Adventskalender und Adventskränze bringen uns in Weihnachtsstimmung. Doch was bedeutet der Begriff „Advent“ und woher stammt die Tradition des Adventskranzes?
Der Begriff „Advent“ leitet sich vom lateinischen Wort „adventus“ („Ankunft“) ab. Gemeint ist die „Ankunft“ Christi. Es ist die Zeit der Vorbereitung auf Weihnachten, das „Warten auf Gottes Sohn“. Die vier Adventssonntage sollen in der christlichen Tradition auf die wachsende Nähe Gottes zu den Menschen einstimmen, für die die Geburt Jesu steht, die traditionell an Weihnachten gefeiert wird.
An welchem Tag Jesus tatsächlich geboren wurde, ist unbekannt. Die Bibel gibt dazu keine Auskunft. In der frühen Christenheit spielte das Geburtsdatum Christi keine Rolle. Als sich dies änderte, wurden verschiedene Daten genannt. Die erste schriftliche Erwähnung des 25. Dezember findet sich jedoch erst im vierten Jahrhundert. Zur Berechnung des Datums bzw. der Auswahl dieses Tages gibt es verschiedene Hypothesen – zum Beispiel die christliche Okkupation des Festes „sol invictus“ in Rom. Doch keine der bekannten Theorien ist ohne Widersprüche.
Wie auch immer es ablief: Das Weihnachtsfest breitete sich von Westen her über die Kirche aus. Es blieb nicht unumstritten. Während der Reformator Martin Luther verschiedene Weihnachtsbräuche prägte und Weihnachtslieder komponierte, wurden in Genf nach der Reformation alle nicht-biblischen Feste verboten – darunter auch Weihnachten.
Warten auf Gottes Sohn
Warten ist das zentrale Thema der Adventszeit. Sie drückt sich auch in zwei Bräuchen aus, die bei vielen Menschen gepflegt werden, selbst wenn sie ansonsten nichts mit dem Glauben oder der Kirche zu tun haben: dem Adventskranz und dem Adventskalender. Viele Menschen stimmen sich außerdem mit Liedern, Gebäck und Kerzenschein auf Weihnachten ein. Eines der beliebtesten und bekanntesten Adventslieder ist Macht hoch die Tür.
Erholung versus Hektik
Die Adventszeit, die in diesem Jahr mit dem 1. Advent am 1. Dezember beginnt, steht für viele Menschen im Spannungsfeld zwischen dem Bedürfnis nach Ruhe und Erholung am Ende des Jahres und den großen Erwartungen, die das Weihnachtsfest weckt. Dazu kommen nicht selten viele zusätzliche Termine – Weihnachtsfeiern in Kindergarten, Schule oder Betrieb.
Heute werden Advent und Weihnachten zwar in weiten Teilen der Welt gefeiert, oft jedoch losgelöst von der biblischen Weihnachtsgeschichte als „Fest der Liebe“ und Geschenke. Christliche Motive treten dabei in den Hintergrund. Hans Kratzer schrieb in der SZ in diesem Zusammenhang von einer „Umformatierung“ des Advents durch den Kommerz ab den 70er Jahren. „Die religiöse Prägung des Advents schwindet dahin wie das Eis in der Sonne.“ Wohlgemerkt: die religiöse Prägung. Denn, wie weiter oben angemerkt, sind auch die christlichen Weihnachtstraditionen selbst erst Jahrhunderte nach Jesu Leben und Sterben entstanden – und manche noch bedeutend später.
Deutsche Erfindungen: Christstollen und Weihnachtsmarkt
Bei manchen Bräuchen muss man schon sehr genau hinschauen, um überhaupt einen Bezug zum inhaltlichen Ursprung von Advent und Weihnachten zu entdecken. So soll der weltweit berühmte Dresdner Christstollen von der Optik her tatsächlich an das Christkind in Windeln erinnern. Auch die Tradition der Weihnachtsmärkte stammt aus Deutschland. Es gibt sie bereits seit dem 15. Jahrhundert.
Vier Adventssonntage – oder sechs?
Advent und Weihnachten entstanden als christliche Feste erst im 4. Jahrhundert. In der alten Kirche dauerte die Adventszeit zunächst drei Wochen und war gleichzeitig Fastenzeit. Später gab es dann sechs Adventssonntage. In den orthodoxen Kirchen hat sich diese Tradition erhalten. Ebenso das Fasten, die „Philippus-Fastenzeit“. Der Advent dauert bis zum orthodoxen Weihnachtsfest am 6. Januar.
