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Abschluss der Weltsynode: Frauenfrage bleibt umstritten

Katholisch.de, Kirche und Leben

Statt eines Nachsynodalen Schreibens veröffentlichte Papst Franziskus überraschend das Schlussdokument der katholischen Weltsynode. Darin wird auch die Frage der Weiheämter für Frauen thematisiert.

Der Schlusstext der Weltsynode soll laut Katholisch.de „die Grundlage für eine umfassende Veränderung der katholischen Kirche werden“. Am Samstag gab Papst Franziskus ihn überraschend frei und verzichtete darauf, wie sonst üblich ein eigenes Schreiben zu verfassen.

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Wie im Vatikan zu hören sei, werden auch Änderungen des Kirchenrechts vorbereitet. Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) habe es keine vergleichbare Reform gegeben. Das Weltsynoden-Schlussdokument schreibe Grundlagen dafür fest, die Ziele des Papstes seien anspruchsvoll: „Mehr Mitsprache des „Volkes Gottes“, mehr Transparenz und Rechenschaft für die Kirchenoberen und eine Öffnung der Kirche für jene, die bisher in ihr benachteiligt oder ausgegrenzt wurden.“

Gleichstellung der Geschlechter wird weiter diskutiert

Seit 2018 „können Nicht-Kleriker, darunter auch Frauen, mit Sitz und Stimme an Synoden mitwirken“, berichtet Katholisch.de. In dem synodalen Prozess der letzten vier Jahre habe sich „diese Idee des Papstes“ zum ersten Mal in der Praxis bewährt. Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, bleibt laut Kirche und Leben enttäuscht „in der Frauenfrage„: Es sei offenbar kein ausreichender Wille da, die Diskriminierung zu beenden. Im Abschlussdokument der Weltsynode heißt es, es gebe keinen Grund, warum Frauen nicht „führende Rollen in der Kirche“ übernehmen sollten. Die Frage der Weiheämter für Frauen habe die Synode weiternhin offengehalten.

Zwei Organisationen äußerten laut Kirche und Leben Kritik daran, dass „kaum junge Menschen“ an der Weltsynode teilgenommen hätten und dass Missbrauchs-Betroffene nicht ins Zentrum des synodalen Prozesses gestellt wurden.

Link: Wie Franziskus durch die Weltsynode die Kirche verändert (Katholisch.de)
Link: Papst Franziskus zum Ende der Weltsynode: „Kirche muss aufstehen“ (Kirche und Leben)

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16 Kommentare

  1. Für mich klärt sich die Frauenfrage auf dem Weg des Herrn, der sie sich selbst beantwortet hat, indem er die Mutter als solches, mit seinen eigenen Worten angesprochen, seinen liebsten Jünger anvertraut hat. Daher glaube ich an eine Kirche, die den Herrn durch ihre Handlungsweise repräsentiert, sodass er zum Vorschein kommt, solange ich mich in ihrem Sinn zu dem Namen bekenne, der sich an ihr bereits erfüllt hat.

    Das bringt eine Identität mit sich, die sich Mann und Frau teilen, sodass der Lieblingsjünger von Jesus dem ewigen Leben vorbehalten ist, dessen Ursprung in Jesus fruchtet, ungeachtet der Zeit, die vor ihm lag und an Gott erfüllt, was sich im Leben wiederfindet. Vielleicht soll die Kirche von heute weniger das Amt, als das Leben selbst repräsentieren, damit seine Einheit durch Gott zur Geltung kommt. Ich weiß es nicht, doch ich bin eine Frau und ich fühle mich von der Kirche keinesfalls benachteiligt. Es mag sein, dass sich diese Welt ohne mich erhoben hat, doch das ist für mich nicht schlimm, denn sie wäre für mich ohne die Kirche und damit ohne Gott, ihren rechtmäßigen Vater, sowieso keines Herzschlages wert. Nun liegt es allein an mir, ob ich der Taufe gewachsen bin, die das für meine Geburt mit sich bringt, oder ob ich mich lieber in die Obhut derer begebe, die mich von diesem Auftrag entlasten. Dabei unterscheide ich Lehrautorität nicht in Mann und Frau, sie geht von der Einheit aus, die mit der Geburt unseres Herrn für alle Eltern gilt, die sich einander anvertrauen, was sie im tiefsten inneren bewegt, sodass ihr Kind das Licht der Welt bringen kann.

