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AfD-naher Pfarrer aus Sachsen-Anhalt weist Vorwürfe zurück

Aufgrund seiner AfD-Kandidatur für den Stadtrat von Quedlinburg wurde Pastor Martin Michaelis von der evangelischen Kirche suspendiert. Nun läuft ein Disziplinarverfahren gegen ihn.

Der wegen seiner AfD-Nähe suspendierte Pfarrer Martin Michaelis aus Sachsen-Anhalt hat die Anschuldigungen gegen ihn zurückgewiesen. «Die Vorwürfe sind nicht substantiiert», sagte Michaelis dem Evangelischen Pressedienst (epd). Am Dienstag hatte die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) gegen Michaelis ein Disziplinarverfahren eingeleitet, weil der Pfarrer bei den Kommunalwahlen am 9. Juni als Parteiloser auf der AfD-Liste für den Stadtrat in Quedlinburg kandidiert.

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„Ordinierte Pfarrerinnen und Pfarrer haben sich nicht nur in ihrer Amts-, sondern auch in ihrer Lebensführung so zu verhalten, dass die glaubwürdige Ausübung des Amtes nicht beeinträchtigt wird. Wenn sie sich politisch betätigen, müssen sie erkennen lassen, dass das anvertraute Amt sie an alle Gemeindeglieder weist und mit der ganzen Kirche verbindet. Sie haben die Grenzen zu beachten, die sich hieraus für Art und Maß ihres politischen Handelns ergeben“, heißt es in einer Pressemitteilung der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.

Von dem Verfahren habe er durch eine Presseanfrage erfahren, sagte Michaelis. Dies bezeichnete er als «ungewöhnlich». Der Vorgang zeuge nicht von besonderer Professionalität. EKM-Sprecher Friedemann Kahl wies die Vorwürfe zurück. Michaelis habe unmittelbar nach der Entscheidung von der Eröffnung des Disziplinarverfahrens und der Begründung Kenntnis erhalten.

Michaelis will nach eigenen Angaben an seiner Kandidatur festhalten. Die Auffassung der EKM, dass die Programmatik der AfD mit christlichen Werten und seinem Amt als Pfarrer nicht vereinbar sei, habe er nicht zu vertreten.

EKM-Sprecher Kahl sagte, am Ende des Disziplinarverfahrens könne ein dauerhafter Entzug der Ordinationsrechte stehen, also des Rechts auf öffentliche Verkündigung und der Feier der Sakramente. Derzeit werde das Verfahren durch den Chef-Arbeitsrechtler im Landeskirchenamt, Christian Vollbrecht, geführt. Eine Entscheidung müsse aber das Kollegium treffen, dem der Landesbischof, der Präsident des Landeskirchenamtes und die drei Dezernenten angehörten. Michaelis könne sich gegen die Entscheidung vor dem Kirchengericht wehren.

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Link: EKMD | Pressestelle Sachsen-Anhalt

Quelleepd

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19 Kommentare

  1. Die ev. Kirche tut sich durch ihren vorauseilenden und eilfertigen Gehorsam keinen Gefallen. Eine weitere grünrote Organisation mit religiösem Anstrich braucht niemand, wie die schwindelerregenden Austrittszahlen belegen. Die neue FORUM-Studie zum Mißbrauch tut ihr Übriges.

  2. Wenn ein Pastor auf einem Kirchentag „Gott ist queer“ unter Beifall ausrufen darf, lästert er mit dieser Aussage Gott.
    Damit hat der Arbeitgeber „Kirche“ anscheinend keine Probleme, denn Konsequenzen hatte das meines Wissens nach, für diesen Pastor nicht.
    Mit dem politischen Engagement eines Pastoren hingegen, hat diese „Kirche“ aber ein Problem. Mag man nun zur AfD stehen wie man will, aber das passt nicht…
    Dient diese Kirche nun Gott oder der Politik?
    Dann mag sie sich darum kümmern, was von den Kanzeln gepredigt wird. Das sollte nämlich Gottes Wort und das Evangelium der Bibel sein.

