Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, hat anlässlich der Angriffe auf christliche Kirchen in Nigeria während des Weihnachtsfestes zum Ende der Gewalt in dem afrikanischen Land aufgerufen.
Er sei tief erschüttert über die Ereignisse, hieß es in einem am Montag in Bonn veröffentlichten Brief Zollitschs an den Erzbischof im nigerianischen Jos, Ignatius Kaigama. Zugleich rief er zur Achtung der Religionsfreiheit als ein grundlegendes Menschenrecht auf.
Bombenexplosionen in Nigeria an Weihnachten hatten nach einem Bericht der BBC mehr als 30 Menschen das Leben gekostet. Dabei seien auch Kirchen angegriffen worden. Die Region gilt als Spannungsgebiet zwischen dem muslimischen Norden und dem von vielen Christen bewohnten Süden des Landes. Auch Papst Benedikt XVI. hatte den Angehörigen der Opfer seine Anteilnahme ausgesprochen.
«Die Botschaft von Weihnachten ist eine Friedensbotschaft. Wie weit ist Ihr Land an diesen Weihnachtstagen davon entfernt?», heißt es in dem Schreiben. Er schließe die Christen in Nigeria besonders in sein Gebet mit ein, fügte Zollitsch hinzu. Er erinnerte an seinen Besuch in Jos vor einem Jahr und seine Begegnungen mit Muslimen. «Gemeinsam haben wir Totenwache beim verstorbenen Imam von Jos gehalten. Die muslimischen Führer haben uns ihre uneingeschränkte Bereitschaft zum Frieden versichert.»
Mit den jüngsten Gewaltausbrüchen sei erneut das Menschenrecht auf Religionsfreiheit mit Füßen getreten worden, heißt es in dem Brief Zollitschs an Erzbischof Kaigama nach Angaben der Bischofskonferenz weiter. Der gegenseitige Respekt müsse allen gelten, ganz gleich, welcher Religion sie angehörten
(Quelle: epd)