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Von impulsiver Gewalt zu innerer Stärke

Makellos sind sie nicht, die Helden der Bibel. Und doch zeigen sie in heraus­fordernden Situationen eine große innere Kraft. Was macht sie stark?

Von Christian Eyselein

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Im Duo mit seiner Partnerin hat er es auf die Opernbühne geschafft, in Romane und Musik: Samson und Delilah sind legendär. Ein sagenhafter Volksheld ist dieser Simson, wie er auch heißt. Als einer der sogenannten „Richter“ hat er Israel zwanzig Jahre lang angeführt. Die Story bietet sich geradezu an von einem, der gar nicht zu bremsen ist vor lauter Kraft. Am Ende der Geschichte muss dann auch etwas schöngeredet werden, was dieses Raubein (sich) über die Zeit hin geleistet hat. Er ist von unglaublicher Körperkraft, die er reichlich gewalttätig zum Einsatz bringt (Richter 14–16). Heldenlegenden begeistern sich an diesem Kraftpaket, weil seine Aggression sich gegen Feinde richtet, die das Volk Israel bedrohen. Woher er seine Kräfte nimmt, bleibt sein Geheimnis, fast bis zum Ende. Keiner käme darauf, dass sie aus seinen nie geschnittenen Haaren resultieren. Seine Eltern hatten ihn Gott geweiht, und die langen Haare sind das Zeichen dafür. Das macht seine Kräfte aus. Im Blick auf Frauen aber ist er schwach, und Delilah, seine letzte, umgarnt ihn, entlockt ihm das Geheimnis und gibt das Rätsel preis. Sofort wird der Starke schwach und ist der Willkür seiner Feinde preisgegeben. Nicht ohne sie durch ein letztes Aufbäumen mit in seinen Untergang zu reißen.

Charismatischer Führer mit schwerer Zunge

Mose, viel früher, wird als Einzelner von Gott beauftragt, ein ganzes Volk aus Ägypten zu führen. Die Sache hat es in sich, hatte eigentlich gut angefangen. Die Sippe des Viehhirten Jakob aus Palästina war vor Generationen vom Hunger ins Land getrieben worden. Trotz oder wegen der unguten Geschichte mit Josef, dem Zweitjüngsten von insgesamt zwölf Söhnen, konnten sie sich dort niederlassen (1. Mose 37–50). Sie hatten Erfolg und vermehrten sich, und irgendwann kippt die Willkommenskultur in Misstrauen und Ablehnung. Durch Zwangsarbeit sollen die Hebräer niedergehalten und ihre weitere Vermehrung gebremst werden. Gottes Auftrag für Mose lautet: Geh zum Pharao und fordere die freie Ausreise für alle (2. Mose 3,10). Pharaonen waren keine Verwaltungsbeamten, sondern gottgleiche Herrscher. Einem solchen gegenüberzutreten, sofern das überhaupt gelingt, erfordert Stärke in höchstem Maß, und die sieht Mose bei sich nicht. So erzählt es ein kleiner, immer wieder aufblitzender Seitenstrang der Geschichte über den späteren charismatischen Führer in die Freiheit. Schon sein Sprachvermögen erscheint ihm unzureichend. Gott weist ihm deshalb seinen Bruder Aaron zu, der seine Defizite auffangen soll. Der ist eloquent (4,15; 7,2), ein steter Begleiter in herausfordernden Situa­tionen (Kap. 5-14) und ein kräftiger Beistand (17,8-13). In der kollektiven Erinnerung ist Moses Bedeutung weit größer als die seines Bruders. Doch der Segen, den auch wir noch am Ende vieler Gottesdienste sprechen (4. Mose 6,24-26), wird der „aaronitische“ genannt.