    Damit ist niemand von der Kirche ausgeschlossen und einzig in seinem eigenen Rahmen eingeschränkt, sodass der in seiner Form als Mensch erhalten bleibt. Kein Mensch muss sich von einem anderen Menschen etwas vorschreiben lassen, doch jeder Mensch muss sich seiner Rolle im Leben bewusst, für ihre Qualität garantieren, sodass sie vom Herrn gefördert die Qualität seiner Rolle für das Leben nicht mindert. Wer also wo, wann und in welcher Form das Wort ergreift, dürfte für die Zukunft nicht mehr so relevant sein, wie es in der Vergangenheit war. Solange das Wort in seiner Form als Mensch dient, indem es von seinem eigenen Anspruch an das Leben ausgeht, und ihn nicht mindert, bleibt alles wie es ist und gewinnt mit Jesus den treuen Begleiter einer Kirche von Gottes Gnaden.

    Warum unterscheiden wir diese Kirche in ihren Konfessionen und wollen trotzdem die Einheit aus all diesen Konfessionen nicht anerkennen?

    Gott ist einzigartig und hat uns in seiner Einzigartigkeit eine Kirche hinterlassen, in der wir seinem Sohn begegnen können, sofern wir dies auch wirklich wollen. Jesus lebt durch seine Sohnschaft in Männern und Frauen weiter, die sich aus dieser Sohnschaft ergeben und damit das Leben mit ihm teilen, das sich aus ihren Namen ergibt. Die einen und die anderen, wir sind eins in Gott und er wird uns das nicht ausreden, solange wir es nicht zulassen.

    Wir können sprechen, denken, hören und sehen, doch können wir auch wirklich ansprechen, was das in uns auslöst?

    Machen wir uns verletzbar, indem wir Ehrlichkeit als die einzige Herausforderung von Gott an den Sohn erkennen, dem er durch unseren Glauben verbunden bleibt?

    Wer kann sich im Glauben so miteinander austauschen, dass im Ergebnis immer Gott bleibt, der mit seiner Kirche ins Gericht zieht, bis sie verstanden hat, dass es ihm um sie geht und nicht um den Namen, dem er bereits ihr Herz hinterlassen hat?

    Was tue ich, um mein Gewissen rein zu halten, sodass es dem Herrn dienen kann, der es in mich legte, damit ich damit arbeiten kann, bis es sein Herz erreicht?

  2. Franziskus ist eine Herausforderung für die katholischen Christen weltweit. Aus deutscher Sicht ein Bremser, aus afrikanischer Sicht ein umstrittener Liberaler. Aus evangelikaler Sicht ein Papst der immer wieder die Grenzen apostolischer Lehre austestet, anders sind seine Verlautbarungen z.B. zur Bewertung anderer Religionen nicht zu deuten. Das geht stark in Richtung Synkretismus! “
    Natürlich eckt er damit auch bei konservativen deutschen Theologen an, Kardinal Müller wäre da zu nennen.
    Vielleicht könnte man folgendes Bild verwenden um ihm gerecht zu werden “ ein Freigeist, gefangen im goldenen Käfig des Vatikans“