  3. Ich frage mich ganz besorgt, ob andere Pfarrer, die politisch tätig sind (s.o. im Beitrag, Pressemitteilung der EKM), aber vielleicht ein anderes Parteibuch haben, dann auch suspendiert werden müssen. Denn Politik und Kirche passen per se nicht zusammen. Jesus Christus hat gesagt: „Gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört und Gott, was Gott gehört.“ Somit sollte gerade in der Kirche die Politik zwar diskutiert, aber nicht in Personalunion eines parteipolitisch gebundenen Pfarrers oder Gemeindeleiters hineingetragen werden. Das mal grundsätzlich.
    Dieser ganze Hype um die AfD ist jedoch haarsträubend. Schließlich sitzen sie inzwischen in Bundes- und Landesparlamenten, von Landkreisen gar nicht zu reden. Dass sie Kritikpunkte hat -wie jede andere Partei auch – und genauso wie die anderen nicht astrein ist, liegt doch auf der Hand. Doch wo bleibt da die Gerechtigkeit? Warum werden andere Parteien, die so viel Dreck am Stecken haben, dass es zum Himmel stinkt, nicht so angegriffen und regieren sogar immer weiter? Das ist doch ein Zwiespalt und ein Messen mit zweierlei Maß. „…. Denn mit demselben Maß, mit dem ihr messt, werdet auch ihr gemessen werden.“, um nochmals Jesus Christus zu zitieren.

    • Es sind nicht nur die „Altparteien“, die die AfD diffamieren. Sie nutzen mittlerweile einen Teil des Staatsapparats und die Medien für die Bekämpfung der AfD. Sie ist allerdings zu intelligent, als dass sie sich unterkriegen lässt. Die AfD hat es innerhalb von nur 10 Jahren geschafft, bei den Wählern zur beliebtesten Partei nach der CDU/CSU zu werden. Die Partei, die die AfD am heftigsten diffamiert, die SPD, schmiert bei den Wahlen ab:
      Hessen: AfD: 18,4 %, +5,3 %; SPD 15,1 % -4,7 %;
      Bayern : AfD: 14,6 %, +4,4 %; SPD 8,4 % -1,3 %;
      Berlin : AfD : 12,6 % + 5,6 %; SPD 14,6 % – 7,8 %; Bez. mit Wahlwiederholung 12.02.24

  4. Wir sollten auf Jesus schauen, wie ist der Mensch gewordene Gott mit sich und seinen Mitmenschen umgegangen?
    Davon kann ich besonders in der AFD nichts erkennen!!!
    Dieses oft so hasserfülltes Verhalten, von Gottes Liebe nichts zu spüren.

    • Die Parteivorsitzenden der AfD tragen ihre Argumente ruhig und sachlich, ohne Emotionen vor. In der Anfangsphase wurde die AfD sogar etwas spöttische Professorenpartei genannt. Der Handwerksmeister Chrupalla und Frau Dr. Weidel haben ein vorbildliches Verhalten.

  5. Die AfD ist eine verantwortungsvolle, konservative Partei!
    Ich beurteile Parteien nach ihren Vorsitzenden. Sie zeigen auf, wes Kind eine Partei ist. Bei der AfD zählen Fleiß und Intelligenz. Man denke an die Professoren Dr. Lucke und Dr. Meuthen zurück. Auch die derzeitigen Vorsitzenden, der Handwerksmeister Chrupalla und Frau Dr. Weidel, sind strebsame Menschen. Frau Dr. Weidel war sogar beruflich längere Zeit in China.

    Keine deutsche Partei kann da auch nur annähernd mithalten. Die Vorwürfe sind Diffamierungen, die auch dazu dienen, die Konkurrenz im Wettbewerb der Parteien zu schädigen.

    Joachim Datko – Ingenieur, Physiker

    • > Man denke an die Professoren Dr. Lucke und Dr. Meuthen zurück.

