Verlag: Neukirchener Verlag
Seitenzahl: 272
ISBN: 9783761568163

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Dagmar Petrick: Martha, Helen und der Weg aus der Dunkelheit

Tassen fliegen durch die Luft, die mit Essen beladenen Teller zerschellen an der Wand und lassen ein einziges Chaos aus Speisen und Scherben im Esszimmer zurück. Die taubblinde sechsjährige Helen Keller hat während des Abendessens mal wieder einen ihrer berüchtigten Wutanfälle. Nur mit Kuchen ist sie zu beruhigen. Die Eltern sind verzweifelt und nahe dran, Helen in ein Heim zu geben. Wie sollen sie mit einem Kind umgehen, das nicht sieht, nicht hört und nicht sprechen kann?

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Ihre letzte Hoffnung ist die 20-jährige Annie Sullivan. Annie Sullivan ist Rehabilitations-Lehrerin. Selbst fast blind, aber mutig, energisch und voller Ideen kommt sie in das Haus der Kellers und versucht, Helen zu erziehen und zu unterrichten. Sie erkennt sehr schnell, dass Helen ein superintelligentes Kind ist, eingeschlossen in sich selbst wie in einem Kokon. Unfähig, seine Gedanken, Träume, Wünsche, Hoffnungen, Ideen anderen mitzuteilen. Eine gigantische Aufgabe steht vor Annie Sullivan: Wie kann ein taubblindes Kind die Sprache lernen, wenn es keine Vorstellung von Wörtern hat? Wie teilt man Gedanken mit einem Menschen, der nichts sieht und nichts hört?

Dagmar Petrick erzählt aus der Sicht Martha Washingtons, Tochter der schwarzen Köchin der Kellers, in diesem biografischen Roman von Helen Kellers Kindheit Ende des 19. Jahrhunderts in Tuscumbia, Alabama. Helen bewegt sich trotz Blindheit sicher und flink auf dem Gut. Sie geht in den Stall zu den Kühen, gibt dem frechen Gänserich einen Tritt, schneidet Martha die Haare ab, wirft das Baby aus der Wiege, sperrt die Mutter im Keller ein. Aber Petrick berichtet auch, wie es Helen schafft, sich aus der Dunkelheit zu befreien und sich zu einer der erfolgreichsten Schriftstellerinnen und Rednerinnen ihrer Zeit zu entwickeln. Sie veränderte vieles zum Positiven für die Situation von Blinden und Tauben.

In diesem Buch lernen die Leserin und der Leser viel über die Situation von Blinden und Gehörlosen. Annie Sullivan zeigt Helen, wie sie kommunizieren kann. Sie hört mit ihren Fußsohlen, empfängt Schwingungen, redet mit ihren Fingerspitzen. Es ist faszinierend und bringt zum Staunen, dieses Mädchen auf ihrem Weg Kapitel für Kapitel zu begleiten. Blindheit und Taubheit sind für sie kein Grund aufzugeben. Helen Keller hat denen eine Stimme gegeben, die man nicht hört und die mit ihren Augen nicht sehen können. Mit ihrem Mut, ihrer Entschlossenheit und Ausdauer ermutigt sie alle, die gehandicapt sind, nicht aufzugeben und zu beweisen, was in ihnen steckt. Jeder, der will, kann die Welt verändern. Helen hat es mit ihrem Leben vorgemacht.

Dagmar Petrick hat dieses Buch spannend geschrieben, informativ und voller Hoffnung. Die Menschen darin handeln mutig, entschlossen, eigenverantwortlich. Sie sind stark und voller Überlebenswillen trotz widriger Umstände – alles Eigenschaften, die wir auch heute dringend benötigen. Diese drei Frauen – Martha, Helen und Annie sind beeindruckende Vorbilder. Ich konnte das Buch – einmal angefangen zu lesen – nicht mehr aus der Hand legen.

Von Brigitte Keune

Leseprobe (PDF)

ZUSAMMENFASSUNG

Eine beeindruckende und spannende Biografie Helen Kellers. Sie war taub und blind und wurde trotzdem zu einer der bedeutendsten Frauen ihrer Zeit. Dieses Buch macht Mut und öffnet den Blick in eine für die meisten Menschen sonst eher unbekannte Welt.
Eine beeindruckende und spannende Biografie Helen Kellers. Sie war taub und blind und wurde trotzdem zu einer der bedeutendsten Frauen ihrer Zeit. Dieses Buch macht Mut und öffnet den Blick in eine für die meisten Menschen sonst eher unbekannte Welt.Dagmar Petrick: Martha, Helen und der Weg aus der Dunkelheit