    • Das Christentum überhöht alle Religionen

      Dass der jetzige katholische Papst stark in Richtung Synkretismus geht, ist zwar ein starkes Argument, aber auch starke Argumente oder auch Menschen können falsch liegen Es ist heute in vielen Kirchen dieser Welt unstrittig, dass Gläubige fast aller Religionen gleiche oder ähnliche Werte vertreten wie etwa Freiheit, Liebe, Menschenrechte und vor allem die Ablehnung sehr ungerechter Strukturen. Da ist es doch eine sehr gute Sache, auch die Kirchen – soweit dies möglich ist – zu entsprechenden Netzwerken zu machen. Die andere Religion ist weder eine böse noch eine sehr schlechte Angewohnheit, sondern sie ergibt sich aus praktisch logisch entstehenden anderen Gottesbildern durch andere Kulturen. Selbst der vor 2000 Jahre lebende und Weltreisende Apostel Paulus ist in der Begegnung mit anderen Göttern (und Gottesvorstellungen) doch sehr moderat umgegangen – er verkündigte den unbekannten Gott. Ich bin auch nicht davon überzeugt, dass das richtige Bekenntnis auf den Lippen und das richtige Gottesbild in den Gehirnarealen letztlich endscheidend sind. Eher ist das richtige Leben das, was von Gott gefordert wird. Unsere jüdischen Mitgläubigen sind fest davon überzeugt, dass Gott – wie wir dies als Christen auch glauben – der Gott aller Menschen ist. Die 10 Gebote kann man als global gültig und richtig ansehen, zumal sie vor etwa 3000 Jahren, als Moses den Horeb bestieg, schon in ähnlicher Form bekannt waren und ihre Forderungen in Stein getrieben wurden. Ich glaube, dass man Jesus und dann auch den Heiligen Geist, wenn man auch richtig sucht, in nicht wenigen Menschen erkennen kann, aber auch in den Kirchen und in den Herzen jener, die anderen Religionen angehören. Jesus ist die Liebe Gottes, die wenn sie fehlt, nicht nur den anderen Religionen sondern auch unserem Christentum fehlt. Das Christentum überhöht nicht nur die anderen Religionen, sondern es ist gleichsam der richtige Bahnsteig, wo immer ein Zug in die Richtung Ewigkeit abfährt. Aber es wird bis ans Ende dieses Universums immer wieder ein Zug kommen, um uns abzuholen. Aber man kann notfalls über Hamburg auch nach Rom fahren. Das glaubte auch eine alte Kirchensynode in den 1950er Jahren in Indien: Gott und Jesus ist auch in anderen Religionen (wenn Gott doch in allen Dingen ist). Es sind eben alle Menschen Schwestern und Brüder und nicht nur wenn sie ein evangelisches oder katholisches Gesangbuch besitzen. Die globale Bedeutung von Gottes Wort wird in den einfachen und doch so wichtigen Inhalten der Bergpredigt deutlich,sie gilt für alle Menschen. Der Gott in uns, das Himmelreich in unserer Seele, ist jene Instanz de Liebe, zu der als richtige Glaube auch ein volles Vertrauen zu Gott gehört.

      • „Freiheit, Liebe, Menschenrechte….. Ablehnung ungerechter Strukturen“
        Kann es sein lieber Bernd, dass du die Welt gerne durch eine rosa Brille betrachten willst. Treffen diese Werte für den Islam zu, oder für den Hinduismus ? Wir sollten schon realistisch bleiben, bei allem Optimismus, sonst wird Pippi Langstrumpf mit ihrem Slogan „wir machen uns die Welt wie sie uns gefällt“ zum unfreiwillig komischen Leitbild unseres Denkens!?

        • Ich sehe dies differenzierter

          Lieber Stammtischbruder: Freiheit, Liebe und Menschenrechte sind Gene auch der Botschaft Jesu – nur hat er dies auch so nicht genannt.Dafür gibt es die Bergpredigt und 1. Korintherbrief im 13. Kapitel. Es gibt genauso wie Christen auch Menschen im Islam oder im Hinduismus, die sich aus religiösen Gründen hierzu in die Pflicht genommen fühlen. Ich mache mir die Welt nicht zum unfreiwillig komischen Leitbild meines Denkens, sondern ich denke etwas differenziert über Papst, Konfessionen und unseren Glauben nach. Vorallem wenn – was ich ihm zugestehe – er alle sonstige Religion deutlich überhöht. Aber man kann nur etwas überhöhen, was man nicht fast schon wie in einem Reflex ablehnt. Wenn Gott alles in allem ist, dann ist er auch in den anderen Religionen, zumindest aus dem Umstand heraus dass es sie gibt. Nun kann man würfeln und sollte dabei die Klugheit des Evangeliums selbst als Anhalt nehmen: Will Gott dass wir gemeinsam mit Andersgläubigen für gemeinsame Werte an einem Strang ziehen?- Oder sollen wir sie bekämpfen? Es war schon in der Urgemeinde regelrecht revolutionär und freidenkerisch, dass die Liebe größer ist als der Glaube (die Glaubenslehre) und die Hoffnung (auf Gott). Wir sollten daher nicht selbstverliebt uns ständig auf die eigene fromme Brust klopfen, sondern lieben. Das Letztere ist das Einfachste der Welt und zugleich scheint es das Schwierigste zu sein. Am wenigsten scheint Liebe der zu erhalten, der nicht unseren geistlichen Stallgeruch hat. Und dann soll Gott möglicht auch so denken wie wir ihm das vorschreiben. Dabei war doch der Samariter, der damals als falschgläubig galt, aber im gleichnamigen Gleichnis derjenige der hier von Jesus hoch geadelt wurde, weil er einem unter die Räuber gefallenen Menschen halft. Die vorbeieilenden Funktionäre der Glaubens haben sich da keine Zeit genommen. Da ging es nämlich um Liebe und offensichtlich ist Gott zu wenig rechtgläubig, weil er alle Menschen liebt. Jesus ist der lebendige Beweis dafür, sonst er wär nicht freiwillig ans Kreuz gegangen.

