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Bischof gegen Wahlkampf in der Adventszeit

Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister hält eine Wahlkampfphase im Dezember nicht für sinnvoll. Das könne vielen Bürgern „die Adventszeit verderben“.

Der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Landesbischof Ralf Meister, hat laut einer Pressemeldung vor einer heißen Wahlkampfphase in der Advents- und Weihnachtszeit gewarnt: „Auf die Glanzlichter, die diese vier Wochen in den Alltag bringen, freuen sich viele Menschen, ob christlich oder nicht. Wollen wir wirklich Wahlkampf und Weihnachtsmärkte, Adventsbeleuchtung und Wahlplakate, Familienfeiern und politische Streits vermischen?“

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„Menschen brauchen Phasen der Besinnung, um bei klarem Verstand zu bleiben“, fügte Meister hinzu. „Das gilt erst recht in einem Jahr, das uns mit seinen Krisen und Infragestellungen an den Rand der Erschöpfung gebracht hat.“ Zu berücksichtigen sei auch, dass bei einer Wahl im Januar die gleiche Koinzidenz in vier Jahren wieder auftreten könnte.

Meister ist seit November 2018 Leitender Bischof der VELKD. Am 8. November wurde er von der Generalsynode der VELKD für weitere drei Jahre gewählt.

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4 COMMENTS

  1. Es ist nicht nur die Weihnachtszeit.

    Kleine Parteien werden massiv benachteiligt, weil sie nicht so eine große Organisation haben. Zum Teil müssen sie jetzt in kurzer Zeit Stimmen sammeln zur Zulassung. Demokratie bedeutet nicht nur die großen Parteien, auch wenn diese das oft so denken.

    Der Wahltermin liegt jetzt eine Woche vor der Hamburgwahl. Da müssen jetzt Wahlvorstand, und das ist ein Ehrenamt, 2 Wochenenden hintereinander ihre Freizeit opfern. Das werden viele nicht machen und dann fehlt das Personal.

    Die Frist der Briefwahl wird deutlich kürzer. Viele werden durch Urlaub deshalb nicht wählen können und Auslandsdeutsche deutlich schlechter. Die Landeswahlleiter haben das deutlich benannt.

    Der Bundestag ist demokratisch gewählt. Der könnte ohne Probleme auch noch ein paar Wochen länger bleiben.

  2. Unsinn, sorry!
    In der Adventszeit passieren viele andere Dinge auch, was soll so ein Wahlkampf stören. Was wirklich helfen würde: dass sich die Kirchen aus der Politik heraushalten sollen. Der einseitige Wahlkampf für die Grünen der oft von der EKD erfolgt, ist nicht mit dem Glauben vereinbar.

    • Advent und Weihnachten passt nicht zu Populismus und Hass

      Zu EinFragender: Wieder wird mit einem Narrativ operiert, daß schon einen sehr langen Bart hat und m. E. weder beweisbar ist noch stattfindet. Sie schreiben: „Was wirklich helfen würde: Dass sich die Kirchen aus der Politik heraushalten sollen. Der einseitige Wahlkampf für die Grünen, der oft von der EKD erfolgt, ist nicht mit dem Glauben vereinbar“! Falsch: Die Katholische Kirche sagt das Gleiche. Hoffentlich auch unsere Freikirchen. Denn leider gibt es ein unpolitisches Christsein nicht, weil beispielsweise auch die Bergpredigt für alle unsere Straßen, Gassen, Klassenzimmer, Parlamente und neben den Politiker:innen auch für jedermann wegen ihrer zeitlosen Gültigkeit ethisch aktuell ist. Oder auch für Menschen, die auf der Flucht und in Not sind. Selbstverständlich sind Kirchen nicht parteipolitisch aktiv, dafür sorgen schon die vielen Aktivisten in den Kirchen, die wie immer im Leben auch sehr unterschiedliche politische Ideen vertreten. Wir nehmen Jesus sogar ernst, wenn wir uns über ihn stark ärgern.

