Demütigungen in der Kindheit zurückzuführen. Die Autoren sprechen vom „Kindlichen Ich“, das geheilt, befreit und getröstet werden muss. Für dieses verletzte „Kindliche Ich“ gibt es Hoffnung, einen Weg heraus aus dem Dilemma.

Überwindung der Scham

Das Buch ist sehr gut und verständlich geschrieben sowie übersichtlich eingeteilt. Zu Beginn werden der Unterschied zwischen Scham und Schuld verdeutlicht und die Folgen von Scham erklärt. Dann werden offensichtliche und verdeckte sowie religiöse Schambotschaften aufgezeigt. Auch in christlichen Gemeinden kann eine Schamkultur herrschen kann. Das Buch zeigt, was das für die Mitglieder bedeutet. Der Leser erfährt, was Scham-Angst ist, wie Menschen in der Begegnung mit Jesus von ihrer Scham befreit werden und neue Verhaltensmuster lernen können. Das Buch ist durchsetzt mit Berichten von Betroffenen, die sehr offen über den Grund ihrer Scham, deren Auswirkungen und ihrer Befreiung davon berichten.

Durch das Lesen dieses Texts lernt der Leser sich selbst und andere Menschen besser kennen und verstehen. Ein echter Aha-Effekt. Das Buch regt zur Selbstreflexion an. Der Leser setzt sich aber nicht nur mit den eigenen demütigenden Erfahrungen auseinander, sondern kommt auch ins Nachdenken darüber, bei welchen Gelegenheiten er selbst andere gedemütigt hat, bewusst oder unbewusst. Dadurch können Beziehungen wieder in Ordnung gebracht werden. Durch die vielen authentischen Lebensberichte merkt der Leser: Es gibt viele Menschen mit den gleichen Schwierigkeiten – und sie haben sie überwunden. Dieses Buch sollten alle Seelsorger lesen und es ist hilfreich für jeden Leser.

Von Brigitte Keune

Leseprobe (PDF)

ZUSAMMENFASSUNG

Ein ausgesprochen gutes Buch über Scham, deren Folgen und Überwindung. Das sollte jeder Seelsorger lesen.
Ein ausgesprochen gutes Buch über Scham, deren Folgen und Überwindung. Das sollte jeder Seelsorger lesen. Dirk & Christa Lüling: "Trost finden"