Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) ruft zur Erinnerung an Hunderttausende Armenier auf, die im Ersten Weltkrieg im Osmanischen Reich umgebracht wurden.
Der Speyerer katholische Bischof und ACK-Vorsitzende Karl-Heinz Wiesemann schreibt in einer am Montag in Frankfurt am Main veröffentlichten Arbeitshilfe: "Gemeinsam stehen wir zu der Verantwortung, das Gedenken an den Völkermord am armenischen Volk wachzuhalten und für dessen Anerkennung auch öffentlich einzutreten".
Am 24. April 1915 begann im damaligen Konstantinopel, dem heutigen Istanbul, die Masseninhaftierung und anschließende Deportation der intellektuellen, politischen und kulturellen Elite der Armenier in der Stadt. Dies bildete den Auftakt für Massentötungen, denen nach Untersuchungen unabhängiger Historiker in den Jahren 1915 und 1916 mehr als eine Million Menschen zum Opfer fielen. Die Türkei streitet bis heute einen Völkermord ab. Auch die Bundesregierung vermeidet im Gegensatz zu vielen anderen Staaten die Begriffe "Völkermord" oder "Genozid".
Die Armenier begehen den 24. April seit vielen Jahrzehnten als großen Trauertag. In der ACK-Arbeitshilfe sind Texte und Gebete für Gottesdienste an diesem Tag enthalten. Die Arbeitsgemeinschaft ruft ihre Mitgliedskirchen auf, bundesweit entsprechende Feiern zu veranstalten und dazu mit Glockenläuten einzuladen. Die Armenisch-apostolische Kirche in Deutschland ist ACK-Mitglied. Sie hat nach eigenen Angaben rund 2.200 Mitglieder.
(Quelle: epd)