Hessenschau:

Wie eine Kirchengemeinde in Fulda gegen den Trend gewachsen ist

Wahrend die Austrittszahlen in den evangelischen Landeskirchen flächendeckend auf einem hohen Niveau liegen, verzeichnete die Evangelische Kreuzkirche in Fulda seit Jahren einen Mitgliederanstieg. Dies berichtet die Hessenschau. Aus Platzmangel leistete sich die Gemeinde 2013 sogar einen Anbau, weil die Kirche bei Gottesdiensten an Feiertagen „aus allen Nähten platzte.“

Dies geschah unter der Leitung von Pfarrer Stefan Bürger. Als Bürger vor 25 Jahren die Pfarrstelle übernahm, hatte die Gemeinde 1.500 Mitglieder. Bis 2021 sei die Mitgliederanzahl auf 2.300 angestiegen, heißt es (aktuell 2.216). Wie hat es der Pastor geschafft, Menschen für die Kirche zu begeistern?

„Pfarrherrlichkeit in jeglicher Form ist nicht mein Ding“

Der wegen seiner Lauf-Begeisterung in der Lokalpresse als „Marathon-Pfarrer“ bezeichnete Geistliche ist viel in der Öffentlichkeit unterwegs. Dazu sagt er: „Man muss zu den Menschen rausgehen und darf nicht darauf warten, dass sie in die Kirche kommen.“ Bürger ist auch in den sozialen Netzwerken aktiv: „Ich bin transparent, was meine Arbeit angeht, und rede in Social Media darüber. Dabei versuche ich persönlich und authentisch zu sein, aber nicht peinlich privat“, so seine Devise. „Ob das gelingt, mögen andere entscheiden. Ich bin auf der Kanzel bei der Predigt nicht anders als beim Joggen.“

Um mehr Öffentlichkeit für die frohe Botschaft herzustellen, überträgt der mit Tablet-Computer in der Hand predigende Pfarrer auch Gottesdienste bei YouTube. Laut Bürger trügen auch moderne Gottesdienstformen und spätere Startzeiten zur Beliebtheit bei. Es kämen dreimal so viele Gäste wie früher – und vor allem auch junge Menschen, sagt der Pfarrer. Von Förmlichkeiten halte er persönlich nichts: „Pfarrherrlichkeit in jeglicher Form ist nicht mein Ding.“

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6 Kommentare

  1. Leider muss ich etwas Wasser in den Wein gießen.
    Eine große Erweckung ist in der Kreuzkirche in Fulda keineswegs aufgekommen.
    Ein großer Teil der Mitgliederzunahme ist durch ein Neubaugebiet entstanden.
    Der durchschnittliche Gottesdienstbesuch der Gemeindeglieder liegt bei höchstens etwa 10 Prozent.
    Für eine typische Freikirche wäre das ein extrem niedriger Wert.
    Für eine Gemeinde der EKKW (Evangelische Kirche Kurhessen-Waldeck) ist es natürlich ein relativ guter Wert.
    Aber eine geistliche Erweckung sieht anders aus!!!
    Zusätzlich zum Wachstum aufgrund des Neubaugebietes gibt es in dieser Kirchengemeinde Aktivitäten, die den Menschen dieser Welt Spaß bringen. Wobei nicht alles davon schlecht ist!!! Man darf auch als Christ sogar manchen Spaß haben, der zum Beispiel weder geistlich noch fleischlich (antichristlich) ist!!! Viele gute geistliche Dinge können auch Herz und Seele der Menschen erfreuen.

    Für wahre Christen sollte es ein wichtiges Anliegen sein, dass möglichst viele bzw. alle Menschen mit der guten Botschaft (Evangelium) des Herrn und Retters Jesus Christus erreicht werden!!!
    Die Anzahl der Kirchenmitglieder und selbst die Anzahl der Gottesdienstbesucher ist nicht entscheidend!!!
    Entscheidend ist, dass Menschen Sündenvergebung und ewiges Leben im Frieden mit Gott haben, weil sie Jesus Christus als Herrn und Retter in ihr Leben aufgenommen haben!!!

