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Die Sach ist dein, Herr Jesu Christ

Die Melodie dieses Liedes stammt von Johann Michael Haydn, einem Bruder des bekannten Joseph Haydn. Die Studenten der Basler Mission waren davon so angetan, dass einer ihrer Lehrer dafür einen Text schreiben musste.

  1. Die Sach‘ ist Dein, Herr Jesus Christ, die Sach, an der wir stehn.
    Und weil es Deine Sache ist, kann sie nicht untergehn.
    Allein das Weizenkorn, bevor es fruchtbar sprosst zum Licht empor,
    wird sterbend in der Erde Schoß vorher vom eignen Wesen los;
    im Sterben los, vom eignen Wesen los.
  2. Du gingst, o Jesu, unser Haupt, durch Leiden himmelan
    und führest jeden, der da glaubt, mit Dir die gleiche Bahn.
    Wohlan, so führ uns allzugleich zum Teil am Leiden und am Reich;
    führ uns durch Deines Todes Tor samt Deiner Sach zum Licht empor;
    zum Licht empor durch Deines Todes Tor.
  3. Du starbest selbst als Weizenkorn und sankest in das Grab.
    Belebe denn, o Lebensborn, die Welt, die Gott Dir gab;
    send Boten aus in jedes Land, dass bald Dein Name werd bekannt,
    Dein Name voller Seligkeit. Auch wir stehn Dir zum Dienst bereit;
    zum Dienst bereit, zum Dienst in Kampf und Streit.

Samuel Preiswerk, Felician Martin von Zaremba

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Missionslied aus Basel

„Die Sach ist dein, Herr Jesu Christ“ ist ein Missionslied. Die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts war die Zeit der Gründung vieler Missionswerke: in Berlin, Leipzig, Neuendettelsau, Hermannsburg, Basel. Dieses Lied kommt ganz unmittelbar aus der Basler Mission und ihrem Seminar.

Dabei hat es eine recht ungewöhnliche Entstehungsgeschichte: Die Basler „Missionszöglinge“ (so nannte man die Seminarstudenten damals) waren von einer Melodie sehr angetan, die Johann Michael Haydn, ein Bruder des bekannteren Joseph Haydn, zu einem Text mit den Anfangsworten „Hier liegt vor deiner Majestät“ komponiert hatte – und so baten sie ihren Lehrer Samuel Preiswerk, zu dieser Melodie einen passenden Text zu dichten.

Boten in alle Länder

Preiswerk erfüllte den Wunsch seiner Studenten, und so entstand ein zweistrophiges Lied: „Die Sach ist dein, Herr Jesu Christ“. Diesem fügte der Basler Missionsstudent Felician Martin von Zaremba später eine dritte Strophe hinzu. Sie passt zu den beiden schon vorhandenen Strophen so gut, dass kaum jemand auf die Idee kommen könnte, das Lied habe zwei Verfasser.

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Es ist gerade der Schluss dieser Strophe, der das Lied zu einem aussagekräftigen Missionslied macht: die Bitte um die Aussendung von Boten in alle Länder der Welt. Seine „Uraufführung“ erlebte das Lied dann beim Basler Jahresfest im Jahr 1829, wo es von den „Zöglingen“ gesungen wurde.

Wort ersetzt

Zwei Bibelstellen prägen das Lied „Die Sach ist dein, Herr Jesu Christ“. In der Eingangszeile wird Jesaja 49,4 zitiert. Aber: Samuel Preiswerk benutzte den Text der originalen Übersetzung Martin Luthers. In den neueren Ausgaben der Lutherbibel ist das Wort „Sach“ durch das Wort „Recht“ ersetzt!

Die zweite Bibelstelle ist das bekannte Wort vom Weizenkorn, das in die Erde fallen und sterben muss, ehe es Frucht bringen kann (Johannes 12,24). Dieses Wort begegnet uns schon in der ersten Strophe und kehrt dann in der später hinzugefügten dritten Strophe wieder.

Lehrer und Zögling

Und nun noch etwas mehr zu den beiden Verfassern: Samuel Preiswerk war als Lehrer vor allem auch für die hebräische Sprache, also die Sprache des Alten Testaments, zuständig. Felician Martin von Zaremba hat einen italienisch oder spanisch klingenden Namen und dazu einen Adelstitel. Allerdings kommt er aus dem heutigen Litauen.

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Er war „Zögling“ am Basler Seminar und später als Missionar in der Kaukasusmission sowie im Reisedienst tätig. Wer immer ein Herz für die Weltmission hat, wird in diesem Lied sein sehnlichstes Verlangen wiederfinden und es immer wieder gerne singen.

Text: Reinhard Deichgräber


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