      • Ich muss hier Stammtischbruder zustimmen, Würde seine Liste aber noch um große Teile des Christentums ergänzen, denn auch die katholische Kirche, große Teile der Orthodoxie und des evangelikalen Spektrums lehnen ungerechte Strukturen nicht ab.
        Religionen scheinen oft diese negativen Strömungen eher zu unterstützen.

        Und ebenfalls sind die 10 Gebote nicht universell. Das 1. Gebot schon deshalb nicht, weil das Gottesbild sich unterscheidet. Aber auch z.b. Ehebruch oder Mordverbot wird sehr unterschiedlich gesehen. Das reicht von Mehrehe bis hin zu Kriegszustimmung.

        Da war wohl eher der Wunsch als die Realität Grundlage.

  3. > Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, bleibt laut Kirche und Leben enttäuscht „in der Frauenfrage„: Es sei offenbar kein ausreichender Wille da, die Diskriminierung zu beenden.

    Zumindest in Deutschland ist niemand, auch keine Frau, gezwungen, in dieser Organisation zu bleiben.

    Man sollte sich allerdings von Staatsseite die Frage stellen, inwieweit man Organisationen, auch Kirchen, finanziell und rechtlich fördern und bevorzugen will, die so offen gegen die Werte unserer Verfassung verstoßen.

    Insofern: Wenn die RKK Frauen weiter benachteiligen will und auch innere Demokratieaspekte ablehnt, dann ist das zunächst Sache der RKK. Aber sowohl Mitglieder wie auch dem Staat ist es nicht untersagt, daraus ihre Schlüsse und Folgerungen zu ziehen. Denn in unserer Verfassung steht nun mal mehr als Religionsfreiheit.

    • “ Man sollte sich allerdings von Staatsseite die Frage stellen, inwieweit man Organisationen, auch Kirchen, finanziell und rechtlich fördern und bevorzugen will, die so offen gegen die Werte unserer Verfassung verstoßen. “

      Wehklagen auf höchstem Niveau , würde ich das bezeichnen, was Professorin Wuchert da von sich gibt.
      Und zur “ Staatsseite „:
      Die Stasi gibt es seit dem Mauerfall nicht mehr.

      “ Staat ist es nicht untersagt, daraus ihre Schlüsse und Folgerungen zu ziehen. Denn in unserer Verfassung steht nun mal mehr als Religionsfreiheit.“

      Alles lässt sich ändern, das erleben wir doch dauernd.
      Doch Spaß beiseite: Einschüchterung geht auch gegen die Grundrechte,

      Die Fantas würden singen:
      “ RKK und SED ? Ist nicht ok. „

  4. Wenn die Kirche bisher richtig war, warum muss man sie dann verändern?
    Wenn man sie verändern muss, was war dann bisher daran falsch?
    Und wie verträgt sich das alles mit einer unfehlbaren göttlichen Institution?

  5. Was für Veränderungen sollen kommen? Nur weil es nicht so flutscht wie es die in Deutschland untergehende Kirche will, muss es nicht falsch sein. Gerade in Deutschland sollten die Bischöfe und andere in leitender Funktion, die eine großen Anteil am Niedergang der Kirche haben, ruhig sein und lernen wie man es wo anders besser macht.

    • Welche Kirche/n gehen im Moment unter ??