Prophet mit Burnout

Ein geheimnisvoller Prophet ist Elia (1. Könige 17-19). Im Konflikt zwischen dem Glauben an den Gott Israels und attraktiveren Fruchtbarkeitsspiritualitäten im Umfeld wird er fast zerrieben. Gott lässt sich nicht spotten (vgl. Galater 6,7) und verschließt den Anhängern eines Vitalitätsglaubens die Wolken. Im verdorrten Land versorgt Gott seinen Propheten und auch die legendäre Witwe von Sarepta/Zarpat und deren schon vom Tod ergriffenen Sohn (1. Könige 17). Elia erfährt den Gott Israels als den, der sich seinen Leugnern als die Stärke selbst erweist. Doch am Ende (18,40) toppt der Prophet auf blutige Weise, was doch schon klar ist. Dieser „Kraftbeweis“ tut Elia nicht gut und lässt ihn erschöpft zurück. Als noch keiner das Wort kennt, liegt er mit Burnout unter einem Wacholder. Und erfährt wieder Gottes Fürsorge. Ein Engel bringt ihm einen Krug mit Wasser und geröstetes Brot. Und eine neue Beauftragung: „Steh auf und iss, denn du hast noch einen weiten Weg vor dir!“ (1. Könige 19,5.7).

Dieser Weg reicht bis in die Gegenwart des jüdischen Glaubens. Eine Ankündigung im Maleachibuch macht Elia zum Vorläufer des Messias. Bei der Sederfeier zum Auftakt des jährlichen Passahfestes steht dafür ein freigehaltener Stuhl: „Siehe, ich will euch senden den Propheten Elia, ehe der große und schreckliche Tag des Herrn kommt. Der soll das Herz der Väter bekehren zu den Söhnen und das Herz der Söhne zu ihren Vätern, auf dass ich nicht komme und das Erdreich mit dem Bann schlage“ (Maleachi 3,23-24).

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Wegbereiter von großer innerer Stärke

Jesus wird gefragt, ob er dieser wiedergekommene Elia sei (Markus 6,15; 8,28). Auf dem Berg der Verklärung (Matthäus 17,3-8) erscheinen ihm und seinen Jüngern Mose und Elia. Der Täufer Johannes gilt den frühen Christen als Erfüllung der Eliaerwartung (Matthäus 11,14; 17,10-13). Die Ausstrahlung des Täufers muss von großer innerer Stärke gewesen sein. Menschen aller Gruppen kamen, um seinen Ruf zu einer Lebenswende zu hören. Viele ließen sich von ihm taufen, auch Jesus selbst (Matthäus 3). Von Johannes ist bekannt, dass er eigene Jünger hatte, die sich dann teilweise zu Jesus orientierten (Johannes 1,35-40). Die Jesusnähe ist besonders durch die Verknüpfung der Geburtsgeschichten beider in Lukas 1 unterstrichen. Die unverblümte Kritik an den Verhältnissen Herrschender bringt Johannes in Haft und dann auf zynische Weise den Tod (Matthäus 4,12; 14,1-12). Noch lange Zeit ist seine Verkündigung wirksam (Apostelgeschichte 18,25; 19,3-4). In der christlichen Tradition gilt Johannes als „Vorläufer“ und „Bahnbereiter“ Jesu als des Messias (vgl. Jesaja 40,3). Er ging diesen Weg, ohne auszuweichen.

Das Schwert dringt durch Marias Seele

Von großer innerer Stärke war wohl Maria, die Mutter Jesu. Letztlich wissen wir über sie nur, was in Beziehung zu Jesu Weg steht. Die Geburt dieses Sohnes wird ihr durch einen Erzengel angekündigt. Maria kann nur fragen und sich in das Unfassbare fügen: „Mir geschehe, wie du gesagt hast“ (Lukas 1,38). Als ihre Antwort lesen wir das Magnificat, diesen wunderbaren neutestamentlichen Psalm. In ihm werden die wahren Kraftverhältnisse der Welt besungen: Gott „stößt die Gewaltigen vom Thron und erhebt die Niedrigen“ (1,52). Während der gesamten Geburtsgeschichte Jesu (Lukas 2) spricht Maria kein Wort. Im Gegenteil: Sie hört genau, was über ihr Kind gesagt wird und „behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen“ (2,19). Die Mutter dieses Sohnes zu sein, erscheint als herausfordernd. Als der Zwölfjährige nach einem Tempelbesuch sich einfach entfernt und unter die Toralehrer begibt, bricht es hernach aus seiner Mutter heraus: „Mein Sohn, warum hast du uns das angetan?“ (2,48). Auf einer Hochzeit, wo Jesus mit seinen Jüngern und auch seiner Mutter zu Gast ist, erlebt Maria für einen gutgemeinten Hinweis eine herbe Abfuhr: „Was geht’s dich an, Frau, was ich tue?“ (Johannes 2,4). Als Maria sich zusammen mit ihren anderen Söhnen besorgt nach Jesus umschaut, fallen ablehnende Sätze: „Wer ist meine Mutter und wer sind meine Brüder? (…) Wer den Willen tut meines ­Vaters im Himmel, der ist mir Bruder und Schwester und Mutter“ (Matthäus 12,48-50). Es ist so, wie es ihr der greise Simeon schon vierzig Tage nach der Geburt segnend zuspricht, als Jesus Gott im Tempel geweiht wird: „Siehe, dieser ist gesetzt zum Fall und Aufstehen für viele in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird – und auch durch deine Seele wird ein Schwert dringen (…)“ (Lukas 2,34-35). Johannes berichtet, Maria sei zuletzt unter Jesu Kreuz gestanden und Jesus habe sie seinem Lieblingsjünger anvertraut (Johannes 19,25-27). Lukas nennt sie und Jesu Brüder im Kreis der ersten christlichen Gemeinde in Jerusalem (Apostelgeschichte 1,14).