Papst Gregor (590-604) „kürzte“ den Advent in den „Westkirchen“ auf vier Sonntage zusammen. Eine Ausnahme gibt es jedoch auch bei den Katholiken – und das ausgerechnet in Italien: In der Kirchenprovinz Mailand beginnt die Adventszeit am Sonntag nach dem Martinstag und dauert sechs Wochen.
Mit dem ersten Adventssonntag beginnt auch das neue Kirchenjahr, das mit dem Toten- oder Ewigkeitssonntag zu Ende geht. Der Advent endet, wenn am Heiligen Abend (24. Dezember) die Sonne untergeht.
Das ist der Advent:
Christen sollten wissen, was sie feiern, denn sie sind der Wahrheit verpflichtet.
Andere dürfen im Nebel stochern und sich religiöser Gefühlsduselei hingeben, mit irgendetwas müssen sie sich ja beschäftigen …
Den Christstollen hab ich gebacken, der lagert noch ein paar Tage im Keller und gewinnt an Aroma.
Ich werde mit meiner Frau auch einen Weinachtsmarkt besuchen, eine Tasse Glühwein ist dabei fest eingeplant.
Die selbstgebastelte Krippe steht bereit und gemeinsam wird dezent Haus und Hof weihnachtlich dekoriert.
Also die Weihnachtszeit hat etwas feierliches und kann abseits von Konsum und ungezügelter Kalorienzufuhr durchaus auch ein geistliche
Dimension bekommen.
Heute hab ich auf Bibel-TV eine kluge Botschaft zum Thema Advent gehört, der Redner zielte auf das zweite Kommen unseres Herrn ab und unsere Vereinigung mit ihm in den „Wolken“. Er nahm sich den Text aus den Briefen an die Thessalonicher vor, wir erwarten sein erneutes Erscheinen, das sollte unsere Adventszeit sein. Ist dieser Gedanke in uns lebendig? Wie deuten wir die Zeichen der Zeit? Mögen wir uns trennen von diesem manchmal anstrengenden Leben, an dem wir aber doch mit Macht hängen? Gesegnet der Mann, die Frau, die mit ganzem Herzen beten können“komme bald Herr Jesus“
Seit 2015 feiert meine Familie und ich kein Weihnachten mehr, und ich bin sehr froh und glücklich darüber!
Wer will kann es nachlesen: Weihnachten eine gefährliche Fabel (googeln)
Jesus ist Sieger!
Lieber Gruß Martin
Christen gehen nicht zum Lachen in den Keller
Lieber Martin Dobat: Es steht Ihrer Familie jedenfalls zu, Weihnachten zu feiern oder auch nicht. Weihnachten als gefährliche Fabel zu bezeichnen, halte ich – entschuldigen Sie doch bitte – für arrogant. Es ist zumindest lieblos gegenüber allen Menschen, die auch in Traditionen eine oft leider fehlende soziale Nestwärme erhoffen. Wir sind – unabhängig von Glauben, Glaubensprägungen oder Nichtglauben – keine kulturlosen Banausen und Gesellschaft. Es gibt wunderschöne Chormusik, Konzerte, Theater, Kinofilme und es wird – nicht nur Hass und Hetze in den Medien geteilt und verteilt – sondern auch Gefühle von Empathie, Zuversicht sowie Hoffnung auf Zukunft. Als Christ:innen Salz der Erde zu sein, entspricht demnach in der Bildsprache der Bibel auch, dass sich unsere Art als christliche Minderheit zu leben, zumindest im Ideal auswirkt, weil sich unser Glaubenssalz in der Suppe der Gesellschaft auflöst und das Leben auch etwas schmackhafter machen darf – für alle. Jedenfalls Jesus zu lieben und nachzufolgen schließt nicht aus, nicht nur in den Keller zu gehen um heimlich zu feiern oder zu lachen, oder wie Jesus es machte, Hochzeiten mitzufeiern. Oder wollten manche ihn damals vielleicht lieber als Askethen, der keinen Spaß verträgt und nicht als Friedefürst oder Erlöser kommt, sondern nur um die böse Menschheit hinzurichten? Ein solches Gottesbild passt nicht zu dem Jesus, wie ihn das Neue Testament, auch in seiner Menschlichkeit, schildert. Er hat immerhin zornig die Tische der Kapitalisten am Heiligen Tempel umgeworfen und die angeblich sehr Frommen total schockiert.
