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„Freakstock“: Familientreffen mit Bibel und Rockmusik

Ein Hauch von Woodstock liegt über dem Gelände, wenn die "Jesus Freaks" feiern. Schräge Typen sind aber immer seltener. Dafür kommen immer mehr Anhänger der Bewegung mit ihren Familien. Viele sind zusammen mit dem Festival erwachsen geworden.

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 Auf der Open-Air-Bühne rocken die E-Gitarristen, der Schlagzeuger stampft einen treibenden Beat. Davor recken sich die Arme in die Höhe, und der jugendliche Sänger ruft: «Sei mein Pilot – mein ganzes Leben geb‘ ich dir!» Worum es hier geht, steht in großen Lettern über der Bühne: «Thanx, Jesus, It’s all about you!» Beim «Freakstock»-Festival in der Kleinstadt Borgentreich bei Höxter feiern mehrere Tausend «Jesus Freaks» aus dem gesamten Bundesgebiet und den Nachbarländern ihren Glauben mit Rockmusik und unkonventionellen Gottesdiensten.

 Nach dem Stück sagt Simone vom Seelsorge-Team: «Wenn ihr das Gefühl habt, ihr wollt mit jemandem reden oder beten, dann kommt zu uns, wir machen das gern.» Für junge Eltern gibt es den Service-Hinweis, dass Ohrenschützer in knallbunten Farben für kleine Kinder kostenlos sind.

 Das Angebot haben Jan und Julia aus Hamburg gleich getestet. Unter gelben Ohrenschützern tollt ihre 16 Monate alte Tochter Maila mit ihren jungen Eltern auf dem Gelände. Das Paar schätzt hier die Mischung: Es gehe zu wie in einer großen Familie. Man komme mit den unterschiedlichsten Leuten zusammen. «Es ist aber auch toll, den Glauben mit anderen zu teilen», findet Julia.

 Zwischen den Musikfans ist auch der koptisch-orthodoxe Bischof Anba Damian. Das Festival der freikirchlichen Glaubensgemeinschaft ist bereits zum vierten Mal auf dem Gelände der koptisch-orthodoxen Kirche zu Gast. Der Bischof kommt jeden Tag aus dem 40 Autominuten entfernten Kloster aus Höxter. «Hier spürt man Gottes Segen», ist er überzeugt. «Die jungen Leute sind neugierig auf den christlichen Glauben.» Für sie nimmt sich der Bischof gerne Zeit. «Dazu gehört auch, sich einfach mal mit ihnen auf den Rasen zu setzen und zu plaudern.»

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 Schräge Typen mit Piercings, Tätowierungen und Rastalocken wie in früheren Jahren sind heute eher in der Minderheit. Mittlerweile geht das «Freakstock»-Festival in die nächste Generation. Früher kam man mit der Freundin zu dem Treffen, inzwischen reise man mit der ganzen Familie an, erklärt ein junger Vater. Für kleinere Kinder bietet das Festival seit einigen Jahren Gruppen an, für Jungen und Mädchen ab neun Jahren gibt es ein «Kidzstock» mit Action und Gesprächsrunden.

 «Über die Jesus Freaks bin ich überhaupt zum Glauben gekommen», erzählt der 32-jährige Felix aus Hannover, der schon zum 14. Mal dabei ist. «Beim Freakstock kann ich geistig auftanken und gute Musik hören», schwärmt der Prediger der Landeskirchlichen Gemeinschaft in Hannover. «Außerdem ist es hier ein bisschen wie Urlaub.» In diesem Jahr ist er mit seiner Frau Anne und den drei Kindern in einem Wohnmobil angereist.

 Das Treffen sei für viele Teilnehmer wie ein Familientreffen, erläutert auch Freakstock-Sprecherin Louise Schellenberg. Hier kämen Menschen jeder Herkunft und Prägung und jeden Alters zusammen. Auch wenn die meisten Besucher mit dem Festival erwachsen wurden, soll es weiterhin auch Jugendliche ansprechen. Im vergangenen Jahr kamen rund 3.000 Teilnehmer nach Borgentreich, wo das Festival nun bereits zum vierten Mal stattfindet. Bis 2008 traf man sich im thüringischen Gotha.

 Die Jesus Freaks sehen sich als Erweckungsbewegung junger Christen in Anlehnung an die charismatischen «Jesus-People» der 60er und 70er Jahre in den USA. In Deutschland entstand die erste Gruppe Anfang der 90er Jahre in Hamburg.

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 Koptenbischof Damian erzählt gern, dass seine Kirche die Jesus Freaks schon vor Jahren herzlich empfing. «Die etablierten Kirchen beklagen, dass zu wenig Jugendliche kommen – hier sind sie», sagt der Bischof. Er unterhält sich mit den jungen Leuten auf Deutsch, Arabisch oder Englisch. Als sich eine junge Christin aus Jerusalem verabschiedet, hat sie noch einen Wunsch, den Damian gerne erfüllt: Er berührt ihre Stirn mit seinem Kreuz und segnet sie.

(Quelle: epd)

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