Noch ein Buch der happy-clappy Kategorie „Sorge dich nicht, lebe“? Es würde den Rahmen der Rezension sprengen, würde man versuchen, das bewegte Leben und die Gaben des Tausendsassas Bernd R. Hock hier kurz darzustellen. Empfohlen sei seine 2021 erschienene Biografie „Immer im Rampenlicht“ oder der Besuch seiner Homepage „Rampenbär“.
Ein kleines Büchlein der Sorgenvernichtung erwartet den Leser. Ansteckender Glaube trifft auf Humor und Praxistipps. Ein weiser Mensch sagte einst: „Wenn ihr sitzt, dann steht ihr schon, wenn ihr steht, dann lauft ihr schon, wenn ihr lauft, dann seid ihr schon am Ziel.“ Dieser Lebensweise erteilen die klugen Ratschläge des Autors eine klare Absage. Im „Jetzt und Hier“ zu leben, lautet sein Grundtenor. Weg vom Sorgen, hin zum Ruhen in Gott, zum Anzapfen von Freude, von Freiheit, von Liebe, von Vertrauen.
Gespickt mit eigenen Erfahrungen des Schreibers wird dem geneigten Leser empfohlen, des Protagonisten anschauliche Bilder in den Alltag hinein zu visualisieren. Der Text ist fluffig zu lesen, ohne oberflächlich zu sein. Die Wortwahl ist nicht theologisch verschwurbelt, sondern folgt eher Martin Luther, der dem Volk gerne „auf das Maul schaute“. Kleine, leicht verdauliche Antisorgenhappen lehren: Alltagserprobte christliche Lebensweisheiten der Bibel bieten den Sorgen der Welt eine diametrale Alternative. Leid wird nicht verschwiegen, Scheitern nicht unter den Tisch gekehrt und keinesfalls der Mantel des Schweigens darüber gehängt.
Jedes Kapitel bietet überraschende Sichtweisen, im Anschluss versehen mit praktischen und humorvoll-satirischen Momenten. Hock gelingt es, die Menschen zu ermutigen, von den mit Sorgenlöchern übersäten Nebenstraßen der Angst an den (Kreuz)ungen auf die Straße der Zuversicht abzubiegen. Innehalten im Alltagsgrau, den Moment vor Gott lobpreisen, voller Vertrauen durchtragen lassen in schweren Zeiten, dazu animiert der Autor mit ansteckendem, authentischem Glauben. Ach ja, erwähnte ich es schon? Dieser christliche Lebensfreudeverbreiter ist seit Geburt körperlich schwer gehandicapt. Doch auch da bleibt die Frage nach Lesen des Buches: Haben wir letztendlich nicht alle einen hohen Grad der Hilfsbedürftigkeit?
Von Hans-Georg Wigge