      Lieber EinFragender: Der Kommentar ist mir unverständlich. Es gibt es Deutschland keine untergehende/n Kirche/n. Und was muss nicht falsch sein, wenn es so derzeit nicht flutscht? Dabei haben doch die Katholischen Laien eine ganze Menge an Aufholbedarf an Reformen erkannt und Defizite haben im christlichen Bereich unzweifelhaft auch eine geistliche Seite. Das Rezept an die Bischöfe, doch nachzusehen wie das andere Kirchenleitung besser machen, ist doppelt falsch: Erstens muss die Katholische Kirche auf ihr Kirchenvolk hören. Und zweitens geht es nicht wie in der Schule ums Abschreiben von Lösungen, sondern die muss man im Kontext mit eigenen Problemen und Defiziten selbst definieren und lösen. Und wer soll dann das große Beispiel sein, wie man es besser macht? Ich habe kein Vorurteile über die (unterschiedlichen) Freikirchen, aber die bestehen auch nur aus Menschen. Eine vollkommen(ere) Kirche würde ich stark bezweifeln, denn Kirche ist immer die Kirche der Sünder:innen, die wir immer sind und bleiben. Das ist genauso ärgerlich wie das Kreuz und dazu noch die Vergebung, die noch einmal zusätzlich ärgerlich ist. Aber dies ist dann fast schon ein anderes Thema. Im übrigen kann man alles gut nachlesen auch in den Dokumenten. Wir müssen Defizite und auch Skandale nicht unter den Teppich kehren – darum geht es nicht – sondern es ist nicht nur sinnvoll sondern auch geistlich notwendig – dass die unterschiedlichen Konfessionen und Glaubenszugänge eine Einheit in der Vielfalt bilden (sollten), sodaß es nicht um Vermischung geht, aber sich als ein Netzwerk zu betrachten. Es ist eine große Bitte Jesu, dass die Kirche (weil sie geschwisterlich ist) auch einig sein sollte. Einigkeit heißt nicht einig im Sinne von Perfektionismus, sondern geistlich. Dass Christen sich einigen können und sollten, zeigt schon das erste Apostelkonzil und daher ist es nicht schlimm, unterschiedliche Meinungen zu haben. Aber alleine diese Bösartigkeit des Narratives, von untergehenden Kirchen zu schreiben ist. m.E. eher von dem Wulnsch verführt, man könnte bei einem wirklichen Schiffbruch der Kirche wunderbar jubeln, dass man heiliger, frömmer und richtiger liegt. Ich halte aber eine solche Haltung nicht für jesusgemäß und daher auch nicht für christlich. Im übrigen muss jede Reform, jede Reformation und jede geistig-geistliche Umkehr immer bei mir selbst anfangen. Das geht aber nicht nach dem Prinzip: Du Kirche bist böse, ich aber bin als Mensch gut.

      • < Es gibt es Deutschland keine untergehende/n Kirche/n.

        Kommt darauf an, wie man einen Mitgliederschwund um fast 50 % und ein Schwund der aktiven Mitglieder (Gottesdienstbesucher) um mehr als 90 % in Deutschland bewertet. Zumal dieser Schwund anhält.

        Aber Fragender hat schon Recht, das ist ein eher deutsches Problem. In großen Teilen der Welt ist es für die r.-kath. Kirche kein Problem, Frauen zu diskriminieren und undemokratische Strukturen zu rechtfertigen.

        Ob man daraus aber wirklich lernen sollte? Und vor allem: Was lernen?

