Marschproteste gegen Gewalt an Christen und Anti-Bekehrungs-Gesetze. Zwei Bundesstaaten verschärfen den Druck auf Minderheiten.
Am 6. Oktober marschierten Tausende Christen verschiedener Konfessionen in Simdega (Bundesstaat Jharkhand), um gegen christenfeindliche Gewalt zu protestieren. Dies berichtet das Hilfswerk Open Doors. In den vergangenen Monaten sei es zu Überfällen auf Kirchen und Geistliche gekommen, heißt es. Behörden sprechen von Raub und bestreiten laut Open Doors eine „religiöse Motivation der Angreifer.“ Kirchenvertreter sehen dagegen gezielte Angriffe religiöser Extremisten.
Die katholische Nachrichtenagentur UCA News zitierte Pater Peter Barla, der die Gewalt auf mächtige religiöse Gruppen zurückführte, die „keine andere Religion dulden“ und die soziale, karitative und evangelistische Arbeit der Kirche als Bedrohung ansehen. Er warnte, dass die zunehmende religiöse Intoleranz und die wiederholten Angriffe auf Christen einen besorgniserregenden Niedergang der verfassten Demokratie Indiens widerspiegelten.
Jharkhand gehört zu zwölf Bundesstaaten mit sogenannten Anti-Bekehrungs-Gesetzen. Diese dienen oft als Grundlage für Anschuldigungen gegen Christen. In Rajasthan wurde das Gesetz am 9. September verschärft – ein Schritt, der laut Beobachtern die Verfolgung anheizt.
In Indien leben etwa 28 bis 30 Millionen Christen, das entspricht rund 2,3 Prozent der Bevölkerung. Die Mehrheit der indischen Christen gehört zu den Dalits (Kastenlosen). Open Doors ist ein christliches Hilfswerk, das sich für verfolgte Christen weltweit einsetzt und über religiöse Verfolgung informiert. Einmal pro Jahr veröffentlicht die Organisation den Weltverfolgungsindex, der die Lage verfolgter Christen dokumentiert.
Homepage: Open Doors

Sehr schlimm. Leider kann man nicht so wirklich was machen. Bis jetzt habe ich auch noch nicht mitbekommen, dass sich die Bundesregierung hierfür besonders einsetzt.