- Werbung -

Berliner Bischof: 80 Prozent aller religiös Verfolgten sind Christen

Anlässlich des ersten bundesweiten Tags der verfolgten Christen haben Kirchen und Politiker ein verstärktes politisches Eintreten für die Religionsfreiheit gefordert.

- Werbung -

 Es dürfe nicht länger darüber hinweggesehen werden, wie die Religionsfreiheit in anderen Ländern missachtet werde, sagte der Berliner Bischof Markus Dröge am Sonntag in einer Predigt. Die Verfolgung und Diskriminierung von Christen wegen ihres Glaubens stelle ein zentrales Menschenrechtsproblem der Gegenwart dar.

 In evangelischen Gottesdiensten wurde am Sonntag für verfolgte Christen, etwa im Irak, in Nordkorea oder in China, gebetet. CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe erklärte in Berlin, der Einsatz für das Menschenrecht der Religionsfreiheit sei eine Kernaufgabe nicht nur der Kirchen, sondern der deutschen und europäischen Politik. Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) forderte Außenminister Guido Westerwelle (FDP) auf, sich in Gesprächen mit Regierungen stärker für verfolgte Christen in aller Welt zu engagieren.

 Schätzungen zufolge seien mehr als 80 Prozent aller weltweit religiös verfolgten Menschen Christen, sagte Bischof Dröge. Dies seien 200 bis 300 Millionen Christen, die als Minderheit diskriminiert und verfolgt würden. In über 60 Ländern der Erde sei die Religionsfreiheit stark bis sehr stark eingeschränkt. Dröge erinnerte besonders an Nordkorea, wo Christen mit am brutalsten verfolgt würden.

 Kauder forderte in einem Beitrag für die «Bild am Sonntag», die deutsche Außenpolitik müsse «mehr als bisher die Religionsfreiheit weltweit verteidigen». Besonders dramatisch sei die Lage im Irak: «Islamistische Extremisten führen einen brutalen Krieg gegen religiöse Minderheiten. Hunderttausende Christen wurden ermordet, vergewaltigt und vertrieben.» Es sei richtig gewesen, im vergangenen Jahr irakische Flüchtlinge in Deutschland aufzunehmen, darunter auch viele Christen. Kauder plädierte dafür, notfalls erneut irakische Flüchtlinge aufzunehmen.

- Werbung -

 Ziel müsse es auch sein, die verbliebenen Gemeinden im Irak zu stärken. Es dürfe den Radikalen nicht gelingen, die Jahrtausende alten Gemeinden im Nahen Osten – der Wiege des Christentums – zu zerstören, betonte er. Die Zahl der irakischen Christen von 1,2 Millionen hat sich nach Angaben der Evangelischen Kirche in Deutschland in den vergangenen Jahren mehr als halbiert.

 Der bundesweite «Tag der bedrängten und verfolgten Christen» fand zum ersten Mal statt und war in diesem Jahr besonders der Situation der Christen im Irak gewidmet. Er soll künftig immer am zweiten Sonntag in der Passionszeit begangen werden.

(Quelle: epd)

Konnten wir dich inspirieren?

Jesus.de ist gemeinnützig und spendenfinanziert – christlicher, positiver Journalismus für Menschen, die aus dem Glauben leben wollen. Magst du uns helfen, das Angebot finanziell mitzutragen?

NEWSLETTER

BLICKPUNKT - unser Tagesrückblick
täglich von Mo. bis Fr.

Wie wir Deine persönlichen Daten schützen, erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.
Abmeldung im NL selbst oder per Mail an info@jesus.de

Zuletzt veröffentlicht