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C. S. Lewis: Schriftsteller, Philosoph und Christ

Zu Lebzeiten war C.S. Lewis überzeugt, dass er schnell in Vergessenheit geraten würde. Heute gilt der irische Literaturprofessor als einer der bedeutendsten christlichen Autoren des 20. Jahrhunderts.

Von Daniel Wildraut

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Heute vor 60 Jahren starb Clive Staples Lewis, dessen Vornamen wohl nur noch Insider kennen. Er selbst ließ sich von seinen Freunden „Jack“ nennen. C. S. Lewis war Literaturwissenschafter und Philosoph mit viel Humor und großem Sprachtalent, genialer Romanautor und brillanter Apologet. Es gelang ihm, zentrale Aspekte des christlichen Glaubens in einfacher und verständlicher Sprache darzustellen. Teils kunstvoll wie in den „Chroniken von Narnia“, teils philosophisch tiefgründig wie in seinem apologetischen Werk „Mere Christianity“ („Pardon, ich bin Christ“), das auf Radioansprachen in der BBC während des Zweiten Weltkriegs beruht.

Geboren wurde Lewis am 29. November 1898 im nordirischen Belfast. Sein Vater war Rechtsanwalt, seine Mutter Mathematikerin. Sie starb, als Lewis neun Jahre alt war – ein einschneidendes Ereignis, wie er später betonte. Nach dem Ersten Weltkrieg, in dem Lewis an der Front in Frankreich verwundet wurde, studierte er bis 1924 Griechisch, Latein, Philosophie, antike Geschichte und Englisch am University College in Oxford. Anlass für das Studium war sein Interesse an heidnischen Mythen. Kurz darauf begegnete er J.R.R. Tolkien, dem Schöpfer von „Der Herr der Ringe“. Es bildete sich ein Freundeskreis („The Inklings“ – „Die Tintenkleckser“), unter deren Mitgliedern neben Tolkien viele weitere Christen waren – im Gegensatz zum überzeugten Atheisten Lewis. Er war zwar in einer religiösen Familie aufgewachsen, hatte jedoch als Teenager mit dem Christentum gebrochen.

Bis 1925 war Lewis Philosophiedozent am University College. Später lehrte er englische Sprache am Magdalen College in Oxford, wo er 29 Jahre lang blieb. Er wohnte in dem Anwesen „The Kilns“, das heute der C.S. Lewis Foundation gehört.

Wer Christ werden will, der sei gewarnt. Er lässt sich damit auf etwas ein, was den ganzen Menschen fordert, seinen Verstand und alles andere.

C. S. Lewis

Vom Atheisten zum Christen

Nach vielen Gesprächen bekehrte sich Lewis 1931 zum christlichen Glauben. Eine intellektuelle Entscheidung, wie er es selbst bezeichnete. Zwei Jahre zuvor hatte er das Konzept des „Theismus“ bereits für sich akzeptiert. Sich selbst beschrieb er in „Mere Christianity“ als den „niedergeschlagensten und widerwilligsten Bekehrten in ganz England.“ Lewis war in der Folge überzeugter Anglikaner, vermied es jedoch in seinen apologetischen Schriften, sich auf eine Denomination festzulegen

Sein christlicher Glaube prägte in der Folge auch seine literarischen Werke. Die sieben Teile der „Chroniken von Narnia“ thematisieren Verrat, Erlösung und Opfertod. In diesen Werken drückt sich alles aus, was den Schriftsteller beschäftigte. Große Bekanntheit erlangten auch „Dienstanweisung an einen Unterteufel“ und das bereits genannte apologetische Werk „Pardon, ich bin Christ“. Lewis war wichtig, dass sich die persönliche Freiheit und der Glaube an Gott nicht ausschließen. Dies spiegelt sich auch in seinen werken wider.

Im Pub „The Eagle and the Child“ in der Innenstadt von Oxford traf sich C. S. Lewis regelmäßig mit J.R.R. Tolkien, dem Autor von „Herr der Ringe“. (epd-Bild / Barbara Driessen)

Ehrendoktor der Theologie

In den folgenden Jahren wurde Lewis durch seine Radioansprachen in der BBC, Bücher und Vorlesungen landesweit bekannt. 1948 wurde er zum Mitglied der Royal Society of Literature gewählt. In den darauf folgenden Jahren erhielt er Ehrendoktorwürden für Theologie und Literatur. Außerdem war Lewis seit 1942 Vorsitzender des Oxford Socratic Club, der der ein öffentliches Forum für Diskussionen sein sollte, die sich mit intellektuellen Fragen rund um Religion und Christentum beschäftigten. Lewis behielt den Vorsitz, bis er 1954 nach Cambridge wechselte. Dort hatte er bis zu seinem Todesjahr den Lehrstuhl für Literatur des Mittelalters und der Renaissance inne. Im Jahr 1956 heiratete Lewis die US-amerikanische Autorin Joy Davidman, die vier Jahre später an Krebs starb.

Trotz seiner Bekanntheit nahm sich Lewis stets die Zeit, Anfragen von Bewunderern – gerade Kindern – zu beantworten. Er starb kurz vor seinem 65. Geburtstag am 22. November 1963 an Nierenversagen. Lewis‘ Grab befindet sich im Garten der Holy Trinity Church in Headington, Oxford. Sein Tod wurde in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen, da wenige Stunden später US-Präsident J.F. Kennedy einem Attentat zum Opfer fiel.