    Wer an den Sohn (Jesus) glaubt, der hat ewiges Leben. Wer dem Sohn Gottes (Jesus) nicht glaubt, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm. (Johannes 3:36)

    Die Konsequenz daraus sollte für wahre Christen sein, für andere Menschen zu beten und ihnen das Evangelium zu bezeugen, soweit es möglich ist!!!
    Am besten ist es, wenn man sich dabei vom Geist Gottes leiten lässt.
    Menschliche Pläne, um „Kirchenferne“ zu erreichen, kann man auch machen, sollten aber nicht die Hauptsache sein!!!
    Der Geist und das Wort Gottes sind für das Bezeugen der guten Nachricht (Evangelium) Gottes durch Jesus Christus entscheidend!!!

    Liebe Grüße
    Saint Peter

    • Mehr Liebe, Einigkeit und Ökumene gewünscht

      Lieber Saint Peter: Sie schreiben:“Der durchschnittliche Gottesdienstbesuch der Gemeindeglieder liegt nur bei höchstens etwa 10 Prozent“! Na nun
      Seit einer Studie, die beide große Kirchen bereits in den frühen 1970er Jahren betraf, wurden (und werden auch heute nur) 3 % der katholischen oder evangelischen Kirchensteuerzahler:innen erreicht: Sie praktizieren den Glauben, vorallem in Leitungsfunktion, als fleißige Ehrenamtliche und regelmäßige Gottesdienstbesucher (Heute zusätzlich treten leider viele Leute auch aus der Kirche aus, meist jene, die auch früher nichts mit dem Glauben anfangen konnten). Ob das für eine typische Freikirche ein extrem niedriger Wert wäre, kommt darauf an nach welcher Formel denn die Mitglieder einer Freien Gemeinde gezählt werden. Dass mit den „WAHREN CHRISTEN“ ist etwas schwierig, dazu ist die Dunkelziffer jener zu hoch, die heutzutage im Netz oder Fernsehen Gottesdienste besuchen. Bei einem Menschen der freiwillig regelmäßig in den Gottesdienst pflegt, müsste man fairerweise darauf schließen, dass er versucht ein Christ oder eine Christin zu sein. Wir alle sind immer auf die Sündenvergebung angewiesen, d. h. eigentlich richtiger: „Die bereits für alle Menschen am Kreuz geschehene Vergebung in Anspruch zu nehmen“, weil Jesus für jeden Menschen gestorben ist. Und menschliche Pläne Kirchenferne zu erreichen sollten wir immer haben, sie müssten sogar im Fokus stehen: Denn warum sollten wir – wenn nicht – noch Evangelisation und Mission betreiben? Geht es nicht mehr um die an den Hecken und Zäunen – also auch die Armen und Lahmen – also alle die irgendwo durch die Maschen fallen? Denn wenn wir schon fromm und bibisch argumentieren wollen, sollten wir dies auch an dem orientieren, was Jesus wirklich sagte – also in der Bergpredigt – und was den Menschen in der Urgemeinde noch als großes Ideal galt. Es reicht mir nicht „Kirche nur als etwas hinter frommen Mauern“ zu betrachten, in Heilssicherheit sich wähnen man gehöre zu der kleinen Herde (gewissermaßen einer Geistliche Elite), die gerettet wird. Wenn Gott nicht irren kann und Jesus nicht von falschen Voraussetzungen ausging, ist der Gottessohn nicht als Richter gekommen, sondern ausdrücklich als ERLÖSER ALLER MENSCHEN. Vor 2000 Jahren muss man das noch so geglaubt haben. Aber damals war man auch davon überzeugt, Jesus komme noch zu Lebzeiten wieder. Ich hoffe, ich habe nicht zu viel Wasser in Ihren Wein geschüttet. Wenn wir Jesusnachfolger:innen uns etwas einiger wären – nicht an den Details – über die Grundlage des Glaubens – dann wären wir auch glaubhafter. Heißt es nicht so schön und perfekt: „Glaube, Hoffnung und Liebe, aber die Liebe ist die Größte unter ihnen“! Ich vermute fast mal, die Uneinigkeit kommt aus Mangel an Liebe. Und da will ich mich selbstkritisch nicht ausschließen. In konkret würde dies auch bedeutet, Mut zu mehr innerkirchlicher Ökumene. Ich äußere hier nur meine Meinung, nicht eine absolute Wahrheit.

