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Yemisi Ogunleye: „Es ist Jesus, der in mir wirkt.“

Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye gewann Gold bei den Olympischen Spielen in Paris und bezeugte dort ihren Glauben. Vor dem Großevent sprach sie im Interview über ihren Weg zum Sport und ihre Beziehung zu Gott.

Yemisi, im März hast du die Kugel zum ersten Mal über 20 Meter gestoßen und bist Zweite bei der Hallen-Weltmeisterschaft geworden. Wie überraschend kam das für dich?

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Yemisi Ogunleye: In der Vorbereitung war ich sehr gut drauf und habe schon im Training gesehen, dass die 20 Meter nicht mehr weit weg sind. Aber es ist natürlich ein Unterschied zwischen Training und Wettkampf. Deshalb war’s eine extreme Überraschung. Und die 20-Meter-Marke ist so etwas Besonderes – da muss schon alles passen. Der Stoß war allerdings technisch gar nicht so optimal – deshalb denke ich, dass Engel die Kugel getragen haben müssen. Das war für mich ein Wunder von Gott.

Was bedeuten dir sportliche Leistungen?

Das ist so wie mit den Noten in der Schule. Du steckst viel rein und hoffst, dass etwas Gutes dabei rauskommt. Und doch habe ich erst vor zwei Jahren so richtig realisiert: So wie mich meine Noten nicht als Mensch definieren, gilt das auch für meine sportliche Leistung.

Wie geht es dir, wenn du gerade nicht in Form oder verletzt bist?

Das ist echt eine schwierige Angelegenheit, wenn man sich Ziele setzt und dann merkt, dass sie aktuell nicht erreichbar sind. Da ist dann viel Anspannung in mir – aber umso mehr hilft mir hier mein Glaube. Denn Gott bleibt gleich, in den Höhen und Tiefen. Er hat weiterhin einen Plan für mein Leben, ob ich in Form bin oder nicht.

Ich glaube, dass Gott auch manchmal Phasen zulässt, in denen wir am Boden sind und uns nicht auf unsere eigene Kraft stützen können. Das erlebe ich jetzt gerade auch – ich bin nicht in Topform, mein Knie macht wieder mal Probleme. Aber ich merke, dass ich gerade jetzt Gottes Kraft nochmal ganz anders erleben darf. Seine Güte und Barmherzigkeit mit mir.

Wie bist du überhaupt zum Kugelstoßen gekommen?

Ich habe mit Ballett gestartet, dann wurde ich Turnerin. Irgendwann kamen Disziplinen aus der Leichtathletik dazu, in denen ich direkt ziemlich gut war. Und schließlich bin ich ganz dorthin gewechselt. Ich war schon immer relativ groß und hatte lange Arme – das hat mir geholfen. Zum Kugelstoßen kam ich aber erst nach zwei Kreuzbandrissen. Sprinten und Springen waren nicht mehr möglich. Da blieb mir keine andere Wahl.

Nach dem Vizeweltmeistertitel in Glasgow hast du schnell klargemacht: Alle Ehre gehört Jesus! Kostet dich das auch Mut, deinen Glauben zu bekennen?

Natürlich, aber ich habe keine Angst. Mir war im Vorhinein klar, dass ich auch auf Ablehnung stoßen werde. Ich habe aber schon früh verstanden, dass Jesus einfach alles ist, was ich habe. Deshalb schäme ich mich nicht für das, was er in meinem Leben getan hat. Jesus ist ans Kreuz gegangen und hat der ganzen Welt seine Liebe bewiesen. Er hat mir mein Talent geschenkt – also will ich es bestmöglich nutzen und ihm die Ehre geben.

„Not I, but Jesus in me“ steht in deiner Insta-Bio. Was heißt das für dich?

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Wenn ich zurückschaue, dann kann ich nicht sagen, dass ich etwas Besonderes getan habe, um diese Bestleistungen der letzten Monate zu bringen. Das war nur Jesus in mir, der mir Zuversicht gegeben hat, der mich durch sein Wort ermutigt hat, nicht aufzugeben, sondern meine ganze Hoffnung auf ihn zu setzen. Es ist Jesus, der in mir wirkt. Das sollen alle wissen.