Der vorlaute Wortführer weint

Simon, Fischer von Beruf, mangelt es nicht an Selbstbewusstsein. Jesus gibt ihm den Namen Petrus, Fels; sagt sogar, „auf diesen Fels will ich meine Gemeinde bauen“. Kräftig sofort dabei sein, das ist die Stärke Simons. Wenn ein Fischnetz gefüllt ist, gilt es, nicht zu zögern, sondern zuzupacken. Als Jesus seinen Jüngern eröffnet, was er auf sich zukommen sieht, Ablehnung, Leiden und Tod, geht Petrus dazwischen „und fing an, ihm zu wehren“. Er hat viel Kraft, aber ist es innere Stärke? Jesus jedenfalls weist seinen Jünger harsch zurück: „Geh weg von mir, Satan! Denn du meinst nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist“ (Markus 8,32-33). Und als Jesus kurz vor seiner Gefangennahme davon spricht, seine Jünger würden sich irritiert von ihm abwenden, widerspricht Petrus: „Und wenn sie alle Ärgernis nehmen, so doch ich nicht! (…) Auch wenn ich mit dir sterben müsste, werde ich dich nicht verleugnen! Das gleiche sagten sie alle“ und schlossen sich dem lauten Wortführer an (14,27-31). Doch es ist ein momentanes Aufbäumen, nicht Stärke, die sich bewährt. Alle sind wie weggeblasen, als es wirklich brenzlig wird, und Petrus, der Fels, merkt es, als am Ende der letzten Nacht Jesu der Hahn kräht. „Und er fing an zu weinen“ (14,72). Vielleicht beginnt mit dieser Bemerkung die Veränderung von impulsiver Kraft zu innerer Stärke. Nach seiner Auferstehung hat Jesus einen neuen Weg für Petrus. Er braucht ihn als felsenfestes Fundament für seine künftige Gemeinde. Nach dem Markusevangelium sind es Frauen, denen als ersten die Auferstehungsbotschaft gesagt wird und der Auftrag: „Sagt seinen Jüngern und Petrus“, dass Jesus einen neuen Weg mit ihnen gehen wird (16,7). Petrus wird in aller Kürze extra genannt. Am Ende des Johannesevangeliums wird er ausdrücklich neu berufen, „die Schafe“ Jesu, die Gemeinde zu leiten und das Martyrium Jesu tatsächlich zu teilen (Johannes 21,15-19). Diesen Weg ist Petrus dann wohl auch gegangen, vermutlich in Rom. Die kirchliche Tradition ehrt ihn für diese Frucht innerer Stärke.

