Vatican News:

Bischofssynode: Papst führt Frauenquote ein

„Wichtige Veränderung, aber keine Revolution“: Zukünftig sind Laien und Frauen bei Bischofssynoden stimmberechtigt. Die Reform soll helfen, die Realität der Kirche abzubilden.

Papst Franziskus hat für die nächste Bischofssynode im Oktober Frauen das Stimmrecht erteilt. Wie die Nachrichtenplattform Vatican News berichtete, beruft der Papst künftig auch „Nicht-Bischöfe“ als Mitglieder der Synodenversammlung mit Stimmrecht: Priester, Diakone und Laien. Von den 70 aus den Ortskirchen vorgeschlagenen Mitgliedern sollen die Hälfte Frauen sein. Diese können dann gleichberechtigt mit den Bischöfen abstimmen. Auch bei den zehn berufenen Ordensleuten sollen je fünf „Ordensmänner“ und „Ordensfrauen“ dabei sein.

Jungen Erwachsenen soll laut Vatican News ebenfalls „breiter Raum“ gegeben werden, „um die heutige Realität abzubilden“. Erstmals werden Bischöfe aus Ländern wie Moldawien und Estland ohne eigene Bischofskonferenz vertreten sein. So werde die Kirche vollständiger sein, und es werde eine Freude sein, sie gänzlich in Rom versammelt zu haben, betonten die beiden verantwortlichen Kardinäle Mario Grech und Jean-Claude Hollerich.

Es bleibt jedoch eine Bischofssynode. Die als Mitglieder zugelassenen „Nicht-Bischöfe“ machen laut Grech weniger als 25 Prozent der Gesamtmitgliederzahl aus. „Es ist eine wichtige Veränderung, aber keine Revolution“, zitiert die Wochenzeitung ZEIT Kardinal Hollerich.

Die Bischofssynode kommt regelmäßig zusammen, um den Papst zu vorgegebenen Themen zu beraten. Ihr kommt keine Entscheidungsgewalt zu. Der Papst kann die Inhalte des Schlussdokuments jedoch als verbindliche Lehre übernehmen. Die anstehende Synode vom 4. bis 29. Oktober befasst sich mit dem Thema Synodalität.

Konnten wir dich inspirieren?

Jesus.de ist gemeinnützig und spendenfinanziert – christlicher, positiver Journalismus für Menschen, die aus dem Glauben leben wollen. Magst du uns helfen, das Angebot finanziell mitzutragen?

NEWSLETTER

BLICKPUNKT - unser Tagesrückblick
täglich von Mo. bis Fr.

Wie wir Deine persönlichen Daten schützen, erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.
Abmeldung im NL selbst oder per Mail an info@jesus.de

1 Kommentar

  1. Lohnt noch die Renovierung?

    „Wichtige Veränderung, aber keine Revolution“: Zukünftig sind Laien und Frauen bei Bischofssynoden stimmberechtigt. Die Reform soll helfen, die Realität der Kirche abzubilden“. Das finde ich doch wenigstens einen (wenn auch) kleinen Schritt der Katholischen Kirche, sich mit der Realität nicht anzubiedern, sondern sie wahrzunehmen. Ich finde, wenn Kirche – hier gemeint alle Christinnen und Christen in Kirche/n und Konfessionen – sich nicht verändert, wenn Kirche ein Dinosaurier bleibt, dann wird sie (in dieser Form) aussterben. Dies sehe ich bereits jeden Sonntag auch in meiner Ev. Landeskirche, und nicht viel besser ist es mit den Leuten mit dem anderen Gesangbuch: Viele der großstädtische Kirchengemeinden haben ihre Kerngemeinden verloren, also es fehlen Gruppen, Kreise, Treffs, feste Angebote und alles was gemeinschaftsbildend ist. Die Freikirchen leiden auch an wachsendem geringerem Zulauf. Ich glaube immer mehr, dass diese Erscheinung nicht (nur?) auf einen Traditionsabbruch schließen lässt. Was macht ein Hausbesitzer, dessen Gebäude so marode ist, dass es sich nicht mehr erhalten lässt? Antwort: Er baut neu. Das könnte uns blühen. Dann gibt es anstelle der großen und schwer steuerbaren kirchlichen Superschiffen vielleicht ganz viele kleine Gruppen mit Menschen, die ihren Glauben exemplarisch und ökumenisch leben. Man muss dann hoffen, es gibt sodann noch gut ausgebildete Theologen bzw. Menschen gibt, die christliche Kernkompetenzen vermitteln. Oder wenigstens unsere gute Kirchenmusik als wichtiges Kulturgut erhalten bleibt. Selbstverständlich arbeiten der Bauleute vergeblich, wenn Gott nicht das Haus baut. Aber er baut es durchaus, es sei denn wir als berühmte Esel beharrlich stehen bleiben. Am Reich Gottes sollen wir Menschen mitbauen. Niemand hat je gefordert, den Missionsbefehl morgen abzuschaffen.

Die Kommentarspalte wurde geschlossen.

Die neusten Artikel