      „Appell des Partei-Gründers: Lucke fordert AfD-Mitglieder zum Widerstand gegen Rechtsextreme auf
      Lucke hatte sich für eine Beobachtung der AfD durch den Verfassungsschutz ausgesprochen.“
      https://www.tagesspiegel.de/politik/lucke-fordert-afd-mitglieder-zum-widerstand-gegen-rechtsextreme-auf-5316361.html

      „Der frühere AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen hat die zunehmende Radikalisierung seiner alten Partei scharf kritisiert. Mit seinem Abgang sei das gemäßigte Lager innerhalb der Partei zerfallen, „die Radikalen haben die Kontrolle über die AfD übernommen“, sagte Meuthen der „Bild am Sonntag“.
      Sie sei heute eine „Partei am rechten Rand mit völkisch-nationalistischen Positionen, die von einer einzigen Person dominiert wird, und das ist Björn Höcke“.“
      https://www.zdf.de/nachrichten/politik/meuthen-afd-kritik-radikalisierung-100.html

      Na dann solltest Du auf die beiden mal hören.

      • Die AfD hat Dr. Lucke und Dr. Meuthen viel zu verdanken. Schon zu Zeiten von Lucke und Meuthen wurde die AfD massiv diffamiert. Beide haben die Partei aus freien Stücken verlassen. So etwas verhindert interne Reibereien.

        Bei den Diffamierungen der AfD kommt mir oft ein Satz meiner Mutter in den Sinn, den die Mütter ihren Kindern früher mitgeben haben: „So etwas macht man nicht“. Im christlichen Kontext: „Du sollst kein falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.“

        Ich habe beruflich oft gewechselt, habe mich aber immer freundlich verhalten. Das hat mir unbeabsichtigt viele Türen offen gehalten.

        Herr Höcke ist ein sehr erfolgreicher Landesvorsitzender in einem relativ kleinen Bundesland, nicht mehr und nicht weniger.

    • Wir waren in der AfD – Aussteiger berichten. Doku gestern auf 3Sat zu besten Sendezeit. Das sollten Sie sehen. Denn die AfD Ist eine Schande und eine Bedrohung für unser Land!

      • Ich denke selber. Mit drei abgeschlossenen Studiengängen (Nachrichtentechnik, Philosophie, Physik) brauche ich keine Journalisten zur weitschweifigen Interpretation. Der öffentliche-rechtliche Rundfunk und ein Großteil der anderen Medien ist in Deutschland nicht neutral, sondern manipuliert.

        • Ja, der klassische Fall – „wir sind das Volk“. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten viele Bürgerliche ihre Lektion gelernt: Nie wieder eine Koalition mit den völkischen Rechten. Höchste Zeit, sie daran zu erinnern!

        • tja, auch eine Bildung bewahrt bekanntlich nicht vor rechtsradikalen Einstellungen.

          Denkst du, wir können hier nicht selbständig denken? Wahrscheinlich , denn das ist ja typische AfD-Denke.

    • Eindeutig in Teilen rechtsradikal

      Lieber Herr Datko: Sie schreiben, die AfD sei eine verantwortungsvolle, konservative Partei! Die Herren Lucke und Meuthen haben aber die AfD seit geraumer Zeit verlassen und nach deren eindeutigen Aussagen, weil ihnen ihre ehemalige Partei immer mehr nach rechtsradikal abtrudelte. Weiter wäre dazu nichts zu sagen, alles andere – auch dass diese Gruppierung nach Erkenntnissen des Verfassungsgeschutzes in Teilen eindeutig rechtsradikal ist, – sprechen für sich. Falls Sie ein Christ sind, was ich ja niemand absprechen kann, sollten Sie dringend Ihr Gewissen befragen – und ggfls. falls zutreffend auch die Mitgliedschaft kündigen. Es ist noch nicht verboten dieser Partei anzugehören, aber wir sind immer für alles was wir denken, wie wir planen und dann schließlich auch tun, ebenso verantwortlich. Jeweils in Livestreams kann heute jede/r mithören, was ganz unterschiedliche AfD-Mitglieder im Bundes- und den Landtagen sprechen. Schon die Art der Sprache, in der Hass, Beleidigungen und abwegige Verschwörungstheorien gut gemischt angeboten werden, lässt jeden Menschen mit gutem Geschmack immer nur mit Ratlosigkeit oder Entsetzen zurück. Also: Bundestag eingeben, dann Startseite und dann die Tagesordnungspunkte bzw. die jeweiligen MdB-Redner/innen anklicken und schon hat man alles beweisfähige eindeutig auf dem Schirm.Wenn Sie dann die Alternative für Deutschland immer nur für alternativlos halten, ist ihnen leider (!!!) nicht mehr zu helfen.

