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Diospi Suyana: Gelebte Nächstenliebe in stürmischen Zeiten

Im Jahr 2007 war das Missionskrankenhaus „Diospi Suyana“ in den peruanischen Anden unser Jesus.de-Spendenprojekt. Gründer und Leiter Klaus John hat mit uns jetzt über die aktuelle Situation während der Corona-Pandemie gesprochen.

Was als Traum und Vision begann, ist inzwischen eine der modernsten Kliniken Südamerikas: „Diospi Suyana“ („Wir vertrauen auf Gott“), das Missionskrankenhaus in den peruanischen Anden – gegründet 2007 vom deutschen Ärztepaar Martina und Klaus John für die Quechua, die größtenteils in bitterer Armut lebenden Nachfahren der Inka. „Im November haben wir den 400.000 Patienten versorgt“, erzählt Klaus John. Die Klinik verfüge inzwischen über 100 Betten, darunter zwei Intensivstationen mit zehn Betten. „Dazu kommen sechs Operationssäle, eine Zahn- und Augenklinik, eine Orthopädie-Werkstatt, Röntgenabteilung mit Computertomographie.“ Außer dem Spital betreibt „Diospi Suyana“ noch eine Schule mit aktuell 400 Kindern und einen eigenen Radio- und TV-Kanal.

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Rund 200 Ärztinnen und Ärzte, Krankenschwestern, Sozialarbeiter, Lehrer, IT-Experten, Handwerker und Verwaltungsfachleute haben im Laufe der Jahre ehrenamtlich vor Ort gearbeitet, erzählt John. „Die allermeisten für jeweils drei Jahre.“

Über 1.000 Corona-Fälle

Die Corona-Pandemie stellt die Arbeit von „Diospi Suyana“ vor große Herausforderungen. „Im Februar boten die europäischen Botschaften an, unsere freiwilligen Mitarbeiter aus Europa nach Deutschland zu evakuieren. Unsre Leute – etwas 45 – entschieden sich, in der Krise Seite an Seite mit den Peruanern gegen die Pandemie zu kämpfen und blieben im Land“, erzählt John. Über 1.000 Patienten der Klinik wurden seitdem bis Mitte Dezember positiv auf das Corona-Virus getestet, zwölf von ihnen starben.

Sehr wichtig in Corona-Zeiten sei ein Treffen mit dem peruanischen Botschafter in Berlin, Elmer Schialer, im Juni gewesen. „Da es monatelang keine regulären Flüge zwischen Europa und Südamerika gab, half uns der Botschafter, unsere Mitarbeiter auf humanitären Flüge nach Peru zu bringen.“

Politischer Druck gefährdet die Arbeit

Zuvor hatte es in Peru selbst großen politischen Druck auf „Diospi Suyana“ gegeben. „Einige korrupte Politiker wollten unseren Dienst für ihre Zwecke missbrauchen“, erzählt Klaus John. „Ausgehandelte Verträge zwischen der Regionalregierung in Abancay und uns wurden vom Staat nicht eingehalten.“ Im Mai drohte sogar die Verstaatlichung privater Krankenhäuser. Ein Hilfeaufruf über den eigenen Radiosender sowie die Sozialen Medien zeigte jedoch Wirkung: „Innerhalb weniger Tage besuchten rund 1,5 Millionen Menschen unsere Kanäle und zeigten ihre Unterstützung.“ Daraufhin kam es zu einer Audienz beim peruanischen Premierminister Vicente Zevallos sowie mehreren Ministern.“Danach hatten wir Ruhe“, so John.

Höhepunkt in diesem Jahr war eine persönliche Audienz beim damaligen peruanischen Staatspräsidenten Martin Vizcarra im August. „Das war eine große Ehre. Ich durfte ihm eine Präsentation über unsere Arbeit zeigen“, erzählt John.

Aktueller TV-Bericht über Diospi Suyana: Klinik in den Anden (arte)


Persönliche Anmerkung:

Im Laufe der Jahre haben über 150.000 Privatpersonen und rund 230 Firmen Geld und Sachgüter im Wert von gut 34,7 Millionen US-Dollar an „Diospi Suyana“ gespendet. Trotzdem hat das Ehepaar John nie die bescheidenen Anfänge aus dem Blick verloren. Regelmäßig hat sich Klaus John persönlich bei uns gemeldet und dankbar vom ersten Artikel in unser Familienzeitschrift Family oder unserem kleinen Spendenprojekt bei Jesus.de gesprochen. Erst vor wenigen Tagen schickte er mir per Post sein neustes Buch zu: Auf dem Wassser laufen – Diospi Suyana – Der Glaube im Härtetest (mein persönlicher Lesetipp).

Selten sind mir Menschen begegnet, die ihren tiefen Glauben und ihr Vertrauen auf Gott so authentisch und überzeugend mit einem Leben aus Nächstenliebe und diakonischem Handeln verbunden haben wie das Ehepaar John.

Daniel Wildraut (Leiter Jesus.de)

Klaus John (rechts) zu gast beim peruanischen Staatspräsidenten Martín Vizcarra
Klaus John (rechts) zu gast beim peruanischen Staatspräsidenten Martín Vizcarra (Foto: Diospi Suyana)

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