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Jesus soll die Losung sein

Um gute Vorsätze für das neue Jahr geht es in diesem Lied. Um sie einhalten zu können, setzt der Dichter auf Gott.

  1. Jesus soll die Losung sein,
    da ein neues Jahr erschienen;
    Jesu Name soll allein
    denen als ihr Zeichen dienen,
    die in seinem Bunde stehn
    und auf seinen Wegen gehn.
  2. Jesu Name, Jesu Wort
    soll bei uns in Zion schallen;
    und so oft wir an den Ort,
    der nach Ihm genannt ist, wallen,
    mache seines Namens Ruhm
    unser Herz zum Heiligtum.
  3. Unsre Wege wollen wir
    nur in Jesu Namen gehen.
    Geht uns dieser Leitstern für,
    so wird alles wohl bestehen
    und durch seinen Gnadenschein
    alles voller Segen sein.
  4. Alle Sorgen, alles Leid
    soll der Name uns versüßen;
    so wird alle Bitterkeit
    uns zur Freude werden müssen.
    Jesu Nam sei Sonn und Schild,
    welcher allen Kummer stillt.
  5. Jesus, aller Bürger Heil,
    und der Stadt ein Gnadenzeichen,
    auch des Landes bestes Teil,
    dem kein Kleinod zu vergleichen,
    Jesus, unser Trost und Hort,
    sei die Losung fort und fort.

Benjamin Schmolck

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Kein Bezug zu Jesus an Neujahr?

„Jesus soll die Losung sein“ ist ein Neujahrslied. Unser Glaube hat zum Neujahrstag ein etwas gebrochenes Verhältnis, ist dieser doch neben dem Erntedankfest das einzige Fest, das keinen direkten Bezug zur Heilsgeschichte und zu Jesus hat.

Frühere Zeiten haben das anders empfunden. Der Neujahrstag bezog seinen Inhalt vom Evangeliumstext dieses Tages: „Als das Kind Jesus acht Tage später beschnitten wurde, gab man ihm den Namen Jesus“(Lukas 2,21), also: Neujahr ist das Fest des Jesus-Namens. Diese inhaltliche Füllung zeigt auch unser Neujahrslied.

Geistinspirierte Wünsche

Vom „Namen Jesu“ ist in dem Lied „Jesus soll die Losung sein“, das aus fünf Strophen besteht, viermal die Rede; dazu zweimal einfach vom „Namen“. Und der Name selbst, also „Jesus“ kommt viermal vor. Gut evangelisch ist das exklusive „allein“ in der dritten Zeile der ersten Strophe. Das Lied ist also ein rechtes Jesuslied. Am Anfang des neuen Jahres steht der Name Jesus – was könnte es Passenderes geben?

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Passend zum Jahresanfang ist aber auch die Tatsache, dass wir in dem Choral nicht weniger als sieben fromme Vorsätze bzw. Wünsche finden („soll“, „wollen“, „sei“). Allerdings sind die guten Vorsätze zum Jahresanfang eine äußerst fragwürdige Angelegenheit, zumal wenn sie auf dem wackligen Grund des eigenen guten Willens aufbauen. Ganz anders aber sieht es aus, wenn solche Vorsätze vom Geist Gottes inspiriert und mit göttlicher Kraft ausgerüstet werden!

Rekordverdächtig

Benjamin Schmolck, der Dichter des Liedes, lebte vor etwa 300 Jahren. In der Taufe empfing er den Namen des jüngsten Sohnes des Erzvaters Jakob. Er wirkte als Pfarrer in Schweidnitz in Schlesien. Als Dichter von Kirchenliedern war Schmolck überaus fruchtbar. Mit seinen fast 1.200 Liedern hätte er beste Aussichten, in das Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen zu werden. Theologisch stand er dem Pietismus nahe, war aber selbst kein Pietist.

Gegen Ende seines Lebens ging es ihm sehr schlecht; Schmolck war extrem übergewichtig, lahm und blind. Das Lied hat keine eigene Melodie. Üblicherweise singen wir es nach der Melodie des Liedes „Meinen Jesus lass ich nicht“ beziehungsweise „Jesus nimmt die Sünder an“.

Text: Reinhard Deichgräber

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Weitere Liederschätze findest du hier.

Und falls du die alten Liederschätze auch anhören möchtest, dann kannst du im SCM-Shop vorbeischauen. Der SCM-Shop gehört wie Jesu.de zur SCM-Verlagsgruppe.

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