Verlag: Herder
Seitenzahl: 256
ISBN: 978-3-451-60116-3

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Josef Aldenhoff: Mensch Mann

Psychotherapeut und Psychiater Josef Aldenhoff schreibt als Mann über die Seele der Männer. Offen gibt er zu, dass er sich für Männer schämt. Gleichzeitig beschreibt er nicht ohne einen Funken Sarkasmus seine Fassungslosigkeit über politisch ungerechte Entscheidungen aus der Männerwelt. Mit eindrücklichen Zahlen und Statistiken belegt er seine Beispiele, die nichts für schwache Gemüter sind.

Der Autor selbst sieht seinen Text als einen subjektiven und keinen wissenschaftlichen Text. Das Buch ist breit recherchiert. Die Auswahl seiner Themen zeigt, dass er es ernst meint, und fordert vor allem Männer, die sich selbst als «netter Mann» definieren, auf: «Ich fände es gut, wenn Sie dieses Buch lesen würden. Als Mann. Ganz bewusst als Mann.» Mit Erstaunen folgt man seinen pointierten Ausführungen zu den Netzwerken berühmter Männer, die Eigeninteressen über die Moralvorstellungen der Gesellschaft setzen und so das Ungeheuerliche ermöglichen.

Er beschreibt Männerzirkel, für die Ethik irrelevant ist, konfrontiert seine Leser hart und direkt mit der Realität von Pädophilie, Gewalt und Vergewaltigung und zeigt, dass Kriege «Männerangelegenheiten» sind. Mit Zahlen und Statistiken belegt er seine Aussagen. Zusätzlich lässt er Autoren zu Wort kommen, die mit ihren Aussagen den Blick auf die Männerseele erweitern. Ein biblisch-christlicher Bezug fehlt. Dafür erfolgt deutliche Kritik an „angeblich gottgewollten Moralgesetzen und religionstypischem Wahrheitsanspruch“ in Bezug auf Sexualität.

Spannend sind auch die Ausführungen zur unterschiedlichen sozialen Entwicklung von Jungen und Mädchen. Seine direkten Fragen an den Leser zum Thema sollen zum Nachdenken anregen. Dabei setzt er das Verhalten Vieler gleich mit «Empathie auf Dauerurlaub». Wiederholt versucht er den Leser direkt mit einzubeziehen. Es ist vielleicht gerade diese direkte, ehrliche und sich selbst einbeziehende Offenheit, die einen persönlich berührt und neugierig werden lässt, was der Autor für Lösungsvorschläge bringt.

Sein Fazit für die Männerseele ist überraschend und nachvollziehbar. Es gilt, einen Mangel auszufüllen, um die verlorene Rolle wieder einzunehmen.

Leseprobe (herder.de)

Von Susanne van Hees

ZUSAMMENFASSUNG

«Mensch Mann!» ist ein Buch für Männer, das zur Reflexion über das männliche Verhalten, auch das eigene, anregt. Bereichernd für jeden Mann, der wahre männliche Identität finden und für sich neu definieren möchte. Für jede Leserin ist es ein Augenöffner, wenn ihr die gesellschaftliche Entwicklung auch im Hinblick auf die Erziehung ihrer Kinder wichtig ist.

1 Kommentar

  1. Schon wieder ein „Männer sind böse“-Buch. All diesen Büchern ist gemeinsam, dass sie dem Zeitgeist entsprechen und der femistischen Frauenseele schmeicheln, aber vom Mannsein keine Ahnung haben. Sorry!

    Nein, ich als Mann schäme mich nicht ein Mann zu sein. Ich lebe ein anständiges Leben und muss mich, wie 99% aller Männer mich nicht schämen. Denn ich tue nichts böses, im Gegenteil. Mir fällt, je älter ich werde, immer mehr auf wie toxisch das Verhalten von Frauen ist. Zickenkrieg ist da so ein Beispiel, aber auch bösartiges Verhalten in Beziehungen bis hin zur psychischen und physischen Gewalt. Das Frauen in Beziehungen genauso oft gewalttätig werden wie Männer, kann man in vielen Studien nachlesen. Aber zumeist im Ausland, denn in Deutschland ist Gewalt von Frauen ein Tabu-Thema. Andere Länder sind hier schon viel weiter.

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«Mensch Mann!» ist ein Buch für Männer, das zur Reflexion über das männliche Verhalten, auch das eigene, anregt. Bereichernd für jeden Mann, der wahre männliche Identität finden und für sich neu definieren möchte. Für jede Leserin ist es ein Augenöffner, wenn ihr die gesellschaftliche Entwicklung auch im Hinblick auf die Erziehung ihrer Kinder wichtig ist. Josef Aldenhoff: Mensch Mann