Häftling voller Zuversicht

Auch der Weg des Paulus führt am Ende nach Rom (Apostelgeschichte 28,11-31). Er ist dem irdischen Jesus nicht selbst begegnet. Als Schüler des jüdischen Rabbis Gamaliel wurde er, im hellenistischen Judentum erzogen, selbst zum Gesetzeslehrer. Nach dem Bericht der Apostelgeschichte (8,3; 9,1-2) war er hoch aktiv, die junge christliche Bewegung zu verfolgen. Aus dieser gefestigten Sicht der Dinge warf ihn eine tiefgreifende Christusbegegnung, die zur Lebenswende wurde (9,3-6). Im Bewusstsein seiner direkten Beauftragung durch den Auferstandenen (1. Korinther 15,8-10) hat er eine große und konfliktbereite Stärke gewonnen. Durch seine Briefe an Gemeinden, die im Neuen Testament zahlreich vorliegen, wirkt dieser Apostel theologisch prägend bis in die Gegenwart. Unermüdlich ist er unterwegs, um neue christliche Gemeinden im kleinasiatischen Raum zu gründen, sie anzuleiten und zu begleiten. Zeiten der Haft und der Misshandlung bringen ihn von seiner Zuversicht auf die Gegenwart des erhöhten Herrn nicht ab. Sie ermöglicht es ihm, auch Schweres durchzustehen: „Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht, Christus“ (Philipper 4,13). Die Zusage Christi trägt ihn: „Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig“ (2. Korinther 12,9). Oft von seinen Kritikern als schwach wahrgenommen, erfährt er, gerade dann stark zu sein, wenn er nach außen hin schwach erscheint (12,10).

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Woher die Stärke?

Innere Stärke korrespondiert wohl mit kreatürlichen, vitalen, intellektuellen und sozialen Voraussetzungen. Sie spielen eine wichtige Rolle, sie können manches erleichtern oder erschweren, sind aber nicht die letztgültige Bedingung für das, was innere Stärke ausmacht. Denn sie hat entgegen gängiger Einschätzung ihre entscheidenden Ressourcen gerade nicht in unseren Kompetenzen. Dort, wo ein Mensch die Fraglichkeit und Fragilität seiner eigenen Kräfte erfährt, scheint sich eine Öffnung anzubahnen für eine Stärke, die uns widerfährt; die ihre Quelle in Gott hat. Der Vaterunserschluss ist ein Bekenntnis dazu: „Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit“.

Prof. Dr. Christian Eyselein, Pfarrer i. R. der Evang.-Luth. Kirche in Bayern, war in Neuendettelsau Studienleiter am Pastoralkolleg und an der Augustana-Hochschule Leiter der Pfarrverwalterinnen- und Pfarrverwalterausbildung. Weiterhin verantwortet er dort das Institut für evangelische Aszetik.


Dieser Artikel ist in P&S, Fachmagazin für Psychotherapie und Seelsorge, erschienen. P&S ist Teil des SCM Bundes-Verlags, zu dem auch Jesus.de gehört.

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4 COMMENTS

    • Gnädig sein mit Mitchrist:innen

      Hallo Herr Wößner: Gibt es irgend etwas, was sie nicht in Bausch und Bogen ablehnen bzw. als nicht genug gläubig empfinden? Wenn Gott so wäre, dann wäre der Glaube geradezu jeden Tag eine furchtbare Strafe. Im übrigen ist auch das Alte Testament und das Neue Testament absolut ehrlich. Viele große Vorbilder, die es auch gerne sein dürfen, waren nicht perfekt und oft ziemlich menschlich unvollkommen. Paulus vorher Saulus und Christenverfolger, haderte immer (ehrlich) dass er das Gute wolle und das Nichtgute tue. Petrus hat Jesus drei mal verleugnet. Nach Jesus versteckten sich die Mitarbeiter Jesu nach der Kreuzigung in ihren Häusern vor Angst. Die deutschen Christinnen und Christen ging am Sonntag zahlreicher in ihre Gottesdienste in den Hitlerzeiten, aber sie riefen oft auch Heil Hitler und waren die vielen kleinen Rädchen im Getriebe eines Antichristen.. In unseren Kirchen gibt es, wohl schon immer, sexuellen Mißbrauch, also schlimme Verbrechen. Aber gerade da zeigt sich doch, daß wir eigentlich alle etwas Kain und auch Abel in uns tragen und nach der Erfahrung auch der Urgemeinde allzumal Sünder sind und Gott damit nicht erfreuen. Aber die Liebe soll nicht verhamlosen oder marinalisieren, aber sie ist dazu da zu glauben, dass alle trotzdem geliebt sind und Jesus auch für Kain, Judas oder die heutigen großen Verbrecher und machthungrigen Despoten am Kreuz gestorben ist. Wir sind also keinesfalls alle vollkommen, nicht ich, nicht Sie und niemand. Aber deshalb kommt Jesus als Erlöser und Friedefürst. Es gibt bei Jesus nach seiner Wiederkehr keinen Doppelbums, auch kein Höllenfeuer und ewige Qual, sondern er wird als Friedefürst mit Liebe alles wieder in eine gute Ordnung bringen. Dann werden sich auch alle Knie freiwillig vor ihm beugen. Also seien Sie gnädig mit ihren Mitchrist:innen. Wir alle sind nur Menschen und sicherlich auch Sünder. Und wenn Sie damit nicht dacor gehen, kann ich das auch nicht ändern.