      • 1) Zitat: „[…] auch dass diese Gruppierung nach Erkenntnissen des Verfassungsgeschutzes in Teilen eindeutig rechtsradikal ist, – sprechen für sich.“

        Der Verfassungsschutz ist ein Geheimdienst. Geheimdienste werden von Regierungen oft dazu missbraucht, die Opposition zu bekämpfen. Das gilt auch für den Verfassungsschutz.

        2) Zitat: „[…] Falls Sie ein Christ sind, was ich ja niemand absprechen kann, sollten Sie dringend Ihr Gewissen befragen – und ggfls. falls zutreffend auch die Mitgliedschaft kündigen.“

        Ich gebrauche meinen Verstand.

        • „Dummheit“, heißt es so trefflich, „ist die einzige Krankheit, unter der nicht der Kranke leidet, sondern die anderen.“

  6. Hier dürfte es derzeit sicherlich auf den Landesverband ankommen. Die AfD in Sachsen-Anhalt gilt als gesichert rechtsextrem:
    https://www.tagesschau.de/eilmeldung/afd-sachsen-anhalt-rechtsextremistisch-100.html

    Das hat Folgen für Beamte und eben auch für Kirchenbeamte.

    Zu Recht, denn Rechtsextreme haben dort keinen Platz. Man kann nicht für Staat oder Kirche arbeiten und sich dabei gegen diesen Staat und seine Grundpfeiler wenden. Das nennt sich wehrhafte Demokratie und ist die Folge sehr dunkler Zeiten deutscher Geschichte, die sich nicht wiederholen dürfen.

    All das muss selbstverständlich einer gerichtlichen Überprüfung stand halten. So schreibt es die Gewaltenteilung in unserem Staat vor. Ich weiß nicht, ob dieses in Sachsen-Anhalt schon erfolgt ist.

    • Zitat: „Man kann nicht für Staat oder Kirche arbeiten und sich dabei gegen diesen Staat und seine Grundpfeiler wenden. Das nennt sich wehrhafte Demokratie und ist die Folge sehr dunkler Zeiten deutscher Geschichte, die sich nicht wiederholen dürfen.“

      1) Heutzutage kann man sich als fleißiger und intelligenter Arbeitnehmer den Arbeitgeber aussuchen, da an vielen Stellen Arbeitskräfte gebraucht werden. Meist wird sogar in der freien Wirtschaft besser bezahlt.

      Ich habe beruflich oft gewechselt und habe mich dabei immer verbessert.

      2) Wir haben eine parlamentarische Demokratie. Die Parteien sollten in einem fairen Wettbewerb ihre Chancen nutzen können. Das ist bei uns nicht mehr gegeben. Der Feind der Demokratie steht, wie in der ehemaligen DDR, links. So schwadroniert Esken (SPD-Vorsitzende) von einem Parteiverbot der AfD. Die SPD wendet sich damit gegen die parlamentarische Demokratie.

      • Mit der Einschränkung, wenn eine Partei nicht mehr auf den Boden des Grundgesetzes steht. Und das ist bei der AfD zumindest fraglich, in Teilen, wie bei Höcker, sogar gesichert.

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