Der Titel des Buches ist Programm. Das außergewöhnliche Leben von Klaus Dewald beschreibt ohne Selbstbeweihräucherung den Weg eines Christen, der auf eine Karriere verzichtete und stattdessen seine Erfüllung in Gottes Plan für sich fand.
Erst 25 Jahre alt, doch schon Fuhrparkleiter einer Spedition, könnte sich Dewald 1990 bequem im Leben einrichten. Doch nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion droht dort eine humanitäre Katastrophe. In Deutschland wird die Aktion „Hungerwinter“ ins Leben gerufen. Für die bekennenden Christen Dewald und seine Frau Claudia der Startschuss in ein völlig neues Leben. Da er als Logistiker bei einer Veranstaltung von Campus für Christus die Schwachpunkte der angedachten Aktionen kritisiert, fordern ihn einige Studenten heraus, mit anzupacken.
Dewald steigt ein – aber zu seinen Bedingungen. Er gründet 1990 die „Aktion Hungerwinter“, die seitdem humanitäre Hilfe leistet. Zuerst in Osteuropa, ab 2002 unter dem Namen „Global Aid Network“ („GAiN“) weltweit. Abenteuerlust, Vertrauen auf Gott und Machermentalität sind fortan die Ecksteine der Mission von Klaus Dewald. Er beschließt ein Leben zu führen, dass er im Rückblick immer wieder so führen würde, schmeißt den Job und will seine Gaben und Talente fortan in den Dienst für die Ärmsten der Armen in den gefährlichsten Ländern der Erde stellen.
Nach der Gründung einer eigenen Spedition in Lettland, deren Leertouren er mit humanitärer Hilfe verbindet, glaubt er, sein Plan gehe auf. Gott segnet scheinbar das Vorhaben. Ein Schicksalsschlag bremst ihn kurzzeitig aus. So bittet er, wie einst Gideon, Gott um ein Zeichen, wohin sein Weg gehen soll. Gottes Antwort ist eindeutig. GAiN (Global Aid Network), ein mittlerweile weltweit agierendes Hilfsnetzwerk, nimmt Fahrt auf.
An der Spitze von GAiN steht mit Dewald ein zuweilen dickköpfiger, aber nicht beratungsresistenter Mann, der Gott nach vielem Ringen alles zutraut. GAiN geht dorthin, wo andere abwinken. Es folgt ein Füllhorn von teils krassen Geschichten aus diversen Ländern, in denen GAiN im Einsatz war bzw. ist. Was in der Sowjetunion begann, führt GAiN über die Jahre in über 40 Länder. Im Buch schildert das Autorenduo reich bebildert, exemplarisch, authentisch und ungeschönt Armut, Elend, Not, Leid, Trauer, Versagen, Unwägbarkeiten und Schwierigkeiten – doch immer wieder auch Momente voller Gottesnähe, Schönheit, Segen, Hoffnung und Liebe. In kurzen Intermezzi gibt Dewald zusätzlich Einblicke in seine Familiengeschichte. Ein großartiges Zeugnis eines Christen, bei dem Wort und Tat übereinstimmen und der weiß, was zu Gottes Ehre bleibt, wenn er zu ihm geht.
Von Hans-Georg Wigge