  1. Moses befreite von körperlicher und Jesus von seelischer Unfreiheit

    Charismatischer Führer mit schwerer Zunge: Mose wird als Einzelner von Gott beauftragt, ein ganzes Volk aus Ägypten zu führen. Dies hat mich an dem Artikel wirklich begeistert! Denn was oft vergessen wird: Die Befreiung aus der Versklavung in Ägypten macht das Judentum, in diesem Sinne auch das Alte Testament, zumindest als Idealvorstellung sehr emanzipatorisch. Daher durften eigentlich die Israeliten keine Sklaven in Unfreiheit halten. Ein Gefangener sollte sich entscheiden entweder Jude zu werden, oder wurde frei gegeben. Da der Alte Bund nicht einfach unerheblich ist, sondern das Fundament unserer neuen Gottesperspektive erst legte, ist auch unser Christsein – oder sollte es – emanipatorisch sein. Wenn Moses die Leiber aus der Fron befreite, was eine Befreiung aus wirklichem Elend war, dann hatte noch eine höhere Aufgabe der Messias Jesus Christus, in dem er uns von unserer Schuld unwiderruflich befreite. Nicht nur daher wird auch die Bibel von Jesus Christus her, damit auch das Alte Testament vom Neuen Testament her ausgelegt. Was aber selbst in den biblischen Geschichten offen ausgedrückt wird: Viele der biblischen Helden sind aber keine Saubermänner, sie haben mindestens die Fehler die wir auch haben, oder noch größere wenn sie mächtig sind und herrschen. Petrus sogar, ein ganz ganz großer Jesusanhänger, hat ihn dreimal verraten. Jesus ist für die Armen, Schwachen, die Sünder – die also sozial und gesellschaftlich krank sind – gekommen und er wurde ganz schwach am Kreuz und vorher voll mit großer Todesfurcht. Er kam in unsere hier tiefste Stufe der Existenz, nämlich als Opfer eines brutalen Tötungsvorgang am Kreuz auf Golgatha. Dies ist m.E. Erachtens auch Grund und Fundament für unsere Menschenrechte: Das Recht des Menschen auf Freiheit und körperliche Unversehrtheit und Jesu Freispruch für seelische Befreiung. Daher sind Religionsgemeinschaften, auch wenn sie sich christlich geben, dort fehlgeleitet wo Menschen unfrei werden, denen schon falsch zu denken und zu fragen eine Schuld suggeriert und wir müssen dann aber auch mit unserer Freiheit umgehen können. Denn Freiheit endet da wo die Freiheit des Mitmenschen eingeschränkt wird. Wirkliche Freiheit haben eigentlich nur wir Christinnen und Christen, denn unser Gott vergibt immer wieder und er hat schon allen Menschen dieser Erde auf Golgatha vergeben und mit sich selbst versöhnt. Daher sollten wir unsere Knie vor Jesus nicht erst im Himmel freiwillig beugen, sondern bereits jetzt. Was heißt dies aber konkret: Es heißt dann wirklich, Jesus vielleicht ein wenig ähnlicher zu werden und das Gebot zu erfüllen: Du sollst Gott lieben, deinen Nächsten und dich selbst.Die Selbstliebe bedeutet, ich bin kein Sklave von anderen

  2. Was macht sie stark?

    Nur der Glaube an Jesus Christus und das Geschenk des ewigen Lebens.
    Die Hoffnung auf die Erlösung.

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