Die Deutsche Islamkonferenz ist in Berlin zu ihrer abschließenden Plenarsitzung zusammengetreten.
Die Deutsche Islamkonferenz ist in Berlin zu ihrer abschließenden Plenarsitzung zusammengetreten. Bei einem vorausgehenden Empfang der Teilnehmer räumte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ein, dass der Staat jahrelang zu wenig mit den Muslimen gesprochen habe. Durch die Islamkonferenz sei aber viel in Gang gekommen, sagte Merkel am Donnerstag im Bundeskanzleramt.
Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU), der die Islamkonferenz 2006 ins Leben gerufen hatte, teilte diese Einschätzung. Es lägen jedoch noch «eine Menge Aufgaben vor uns». Die 30 Teilnehmer des Plenums wollen bei ihrer letzten Sitzung vor der Bundestagswahl eine Abschlusserklärung verabschieden.
Vor dem Treffen hatten staatliche und muslimische Vertreter eine gemischte Bilanz der Konferenz gezogen. Der Sprecher der Unions-Innenminister der Länder, Hessens Ressortchef Volker Bouffier (CDU), beklagte in der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Donnerstagsausgabe) das Fehlen greifbarer Ergebnisse und sprach sich ebenso wie Merkel für eine Fortsetzung der Konferenz in der kommenden Legislaturperiode aus. Nordrhein-Westfalens Integrationsminister Armin Laschet (CDU) warnte vor überzogenen Erwartungen.
Die Islamkritikerin Necla Kelek bezeichnete in der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Donnerstagsausgabe) die Islamkonferenz, der sie selbst angehört, als «erfolgreich gescheitert» und kritisierte die Rolle der Islamverbände. Die Islambeauftragte der SPD, Lale Akgün, empfahl in der «Welt» (Donnerstagsausgabe), das Gremium in der nächsten Legislaturperiode «sanft entschlafen» zu lassen. Nun müsse in Ländern und Kommunen weiter gearbeitet werden.
(Quelle: epd)