Lieber Bernd Hehner, die Wahrheit ist nicht tolerant! Manchmal ist es Liebe, die Wahrheit zu schreiben. Die Bibel teilt uns nichts von „Weihnachten“ mit – die Bibel warnt uns aber von Götzendienst und „Heidnischen Dingen“ – da muss jeder selber entscheiden, wonach er sich richten möchte.
Lieber Gruß zu Ihnen Martin
Auf meiner Homepage kann sich jeder einen Eindruck: Weihnachten eine gefährliche Fabel – machen
Fleißig das eigentliche Weihnachten auspacken
Daß unsere Weihnachtsbräuche und die sich darum rankenden Festivitäten nicht sehr viel mit der Geburt von Jesus zu tun haben, kann sich jeder auch gut ausmalen. Aber hier geschieht das gelebtes Christentum, wo es nur kultureller Fassade ist, aber menschlichen Bedürfnissen entspricht, , wie dies auch in anderen Religionen aber auch geschieht. Es gibt den Glauben fast niemals unverdünnt. Sondern Glaube als großes Vertrauen zu Gott, durchaus auch mehr Urvertrauen, erzeugt überall Traditionen und verwandelt sich (durchaus ernstgemeint) auch zu einer zeitlich oft mehr wahrgenommenen Kultur der Liebe und durchaus großer Gefühle. Ich halte dies für menschlich und unserem Bedürfnis nach Wärme und Nähe entsprechend. Genauso wie das schöne Konzert in der Kirche, welches nicht explizid geistlicher Natur sein muss, um sich daran zu freuen, dass wir auch mal Gäste haben, die wir aber sonntags oder bei anderen Glaubensangelegenheiten leider niemals zu Gesicht bekommen. Aber ändern kann man dies an jedem Tag im Jahr. Nun ist es keine sehr gute Tradition, dass Weihnachten schon Ende September anfängt mit den Leckereien auf dem Adventsteller. Hier in meiner 100.000 Einwohnerstadt hat man schon deutlich vor Ewigkeitssonntag den schönen Weihnachtsmarkt eröffnet, nur am Ewigkeitssonntag ist er geschlossen und wird im Januar dann zum Wintermarkt. Es würde aber keinen Sinn machen, auch die Händler und Veranstalter hier umzustimmen, ihn zu eher nicht zutreffender Advenszeit ein anderes Aushängeschild zu geben. Denn die Advents- und Weihnachtszeit kann ja auch die Übung sein und Tradition werden, an der wahren Bedeutung der Menschwerdung Gottes deutlicher zu arbeiten und diese besser zu verinnerlichen.
Also doch, Herr Wößner, ich möchte hier Advent als Zeit der Ankunft Jesus, gerne feiern. És ist sowohl lieblos als auch psychologisch falsch, immer wieder streng darauf hin zu weisen, Weihnachten habe überhaupt nichts mit Jesus zu tun. Es hat schon: Er kommt im Advent zu uns, eingepackt in Traditionen, sowie persönliche Rituale und die große Kunst ist für uns ist es, das Geschehnis von dem Kind in der Grippe, der in Wirklichkeit auf dem Thron des Universums sitzt ,fleißig und sensibel im Umgang mit der Verpackung, aus ihr herauszufiltern. Weihnachten erschuf so eine eher gute Kultur, aber eine Kultur kann im Umkehrschluss nie zum wahren Weihnachten werden. Da wären wir uns dann sicherlich einmal völlig einig.
„Wir“ feiern keinen Advent.
Ich feiere keinen Advent.
Ich kenne auch niemanden, der Advent „feiert“ …
Meine Frau feiert Advent. Nicht mit Sekt und Party sondern ruhig und besinnlich (oft in Gedanken an die Familie) mit Kranz und 4 Kerzen am denen sie sich erfreut. Das ist Tradition in ihrer und auch meiner Familie seit Kindheitstagen.
Muss man jedes Brauchtum immer gleich negativ sehen?