      • Lieber Bernd Hehner,
        wenn Sie schon so extrem lange Beiträge mit vielen ständigen Wiederholungen, die oft mit dem eigentlichen Thema nichts zu tun haben, schreiben und Sie dabei teilweise sogar den Überblick über Ihre eigenen Beiträge verlieren, dann sollten Sie wenigstens die sehr viel kürzeren Beiträge der anderen SORGFÄLTIG LESEN und in IHREN ANTWORTEN AUF DAS TATSÄCHLICH GESCHRIEBENE RICHTIG EINGEHEN!!!
        Ich könnte Ihnen hier in vielen Punkten fundiert widersprechen, aber dann müsste ich ähnlich viele Worte schreiben, wie Sie es leider zu tun pflegen, obwohl es im Regelwerk zu diesem Forum deutlich zum Ausdruck gebracht wurde, dass man KURZE BEITRÄGE schreiben soll.
        Also beschränke ich mich hier auf wenige Punkte. (Ein Problem Ihrer „elend langen“ Beiträge ist, dass man viele Aussagen stehen lassen muss, obwohl man überhaupt nicht damit einverstanden ist und fundiert darauf antworten könnte, wenn man ähnlich viel schreiben würde, wie Sie es tun!!!)

        Bei den „wahren Christen“ ging es mir überhaupt nicht darum, dass an der Menge der Gottesdienstbesucher zu erkennen wäre, welche Menschen zu den „wahren Christen“ gehören.
        Sondern es ging mir darum, dass „für wahre Christen“ etwas anderes als die Anzahl der Kirchenmitglieder und die Menge der Gottesdienstbesucher entscheidend ist.
        „Für wahre Christen“ ist es wichtig, dass möglichst viele bzw. alle Menschen mit dem Evangelium des Herrn und Retters Jesus Christus erreicht werden!!!
        Die Menschen, die nicht die Gnade Gottes durch den wahren Glauben an den Herrn und Retter Jesus Christus annehmen, werden aufgrund ihrer eigenen Sünden von Gott gerecht gerichtet und zur absoluten Gottesferne verurteilt, weil kein Mensch mit seinen Sünden vor dem heiligen und gerechten („gerecht“ richtig verstanden!!!) Gott bestehen kann!!!

        Wer an den Sohn glaubt, der hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht glaubt, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm. (Johannes 3:36)

        Deshalb ist es wichtig, dass wahre Christen für andere Menschen beten und ihnen die gute Nachricht von und über den Herrn und Retter Jesus Christus bezeugen, soweit es möglich ist!!!
        Dabei ist es wichtig, dass sich die Christen vom Geist Gottes führen lassen, weil ohne das Wirken des Heiligen Geistes das Reich Gottes nicht gebaut werden kann und es keine echte Eingliederung in den Leib Christi (Gemeinde Gottes) gibt!!!
        Durch menschliche Pläne und Handlungen kann man zwar die Anzahl der Kirchenmitglieder und Gottesdienstbesucher erhöhen, aber das göttliche Wirken ist entscheidend, damit Menschen gerettet werden und ewiges Leben im Frieden mit Gott erhalten!!!