      Mit meinem Versuch – auch mit ein wenig schwarzem Humor – habe ich am 14. November durchaus klar signalisiert, dass ein Wahlkampf in der Weihnachtszeit mich sehr zweispältig berührt. Nicht nur weil die Weihnachtszeit eine Zeit ist, in der an Jesus den Friedefürst erinnert wird, ist die politische Auseinandersetzung fehl am Platz: Sondern weil das Ausmaß an Populismus, fast Hass gegeneinander, gegenseitige manche bösartigen Schuldzuweisung in der Berliner Blase, mit der demokratischen Politiker:innen nun leider auch die AfD fleißig immer mehr nachahmen. Niemand kann selbstverständlich die Zeit Jesu mit der heutigen Zeit vergleichen. Genauso wie die damalige Politik der Römer oder der Israeliten vor 2000 Jahren eine völlig andere Kathegorie hatte wie heutige Politik und unsere politischen Ideen. Aber eben deshalb ist die Bergpredigt, oder auch die Bergrede, so herausragend, weil sie in jeder Zeitepoche aktuell ist, sowohl in ihrer Sprache als auch im Inhalt. Jesus spricht vor allem ganz konkret.

      Den Naturgesetzen ist die Schuldenbremse und Soziale Marktwirtschaft egal. Die Natur wehrt sich aber immens bei immer größeren Hitzeperiode mit der Verdampfung des Meerwassers und erzeugt erzeugt Stürme und Überschwemmungen. Leider soll auch am Klima gespart werden. Dazu muss man deutlich mehr in nachhaltigen Umweltschutz investieren. Aber hier eine Brücke zu schlagen zu stark neoliberalen Ideen scheint so schwierig zu sein wie einem Kamel, dass durch ein Nadelör gehen soll. Ich habe nichts gegen die FDP, aber gegen ihren derzeitigen Kurs. Leider haben sich ja alle demokratischen Parteien auch ansonsten unisono nach rechts verlagert. Da ist mir die CDU vor 30 Jahren lieber, die war ehrlich und konservativ. Das Programm der Adenauer Christdemokraten orientierte sich an der Katholischen Soziallehre und hat damals – nach unseren heutigen Maßstäben – die SPD links überholt. Aber das haben viele vergessen und vorallem war damals konservativ wirklich auch christlicher.

      Es hat sehr wohl etwas mit den Jesusworten zu tun, wenn wir Flüchtlinge erst gar keinen Antrag mehr stellen lassen, wenn über sie nur noch in einer gefühlt negativer Weise geredet wird (auch unabsichtlich), oder Menschen im Meer ertrinken, weil sie fliehen müssen. Die Unterstellung ist sehr unchristlich und auch definitiv falsch, daß Menschen ihre Heimat verlassen wegen unserer Alimentierung. Oder wenn sie jung und vital sind sich auf eine sehr beschwerliche Flucht begeben, sowie dann letztlich ihr Glück mit Schleppern zu erreichen gedenken, die sie in marode Boote verfrachten: Was tut ein Mensch alles, um die überleben? Und was tun wir Menschen an, denen wir unterstellen sie kämen nur wegen unserem Sozialsystem. Oder wie bösartig mutet es auch an, die Daumenschrauben der Verhinderungsgesetze mit dem Zwecke anzuwenden, daß sie einen Bogen um unser Land machen. Vorallem auch dann, wenn man dort im eigentlich für eine Aufnahme vorgesehene Land sie nicht einreisen lässt bzw. durchwinkt. Oder Verfahren für Flüchtlinge in Afrika durchzuführen, wo unsere Gesetze nicht gelten,das kann nicht noch abenteuerlicher sein.

