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Berlin-Wahl: Zentralrat der Juden bedauert AfD-Einzug ins Abgeordnetenhaus

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, ist enttäuscht über den Einzug der AfD ins Berliner Abgeordnetenhaus. Leider seien die Rechtspopulisten jetzt auch in der Bundeshauptstadt vertreten.

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Auch in Berlin sei es ihnen "offenbar gelungen, die Unzufriedenheit vieler Bürger mit der herrschenden Politik nicht nur aufzugreifen, sondern mit populistischen Parolen zu schüren",  sagte Schuster am Sonntagabend in Berlin.

Schuster zeigte sich skeptisch, ob die AfD in Berlin in der Lage sein werde, sich klar von Rechtsradikalen in ihren Reihen zu distanzieren. Die etablierten Parteien sollten das Wahlergebnis sehr ernst nehmen und Wege suchen, "um wieder einen besseren Draht zu den Bürgern zu entwickeln", sagte der Zentralratspräsident.

Die Berliner Bischöfe der beiden großen Kirchen mahnten eine verantwortungsvolle und sachbezogene Arbeit der gewählten Volksvertreter an. Er verstehe das Wahlergebnis als Einladung, schöpferisch und sachbezogen um der Menschen willen zusammenzuarbeiten, erklärte der katholische Erzbischof Heiner Koch. Das erhoffe er für das neue Abgeordnetenhaus und den neuen Senat. Das künftige Abgeordnetenhaus werde sehr bunt sein, "ein Spiegel der Berliner Gesellschaft, in der es auch keine glatten Mehrheiten, aber viele Minderheiten gibt", so Koch.

"Als Demokraten erweisen"

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Sein Amtskollege Markus Dröge von der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, erklärte, die gewählten AfD-Vertreter müssten sich jetzt auch als Demokraten erweisen, die die Werte der freiheitlichen Gesellschaft achten. «Als evangelische Christen wissen wir, dass es nur in einer gemeinsamen Verantwortung von Regierenden und Regierten gelingen kann, der Stadt Bestes zu suchen», erklärte Dröge.

Auch in den kommenden fünf Jahre sei die evangelische Kirche bereit, ein kritischer, aber verlässlicher Partner von Parlament und Senat zu sein. "Nun kommt es darauf an, dass Berlin eine neue Regierung erhält, die mit dem durch die Wahlen erhalten Mandat – vor Gott und den Menschen – verantwortungsvoll umgeht", sagte Dröge.

Aus der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus am Sonntag ist nach dem vorläufigen Ergebnis trotz großer Verluste die SPD mit 21,6 Prozent der Stimmen als stärkste Kraft hervorgegangen. Die CDU erreichte demnach 17,6 Prozent. Drittstärkste Kraft in der Bundeshauptstadt wurden die Linken mit 15,6 Prozent, die Grünen liegen bei 15,2 Prozent. Die rechtspopulistische AfD schaffte aus dem Stand 14,2 Prozent und zieht damit erstmals ins Berliner Abgeordnetenhaus ein. Auch die FDP schaffte den Wiedereinzug ins Landesparlament mit 6,7 Prozent. 

(Quelle: epd)

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