        Liebe Grüße
        Saint Peter

        • Bitte nicht andere Kommentatoren auf das Einhalten von Regeln hinweisen – danke. MfG, das JDE-Team

  2. Wachsen gegen den Trend ist kein Wunder

    Wie eine Kirchengemeinde in Fulda gegen den Trend gewachsen ist? Das Beispiel zeigt, dass es grundsätzlich geht. Gebetsmühlenhaft habe ich oft hier an dieser Stelle geschrieben, dass in manchen – vor allem – Großstadtgemeinden kaum noch Kerngemeinden bestehen: Also alle Kreise, Gruppen, Chöre, Projekte und feste Angebote fehlen (sogar oft ganz). Wenn Events stattfinden, oder übergemeindliche Angebote, dann sind die Kirchen allerdings voll. Aber am normalen Sonntag sitzt ein Dutzend älterer Rentner:innen – ich bin es auch – in den Bänken, wohl wissend dass sich bei gleichbleibendem Trend die Gottesdienstgemeinde leider sehr bald aus biologischen Gründen auflösen wird. Die Menschen die noch zum Gottesdienst kommen, haben mangels Kerngemeinde in der Regel keine Gemeinschaft (oder das Glück in Chören zu singen bzw. auch an den überörtlichen Angeboten teilzunehmen). Aber ich bin der Überzeugung dass es funktioniert, auch Gemeinde (wieder!) aufzubauen. Man muss es nur wollen und dann wenigstens versuchen. Der Heilige Geist weht zwar wo er will, aber nicht gegen unsere Faul- oder Trägheit. Es ist nicht die volle Wahrheit, alles auf den sogenannten Traditionsabbruch zu schieben. Die Leute stimmen auch am Sonntagmorgen mit ihren Füßen ab und man kann was dagegen tun, dass sich unsere Füße gerne bewegen. Zum Beispiel, wie bei uns, schöne Gottesdienste zu erleben, was – Gott sei es gedankt -auch so ist: Lichtergottesdienste oder beispielsweise Salbungsgottesdienste, gerne von den Menschen angenommen. Gemeinde lebt von der Gemeinschaft (psychologisch ausgedrückt von „Kommunikation“). Natürlich geht es auch, wie es eine Wiener Kirchengemeinde kürzlich im Fernsehgottesdienst dokumentierte: Sie öffnete am Sonntag für alle Menschen die Kirche und nun ist sie wirklich jeden Sonntagnachmittag voll, zum Essen, zum Reden und zur Gemeinschaft. Manche tragen zum Essen und Trinken bei. Sogar türkische und moslemische Menschen bringen ihre speziellen Leckereien gerne mit. Es ist wie bei der Einladung zum großen Fest, wo sich vorher sämtliche Ethablierten doch nacheinander alle entschuldigten, die wichtigeres zu tun hatten. Daher ist man dort an die Hecken und Zäunen eingegangen. Eine probate sehr gute Methode zum Gemeindeaufbau. In meiner neuen Gemeinde in der Pfalz möchten wir im Januar 24 mit einem Hauskreis starten, worauf sich die Gemeinde sehr freut. Wie sagte sogar der gottlose Mao aus China: „Eine große Reise beginnt mit dem ersten kleinen Schritt“! Und wenn viele kleine Menschen viele kleine Schritte tun, dann könnten wir – wenn sie es denn tun würden – das Angesicht der Erde verändern. Ein wenig geht das auch einfach dadurch, dass man einfache neue Angebote schafft. Sonst wird die uns bekannte und vertraute Form von Kirche wie einst die Dinosaurier an der eigenen Unbeweglichkeit aussterben. Geistliche Depression muss mit Blick auf leere Kirchenbänke nicht sein. Solche Stimmungen erzeugen wir meist selbst.

  3. Paulus hat auch Menschen für Jesus gewinnen können. Man muss es halt wollen, authentisch sein und auf Menschen zugehen.

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