Die Verbreitung des Christentums in Europa will eine große Mittelalter-Ausstellung in Paderborn veranschaulichen. Unter dem Titel "CREDO – Christianisierung Europas im Mittelalter" präsentiert die Schau rund 800 teils noch nie ausgestellte Exponate aus internationalen Museen, wie die Veranstalter am Donnerstag in Paderborn erklärten.
Rund 150.000 Besucher würden zu der sieben Millionen Euro teuren Schau bis 3. November erwartet. Bundespräsident Joachim Gauck eröffnet die großangelegte Schau an diesem Freitag im Erzbischöflichen Diözesanmuseum.
Die Schau decke rund 1.000 Jahre Christianisierungsgeschichte ab, erklärte der Direktor des Diözesanmuseums, Christoph Stiegemann. Unter den Exponaten sind kostbare Leihgaben wie das seltene Papyrusfragment eines Paulus-Briefes, die Sonnenscheibe von Limons, Tempelfunde, Kaiser- und Papst-Urkunden sowie mittelalterliches Kriegsgerät und wertvolle Historiengemälde. Die auf drei Standorte verteilte Sonderschau ist im Erzbischöflichen Diözesanmuseum, im Museum in der Kaiserpfalz und in der Städtischen Galerie in Paderborn zu sehen.
Unter dem Motto "Lux mundi" folgt das Diözesanmuseum der Ausbreitung des frühen Christentums vom antiken Rom über die Wanderungen der Missionare ins Frankenreich, nach England und schließlich nach Skandinavien. Unter dem Titel "In hoc signo" verdeutlicht das Museum in der Kaiserpfalz, wie mittelalterliche Herrscher das Christentum mit Gewalt in den eroberten Gebieten verbreiteten. Der dritte Teil "Quo Vadis" in der Städtischen Galerie am Abdinghof beleuchtet, wie spätere Jahrhunderte die mittelalterliche Christianisierung wahrgenommen haben.
Nach den großen Mittelalter-Ausstellungen "Kunst und Kultur der Karolingerzeit" von 1999 und "Canossa – Erschütterung der Welt" von 2006 ist "Credo" das dritte gemeinsame Projekt dieser Art der Stadt Paderborn, dem Erzbistum Paderborn und Landschaftsverband Westfalen-Lippe.
(Quelle: epd)
