Der Buchtitel „Das Ende der Eiszeit“ und die Gestaltung des Einbands sprechen auf den ersten Blick an. In türkisfarbenen Kristallen lodern Flammen der Liebe. Sie sollen das Eis auftauen. Wie – das erläutert Autor Mike Schmidt, Wirtschaftsfachwirt und Gründer der ICF Reutlingen, in zehn Kapiteln, die im Verlag SCM R. Brockhaus erschienen sind.
Schmidt spricht die Leser direkt und per Du an. „Du hältst ein Buch in Händen, von dem ich lange nicht wusste, ob ich es schreiben soll“, schickt der Autor im Vorwort voraus. Schmidt will an seinen Fragen und Gedanken teilhaben lassen. Er greift das Setting der Rabbiner auf und eröffnet mitunter neue Sichtweisen zur Feuer- und Wolkensäule im Alten Testament, zur Bergpredigt im Neuen Testament, zur Endzeit und zum Salz, ohne das eine Opfergabe nicht vorstellbar war. Schmidt stellt dem Gedanken, kein Opfer ohne Salz, die Worte Jesu gegenüber: Ihr seid das Salz der Erde. Manches wirkt salopp und umgangssprachlich geschrieben. Schmidt erläutert häufig, woran die Liebe erkaltet, nämlich an der Missachtung der Gesetze. Er predigt von Buße und von Erwartungen. Schmidt setzt voraus, dass die Bergpredigt beschreibt, was Jüngerschaft ist. Der Missionsbefehl mache deutlich, wen Jüngerschaft betrifft. Pragmatisch setzt er auf Allgemeinplätzen „unseren Lifestyle“ dem göttlichen Lifestyle gegenüber. Das ICF Movement, sich als Kirche leidenschaftlich dafür einzusetzen, dass Menschen Jesus Christus ähnlicher werden, furchtlos leben und ihr Umfeld positiv beeinflussen, klingt deutlich heraus.
Ob Mike Schmidt, wie er eingangs fragt, dieses Buch schreiben sollte? Ja, denn es ist eine Einladung an die Leserinnen und Leser, sich mit ihren persönlichen Geschichten per E-Mail an den Autor zu wenden. Trotzdem hat das Buch ein paar Abstriche, denn mein Herz hat es beim Lesen nicht erwärmt.
Von Silke Meier