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Syrien: Hilfswerk Missio beobachtet keine Übergriffe gegen Christen

Nach dem Sturz des Assad-Regimes in Syrien hat das katholische Hilfswerk Missio bisher keine Übergriffe gegen Christen oder religiöse Minderheiten beobachtet. Manche Experten befürchten jedoch einen „Exodus“.

Wie wird es Christinnen und Christen nach dem Sturz des Assad-Regimes in Syrien durch eine von Islamisten angeführte Allianz ergehen? Diese Frage stellen sich derzeit nicht nur Betroffene vor Ort. „Wir sind erleichtert, dass es derzeit nach unseren Informationen bisher keine Gewalt gegen die christliche Minderheit gegeben hat“, erklärte Missio Präsident, Pfarrer Dirk Bingener, am Sonntag in Aachen. In dieser unübersichtlichen und dynamischen Lage gelte es besonders auf den Schutz von Minderheiten zu achten.

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Nicht zuletzt auch an der Frage, ob sie eine Zukunft in Syrien haben, werde deutlich, ob sich die Situation im Land zum Besseren wende. Nach den dramatischen Ereignissen in Syrien stehe das katholische Hilfswerk in engem Kontakt mit seinen Projektpartnern in Syrien.

Matthias Kopp, Nahost-Experte und Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz, hatte vor einigen Tagen in einem Interview mit Domradio.de gesagt: „Ob irgendeine Form von Vermittlung darüber, ob man die Christen als Staatsbürger anerkennt, derzeit geführt werden kann, entzieht sich meiner Kenntnis. Es wäre sehr zu hoffen.“

Als 2012 Islamisten schon einmal die Stadt Homs eingenommen hatten, waren Christen von dort vertrieben worden.

Eine Rebellenkoalition unter Führung der Miliz Haiat Tahrir al-Scham (HTS) nahm laut Medienberichten vom Sonntag die syrische Hauptstadt Damaskus ein. Der entmachtete Präsident Baschar al-Assad ist demzufolge außer Landes geflüchtet. Der Krieg in Syrien begann 2011 mit einem Volksaufstand gegen das Assad-Regime.

7 COMMENTS

  1. Gegen der vielen Meldungen, das alles in Ordnung in Syrien ist, wundert es mich hier, das man der Wahrheit nicht ins Gesicht sieht.
    Es finden übergriffe auf anders gläubige statt. Christen und andere glaubensgruppen sind auf der Flucht nach dem Libanon und
    stehen vor der Grenze zum Libanon wo die Grenzen gesperrt sind. Mein Syrischer Freund ist Christ wie seine ganze Familie,
    bekommen jeden Tag Morddrohungen. Da es die Kirche mit der Wahrheit nicht immer ganz genau nimmt und gerne alles
    vertuscht und Probleme hat mit der Wahrheit hat, wundert es mich nicht das was zur Zeit in Syrien stattfindet nicht
    erwaehnt wird. Missio soll den Föüchtigen helfen die vor der Grenze im Libanon hausen, ohne Kleidung,Nahrung und Wohnraum,
    diese Schlafen auf dem Boden usw. Das leider die Wahrheit von Flüchtlingen im Syrien die bei Nacht und Nebel ihren Wohnort, Wohnung usw. verlassen haben.

  2. Gab gestern einen Bericht über die bisher von der HTS beherrschenden Gebiete. Dort wurden wohl Christen toleriert, konnten auch ihre Gottesdienste feiern (Glockengeläut war allerdings verboten).

    Es herrscht dort wohl auch eine strikte Trennung von Männern und Frauen, aber nicht die extreme Frauenunterdrückung wie unter den Taliban.

    Letztlich finde ich die derzeitigen gesellschaftlichen und politischen Diskussionen irritierend bis dumm.

    In unserem Gesundheitswesen sind z.B. mindestens 6 % der Ärzte und ein wohl noch größerer Anteil des Pflegepersonals syrischstämmig. Wenn die alle zurück gehen, wird es eng mit dem Gesundheitssystem in Deutschland. In anderen wirtschaftlichen Bereichen sieht es teilweise auch nicht anders aus.

    Und obwohl derzeit auch noch niemand weiß, wie es jetzt in Syrien weiter geht, wird in Deutschland insbesondere von konservativer bis rechter Ecke sofort über die Rückführung der Syrer diskutiert statt Bleibeperspektiven zu entwickeln und sich wertschätzend auszudrücken. Also entweder man ist wegen der Bundestagswahl auch in der Union schon populistisch unterwegs (bei der AfD ist das ja eh so) oder man ist schlicht dumm und unverantwortlich. Oder beides.

    • Ich faende es gut, wenn Fluechtlinge, die sich keine Arbeit suchen wollen (ggfs auch unter ihrem Ausbildungsniveau), kein dtsch lernen wollen oder generell Probleme mit Teilen unseres Grundgesetzes haben, nachdruecklich dazu gestupst werden (ggfs gezwungen), wieder dahin zurueckzugehen, wo sie hergekommen sind.

      Sich integrierende, fleissige, ordentliche, arbeitende „Menschen, die noch nicht so lange hier leben“ sind dagegen herzlich willkommen (gerne mehr davon).

      Iwann wird das auch in D so durchgesetzt werden (egal von wem), die soziale Haengematte wird naemlich langsam zu teuer und am Ende des Geldes wird man von der Realitaet umzingelt … wetten?

      LG Joerg

      • Wenn man jetzt aber Stimmung gegen Syrer macht, werden die Tüchtigen, die Engagierten gehen. Und nicht die, die Du meinst.

        Asyl ist auch ein Schutzrecht. Ich bin durchaus der Meinung, daß kriminelles Verhalten es aufheben können sollte, aber man kann nicht Menschen in Kriegsgebiete zurück schicken, weil sie sich nur schlecht integrieren.

        Man muss immer trennen zwischen Asyl/Schutzrechten und Arbeitsmigration. Das sind, trotz gewisser Schnittmengen, unterschiedliche Dinge.

        • Da unterschaetzt du vielleicht die syrischen Aerzte und Fachkraefte, die verstehen ganz genau, dass sie hier sehr willkommen sind. Die koennen auch sehr gut unterscheiden, wer fuer die Kalifats-Demos verantwortlich sind (die anderen).
          Die „Fahnenschwinger“ auf den Weihnachtsmarkt-Maerschen sind eher nicht die, die hier arbeiten und sich integrieren wollen 🤷‍♂️, oder?

          Asylrecht wird schliesslich auch bei uns -wie bereits jetzt in DK oder SE ausgelegt werden … wetten?
          Es ist die normative Kraft des Faktischen, nicht Boesartigkeit oder mangelnde Christliche Naechstenliebe.

          LG Joerg

          • Die syrischen Ärzte hier haben hier aber Familie und syrische Freunde.

            Wenn diese nicht willkommen sind, wird sich das auf alle auswirken.

            Es ist doch idiotisch aus der Politik, dass in anbetracht der völlig unklaren Situation in Syrien und den vielen Gedanken, die man dazu äußern könnte, zuerst kommt, wie man jetzt die Syrer hier wieder los wird.

            Das ist so typisch deutsch.

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