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Diakonie Württemberg: 47 Übergriffe gegen Christen gemeldet

Systematische Übergriffe auf christliche Flüchtlinge in Unterkünften in Württemberg lassen sich nicht belegen. Diese Ansicht vertrat der Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werkes Württemberg, Oberkirchenrat Dieter Kaufmann (Stuttgart), auf der Tagung der Landessynode in Heilbronn.

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Kaufmann berichtete von einer Umfrage, die sein Werk von Mitte Mai bis Mitte Juni durchgeführt habe. 67 Verantwortliche in der Flüchtlingsarbeit hätten den Fragebogen beantwortet. 31 gaben laut Kaufmann an, dass in ihrer Unterkunft niemand aufgrund seiner Religion angegriffen, gemobbt oder ausgegrenzt worden sei. 20 Verantwortliche meldeten insgesamt 47 Vorfälle. Konflikte gebe es beispielsweise, weil jesidische Flüchtlinge aufgrund von traumatischen Erfahrungen in ihren Herkunftsländern nicht mit Muslimen zusammenleben wollten. Außerdem beklagten sich Flüchtlinge, die erst kürzlich Christen wurden, dass Muslime sie bedrängten.

"Vertrauenstelefon" soll eingerichtet werden

Kaufmann schlug vor, dass Gemeinden verstärkt Möglichkeiten zur Begegnung schaffen, etwa durch "Internationale Cafés". Sie sollten immer wieder über Religionsfreiheit sprechen und deutlich machen, welche Werte Christen vertreten. Taufbewerber bräuchten eine sensible seelsorgerliche Begleitung. Er kündigte an, die Angebote für Christen in den Unterkünften wie beispielsweise Andachtsräume vorantreiben zu wollen. Ferner wolle man ein "Vertrauenstelefon" in christlicher Trägerschaft für Flüchtlinge einrichten.

"Lebendige Gemeinde": Christen sind in psychotherapeutischer Behandlung

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In der Aussprache beurteilten Synodale die Situation der Christen in den Einrichtungen unterschiedlich. Dekan Ernst-Wilhelm Gohl (Ulm) vom Gesprächskreis "Evangelium und Kirche" sagte, dass in Ulm keine Übergriffe auf Christen in Unterkünften bekannt seien. Er bezeichnete Berichte von "Christenverfolgung" als Stimmungsmache. Verlagslektorin Ute Mayer (Weil der Stadt) von der "Lebendigen Gemeinde" erklärte, dass laut Aussagen von Psychotherapeuten christliche Flüchtlinge wegen Mobbing in Behandlung seien. Pfarrer Tobias Geiger (Filderstadt), ebenfalls von der "Lebendigen Gemeinde", berichtet von vereinzelten Übergriffen gegen Flüchtlinge, die sich taufen lassen wollten. Er warnte davor, die Konflikte nur auf die Enge in den Unterkünften zurückzuführen. Die Kirche müsse besonders an der Seite von Flüchtlingen stehen, die Christen seien oder den Glauben wechseln wollten, so Geiger.

Landeskirche fördert "Ferien von der Flucht"

Der Vorsitzende des Ausschusses für Bildung und Jugend, Dekan Siegfried Jahn (Blaufelden), teilte mit, dass die Landeskirche dem Amt für Missionarische Dienste 200.000 Euro für die Integration von Flüchtlingen zur Verfügung gestellt habe. Das Evangelische Jugendwerk Württemberg habe 700.000 Euro für das Projekt „Ferien von der Flucht“ erhalten, das jungen Asylbewerbern die Teilnahme an einer Freizeit ermöglicht.

(Quelle: Idea.de)

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