Mit ihm bin ich jeden Tag unterwegs, zu ihm bete und singe ich, wenn ich mir in der Mittagspause meine Gitarre schnappe. Er ist da bei meinem Hauskreis und wenn ich abends im Bett über einen Bibelvers meditiere. Ich erzähl Jesus den ganzen Tag, was in meinem Herzen los ist.

Was ist dein Lieblingsbibelvers?

Jeremia 29,11: »Denn ich weiß genau, welche Gedanken ich über euch habe, spricht der HERR. Gedanken des Friedens, und nicht des Unheils, um euch Zukunft und Hoffnung zu geben.« Dieser Vers hat immer wieder an meine Herzenstür geklopft und mir Kraft gegeben in Zeiten des Zweifelns.

Welche Geschichte der Bibel könntest du immer wieder lesen?

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Die Geschichte von Maria und Marta in Lukas 10,38-42. Als Jesus zu Besuch kommt, bereitet Martha das Essen vor und ist busy. Währenddessen sitzt Maria zu den Füßen Jesu und hört ihm aufmerksam zu. Ich bin oft selbst Martha und nehme mir keine Zeit, um Jesus zuzuhören, sondern will ihm mit meinen Taten gefallen. Ihm was beweisen. Diese Geschichte habe ich in den letzten Jahren immer wieder gelesen und Gott hat mir eine Sache damit gezeigt: Es geht um Beziehung, um Zeit mit ihm, nicht um Leistung.

Du hast als Jugendliche Mobbing und Rassismus erlebt – was hat dir in dieser schweren Zeit geholfen?

Ich hatte damals keine Freunde, wurde wegen meiner Hautfarbe ausgeschlossen und habe sehr an meinem eigenen Wert gezweifelt. Ich habe mich oft gefragt, ob Gott auch mich liebt. Einige Leute in meiner Kirche waren sehr wichtig für mich. Sie haben mir zugehört und mich ermutigt. An einem Tiefpunkt habe ich Gott darum gebeten, dass er sich mir zeigt und ich habe von ihm gehört: »Gib nicht auf, meine Tochter. Ich habe einen Plan für dein Leben.« Das hat mir rausgeholfen aus meiner Verzweiflung.

Heute bist du Jugendleiterin in einer Gemeinde in Karlsruhe. Was liebst du an dieser Aufgabe?

Es ist nie langweilig. Ich liebe es, mich in junge Menschen zu investieren, mit ihnen Zeit zu verbringen und voller Freude dabei zuzusehen, wie sie in ihrer Beziehung mit Jesus wachsen und ihn immer besser kennenlernen.

Deine liebste Kindheitserinnerung?

Es gibt so viele. Jetzt gerade fällt mir mein allererstes Solo auf dem Gospelkonzert meiner Gemeinde ein. Ich war 14 Jahre alt, noch recht schüchtern und hab mich zum ersten Mal getraut, aus meinen Selbstzweifeln auszubrechen.

Dein größter Traum?

Den lebe ich gerade. Auf der Weltbühne zu stehen und von Jesus zu erzählen. Und dadurch Menschen die Chance zu geben, ihn kennenzulernen. Und natürlich jetzt an den Olympischen Spielen teilnehmen zu dürfen.

Die Fragen stellte Tobias Hambuch, Redaktionsleiter der Zeitschrift Teensmag.


Dieses Interview ist in der Zeitschrift Teensmag erschienen. Teensmag wird vom SCM Bundes-Verlag herausgegeben, zu dem auch Jesus.de gehört.

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1 COMMENT

  1. Welch wohltuendes Interview mit einer jungen Frau, die Gott die Ehre gibt und Jesus im Moment ihres Sieges preist!
    Welch wohltuender Kontrast zu den Tod-und-Teufel-Predigern, die sich noch immer über die ach so „okkulten“ und „satanischen“ Spiele ereifern!

    Frau Ogunleye tut genau das, womit uns Jesus beauftragt hat: Sie ist Licht der Welt und Salz der Erde!

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