Wir schreiben das Jahr 1949, als in Ostdeutschland Jack Barsky als Albrecht Dittrich zur Welt kommt. Nach Schule und Abitur studiert er in Jena Chemie. Von Kindesbeinen an wird er in der Ideologie des Sozialismus geschult und glaubt mit aller Inbrunst an das System. Als er aufgefordert wird, für die Sowjetunion als Agent zu arbeiten, stimmt er mit Begeisterung zu. Nach seiner Ausbildung in Berlin und Moskau wird er in die USA eingeschleust.
Ab 1978 lebt er als Jack Barsky in New York, verdient sich zunächst Geld als Fahrradkurier, später studiert und arbeitet er in der IT-Branche und hat regelmäßig Kontakt zum KGB. Alle zwei Jahre hat er Heimaturlaub, bei dem er in Moskau Bericht erstattet, aber auch in Berlin Frau und Sohn besucht. Mit der Zeit baut er sich jedoch ein neues Leben in den USA auf und fast unmerklich ändert sich seine Loyalität. Als er den Befehl zur Rückkehr bekommt, wagt er einen mutigen Schritt. Er entschließt sich dazu, den KGB hinter sich zu lassen und in den USA zu bleiben. Heute ist er Amerikaner und bekennender Christ, der aufklären will mit einem Buch.
Klar und schonungslos schreibt Barsky über seine Fehler und die Entscheidungen, die er im Laufe seines Lebens treffen musste. Dadurch begegnet Jack dem Leser sehr menschlich und sympathisch. Das macht das Buch überaus lesenswert. Es liest sich im Grunde wie ein Roman, der aber auf Tatsachen basiert. Es ist fesselnd wie ein Thriller. Ich habe das Buch mit seinen über 400 Seiten innerhalb von zwei Tagen verschlungen, denn es war so fesselnd und unterhaltsam zu lesen, dass ich einfach nicht aufhören konnte.
Von Ingrid Bendel