      Da Politiker meist keine Wunder vollbringen können oder wollen, also nicht wirkliche Entwicklungshilfe auch aus staatlich-finanziellen Gründen durchgreifend möglich ist, lässt sich das Flüchtlingsproblem wirklich für alle ganz einfach lösen. Nämlich wenn die EU-Länder unisona nach Größe und Leistungsfähigkeit die Anzahl der Flüchtlinge solidarisch unter sich aufteilen. Dies spart jedenfalls viele Kosten und geht nicht zu Lasten der Humanität, oder erzeugt nicht überforderte Integrationspolitik. Aber da ist die EU so störrisch wie ein Esel. Vielleicht aus einem einfachen Grund: Sie haben alle Angst vor dem politischen Rechtsruck und Politiker:innen davor, nicht mehr gewählt zu werden. Dies alles kann ich nachvollziehen, aber es kann keine Entschuldigung sein, die Menschenrechte und das Asylrecht immer mehr auszuhöhlen. Denn wie sonst soll man bewerten, daß nunmehr jemand schneller abgeschoben werden kann, damit ein Antrag vor Gericht einfach nicht mehr gestellt werden kann. Oder wenn ein Antrag überhaupt keine Abschiebung mehr verhindert, indem die Anrufung eines Gerichtes nicht mehr vorgesehen ist. Denn eines darf man Jesus in den Mund legen, auch wenn er vor 2000 Jahren lebte: „Ich musste fliehen und bin im Mittelmeer fast ertrunken, weil ihr sogar die private Seenotrettung unterbindet. Dann werden sie fragen: „Wann haben Sie dir das angetan“? Vielleicht sollte er fragen, WARUM HABT IHR DAS GETAN

  3. Wahlkampf und Glühwein?

    Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister hält eine Wahlkampfphase im Dezember nicht für sinnvoll. Das könne vielen Bürgern „die Adventszeit verderben“. Bei diesem Thema, ob Wahlkampf (also jetzt zwangsläufig auch) in der Adventszeit stattfinden darf, zerrt hier ein schwarzer Engel links an mir und ein weißer Engel rechts ebenso. Der schwarze Engel sagt mir: „Einerseits macht Putin keine Adventspause im Ukrainekrieg und auch Netanjahu ebenso nicht. Die Welt dreht sich weiter im Advent trotz anbahnender Klimakatastrophe und der Existenz rechtsradikaler Aktivitäten in den deutschen Landen. Auch der alte Donald aus Amerika zieht keine rote Mütze an und beschenkt niemals arme Migrantenkinder in den Vorstädten. Wir können also die böse Welt nicht außen vor lassen. Sie ist unverschämt immer vorhanden, sogar am Heiligabend. Warum soll dann kein Wahlkampf und keinen Glühwein stattfinden, vielleicht nicht gleichzeitig, aber nacheinander“?

    Der weiße Engel sagt mir freundlich ins Ohr, ich selbst müsse mir dann abgewöhnen, im Advent jede politische Sendung mit streitenden Personen zu konsumieren. Vielmehr sei Jesus als Friedefürst gekommen. Er hat die Bibel aufgeschlagen und aus dem 1. Korinther 13 vorgelesen: „Wer liebt ist geduldig und gütig. Wer liebt, der ereifert sich nicht, er prahlt nicht und spielt sich nicht auf. Wer liebt, der verhält sich nicht taktlos, er sucht nicht den eigenen Vorteil und lässt sich nicht zum Zorn erregen. Wer liebt, der trägt keinem etwas nach, erfreut sich nicht wenn einer Fehler macht….“! Ich würde dann zu dem weißen Engel sagen: Aber die machen doch nur Wahlkampf“! Da lässt der Engel vor Schreck seine Bibel fallen.
    Also habe ich mir gesagt: Ich muss ja nicht unbedingt im Advent hingehen, oder mir politische Diskussionen im Fernsehen ansehen. Niemand zwingt mich dazu. Ich bin ein freier Mensch und Christ:innen sind die freiesten Menschen, die es gibt: Weil ihr Gott kein Buchhalter ist und ständig Plus- oder Minuspunkte vergibt.

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