        • Es gibt immer noch keine untergehenden Kirche

          Antwort an Chey: Laut einer immer noch zutreffenden Studie aus den 1970er Jahren erreichen die beiden großen Kirchen etwa 3% der Kirchensteuerzahlenden als Kerngemeinde. Mehr dürften, heruntergerechnet auf geringe Mitgliederzahlen, auch die vielen Freikirchen nicht erreichen. Früher blieben die Leute Mitglied der beiden großen Kirchen meist von der Wiege bis zur Bahre. Heute wird man nicht mehr aus Tradition bleiben – dies ist zumindest ehrlich – und tritt (häufig mit Volljährlichkeit oder später) wieder aus. Die Motive sind eher nicht jene von Gläubigen, die wegen Skandalen oder anderen Gründen austreten. Die gleichen soziologischen Verhaltensweisen gibt es auch abseits von Kirche und Glauben: Bei Chören, Vereinen und überall wo es auch um Gemeinschaft und Verbindlichkeit geht. Wo ich wohne, beklagen sich nicht nur Evangelische oder Katholische über diesen sogenannten Traditionsabbruch, der ja nicht nur mit christlicher Tradition bricht, sondern auch Leute aus Freikirchen. Es werden deutlich schwieriger Menschen erreicht. Nicht kann stimmen, der Gottesdienstbesuch und damit die Kerngemeinde sei um 90% generell gesunken. Diese Statistik ist nach dem Nachkriegsschock in den 1950er Jahren immer mal auf und auch ab gegangen. Dabei gibt es immer noch sehr stabile Gemeinden und große Kerngemeinden. Hier in meiner kleinen Großstadt hat man nach dem Krieg 2-3 mal mehr Kirchen gebaut als vorhanden waren, die heute zum großen Teil leer stehen. Die fetten Jahren scheinen derzeit für alle, die mit dem Pfund der Gemeinschaft wuchern – also auch Vereine usw. – vorüber zu sein. Zum Beispiel gibt es keine Schätzungen und auch keine Statistik, welche Menschen zwar nie in Kirchen gehen, aber am Sonn- und Feiertag im Netz und Fernsehen Gottesdienste konsumieren. Aber dies ist ein neues Thema und ggfls. auch Problem.

          Dass die Katholische Kirche, bei dem was man auch immer kritisiert – etwa die Skandale bzw. deren mangelnde Aufklärung – in großen Teilen der Welt würden Frauen diskriminiert und undemokratische Strukturen rechtfertigt, ist ein völlig neuer hier noch nie gehörter Vorwurf (wenn auch nicht in aller Welt Frauen genug gleichberechtigt sind). Eher das Gegenteil davon ist wahr: Etwa auch Mittelamerika ist seit Jahrzehnten dafür bekannt, dass sich nur die Kath. Kirche tatkräftig für die Menschenrechte der Bevölkerung einsetzt, dafür wurden Bischöfe von Banden brutal ermordet. In eigener Initiative haben die mittelamerikanischen Christinnen und Christen Kaffeegenossenschaften gegründet. Evangelische Christen in Mittelamerika sind – wenn man sie so überhaupt bezeichnen kann – größtenteils Sekten angehörig und gehören nicht selten extrem neoliberal denkenden und handelnden Großgrundbesitzern an. Im übrigen wird die Lebendigkeit und der Emanzipationswille vieler (auch katholischer Christen und) Kirchen auch mit dem Material des Weltgebetstages der Frauen bekannt, der bekanntlich ökumenisch ist. Da geht es oft um Ungleichheiten jeder Art und die Nichtakzeptanz von staatlichem Handeln, wenn auch oft moderat ausgedrückt. Und warum werden in aller Welt Christen verfolgt, ganz offiziell, oder gar verboten? Antwort: Weil sie Werte und Normen vertreten, mit denen Regierungen in ungerechten Herrschaftsstrukturen nichts anfangen können oder sich gestört fühlen.

          • Die 90 % Rückgang stimmen. Ich hatte die hier vor kurzem den Link von statista gelistet, aus dem das klar hervorgeht.

            Deine 3 % wurden dort allerdings deutlich widerlegt und scheinen eine Mär zu sein.

  6. Mehr Veränderungen als erwartet

    Papst Franziskus hat mehr verändert, als man vielleicht bisher vermutete. Wenn denn auch die Missbrauchsvorkommnisse mehr in den Focus geraten sollen, muss darauf und auch für mehr Kommunikation Wert gelegt werden . Ausserdem müssen über kurz oder lang Anliegen einer Gleichberechtigung der Frauen, vorallem auch für Ämter in der Kirche, angegangen werden. Nun bleibt nur die Hoffnung, dass ERSTENS ein späterer Papstnachfolger die Themen weiter angeht und ZWEITENS vielleicht die Papstwahl auch eine Möglichkeit wäre, einen wesentlich jüngeren Papst zu wählen. Dieses gäbe dem Katholische Oberhaupt mehr zeitliche Möglichkeiten, diese Reformation der Katholischen Kirche über die Zeitschiene mit bedeutend mehr Nachdruck zu betreiben. Letzteres ist vielleicht auch nur ein frommer Wunsch eines ökumenischen gesinnten Menschen. Aber der letzte Wunsch beinhaltet auch, dass dem Franiskus noch ein längeres fruchtbares Wirken im Amt vergönnt sei

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