Insgesamt schrieb C. S. Lewis 40 Bücher, die sich weltweit bis heute über 200 Millionen Mal verkauften. Seine Narnia-Bücher dienten drei Hollywood-Blockbustern als Vorlage. „Mere Christianity“ wurde im Jahr 2000 von „Christianity Today“ zum besten Buch des 20. Jahrhunderts gewählt. Im Jahr 2008 landete er in der „Times“ auf Platz elf der bedeutendsten britischen Autoren seit 1945. Seit 2013 gibt es in der Westminster Abbey in London einen Gedenkstein für Lewis, auf dem eines seiner bekanntesten Zitate steht: „Ich glaube an Christus wie an die Sonne – nicht weil ich sie sehe, sondern weil ich durch sie alles andere sehen kann.“

Eine Liste von Lewis‘ Werken findet sich hier.

Weiterlesen:

Auf den Spuren von C. S. Lewis in England

1 Kommentar

  1. C. S. Lewis war stark für das Gute

    „Wer Christ werden will, der sei gewarnt. Er lässt sich damit auf etwas ein, was den ganzen Menschen fordert, seinen Verstand und alles andere“! Bereits mit diesem Satz weist der große Schriftsteller, Philosoph und Christ darauf hin, dass wir Jesusnachfolger:innen uns nicht alle unbedingt nur auf langweilige Bescheidenheit reduzieren sollten. Nachfolge Jesus ist oft schwierig. Man muss gegen den Strom schwimmen. Damit manchmal die Leute sehr ärgern. Oder Dinge und Umstände infrage zu stellen, wenn es etwa um Feindesliebe, Versöhnung und das Verbot Jesu geht, niemals über einem anderen Menschen endgültig den Stab zu brechen. Der öffentliche Diskurs, der heute über wichtige Themen, Probleme und Sorgen geführt werden – wie Sexueller Missbrauch, Krieg, Antisemitismus, Rassismus, Flüchtlinge oder beispielsweise Homosexualität – lässt uns bei der Liebe (Agapa) gerne Einschränkungen machen, die vielleicht dankbar unserem Vorurteil willkommen entgegen kommt. Überhaupt scheint auch die Bergpredigt Jesu eine der unbekanntesten Lehren zu sein, die noch nicht einmal wir Frommen wirklich mit Freude verinnerlichen. Etwa die „Chroniken von Narnia“ machen auch deutlich, dass Fantasiegeschichten und Märchen ofmals Medien und Gestaltungsräume für sinnbildliche Geschichten ergeben, in denen das Gute über das Böse siegt und die Dunkelheit über das Licht. Daniel Wildraut hat Lewis großes Literaturschaffen beschrieben: „Seine Narnia-Bücher“ dienten drei Hollywood-Blockbustern als Vorlage. „Mere Christianity“ wurde im Jahr 2000 von „Christianity Today“ zum besten Buch des 20. Jahrhunderts gewählt. Im Jahr 2008 landete er in der „Times“ auf Platz elf der bedeutendsten britischen Autoren seit 1945. Seit 2013 gibt es in der Westminster Abbey in London einen Gedenkstein für Lewis, auf dem eines seiner bekanntesten Zitate steht: „Ich glaube an Christus wie an die Sonne – nicht weil ich sie sehe, sondern weil ich durch sie alles andere sehen kann.“! Für mich war auch dieser Artikel Anlass für meine Absicht, mich jetzt auch mit Freude der Literatur vom C.S. Lewis zu widmen. Im übrigen muss ich feststellen – in der Hoffnung ich irre – dass sogar die bescheidene Zunft der Drehbuchautoren von Krimis fürs Fernsehen oft nicht mehr den siegreichen Kampf der Guten gegen die Bösen schildert, sondern eher in einem Wust von Handlungsebenen, gewürzt mit etwas Sexismus, m.E. mediale Massenware erzeugt, die nicht jeder gleich begreift. Wo niemand dort etwas positives für seine eigene Seele abgewinnen kann. Auch wenn Gewalt leider hier zum Leben gehört, darf sie aber dort nicht überhöht und zum Selbstzweck werden. Bei den „Tributen von Tanem“ (nicht aus der Feder Lewis) hätte ich vor kurzem beinahe den geliebten Filmtempel verlassen.: Hätten die Autoren da nicht doch noch wichtige Fragen in den Raum gestellt: Kann man in einem gewalttätigen bösen System (eines fiktiven Paralelluniversums) dann überhaupt noch friedlich sein, wenn jegliche Freiheit fehlt – auch die Freiheit als Alternative zu leben. Wenn wie einst bei den Gladiatorenkämpfen im alten Rom sogar Jugendliche töten müssen, weil sie sonst abgemetzelt werden, als Brot uns Spiele fürs Volk, bis nur noch ein Sieger lebt. Bei den Chroniken von Narnia hat aus der Feder von Lewis mich der so friedliche Löwe begeistert, der doch ein Sinnbild dafür sein kann, dass niemand böse sein muss, wenn er dennoch starkt ist. Der Löwe von Narnia ist nicht nur kinderlieb, er ist auch stark für das Gute. Dies versteht das intelligenteste IQ-Wunder genauso wie der einfache Mensch mit vielleicht nur bescheidener Bildung, aber emotionaler Intelligenz.. Das Gehirn braucht (immer) die positive Prägung auf das Gute. Gott ist das Beste vom Guten.

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