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EKD-Bevollmächtigter : Inhaltlich mit der AfD auseinandersetzen

Prälat Martin Dutzmann, EKD-Bevollmächtigter bei der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union, hat sich für Diskussionen mit Vertretern der AfD – auch auf dem Kirchentag 2017 – ausgesprochen.

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Man sein gut beraten, Vertreter der AfD zu Wort kommen zu lassen "und deren merkwürdige Vorstellung von christlichem Abendland öffentlich zu hinterfragen", so Dutzmann. Am Kirchentag 2017 würden Menschen teilnehmen, die Mitglieder der Kirche und der AfD sind, berklärte der Prälat und betonte: "Jede menschenfeindliche Äußerung werden wir scharf kritisieren."

Zur Debatte um den Ausschluss von AfD-Mitgliedern aus Kirchengemeinderäten sagte der Theologe: "Was wir nicht wollen und nicht können, ist AfD-Mitgliedern bei Wahlen zu kirchlichen Gremien eine Kandidatur zu untersagen." Mit Blick auf die eigene Diensstelle, die regelmäßig im Austausch mit Politikern ist, sagte Dutzmann, die EKD werde "die Auseinandersetzung mit der AfD suchen, wo sie geboten ist". In manchen Landeskirchen geschehe das bereits.

Der Deutsche Evangelische Kirchentag findet zum 500. Jahrestag der Reformation vom 24. bis 28. Mai 2017 in Berlin und Wittenberg statt. Das Laientreffen der Katholiken, der Katholikentag in Leipzig, hatte in diesem Jahr für Schlagzeilen gesorgt, weil AfD-Vertreter ausdrücklich nicht eingeladen worden waren. Ob Politiker der rechtskonservativen Partei auf Podien des evangelischen Kirchentags mitdiskutieren werden, ist noch offen.

Kirchentagspräsidentin Christina Aus der Au hatte die Teilnahme von AfD-Politikern nicht ausgeschlossen. Kriterium sei, dass es sich um Menschen handele, mit denen man sich öffentlich verständigen könne, sagte sie Anfang Mai in Berlin.

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"Gesprächen nicht verweigern"

Der Kirchenpräsident der Evangelischen Landeskirche Anhalts, Joachim Liebig, hat sich für persönliche Gespräche mit Flüchtlingsgegnern ausgesprochen. "Es muss sehr deutlich sein: Wir stehen für ein anderes Bild vom Menschen, für ein anderes Bild von Gesellschaft, als es von ‚Pegida‘ und der AfD vertreten wird", sagte Liebig der in Weimar erscheinenden evangelischen Kirchenzeitung "Glaube + Heimat". "Wir stehen aber auch für eine Gesprächskultur, die sich eben nicht in Verweigerung äußert", betonte der 58-Jährige.

"Wo immer es geht, müssen wir ins Gespräch kommen, gerade auch mit denen, die sich abgekoppelt haben oder dabei sind, es zu tun. Ihnen müssen wir ein Gegenbild zeigen", forderte Liebig. Nötig sei "ein gewisser Mut", solche Gesprächsforen in den Kirchengemeinden anzubieten. Oftmals seien Flüchtlingsgegner nicht diskussionsfähig. "Da gibt es eine immense Welle von Hass und eine auf keinen Fall kirchenspezifische Artikulationsweise", so Liebig.

Weiter sagte er: "Aber wir müssen lernen, das auszuhalten und dem Vorgebrachten dann in ruhiger Freundlichkeit etwas entgegenzuhalten." Der Kirchenpräsident betonte, dass es aber auch Grenzen gebe – etwa, wenn jemand sich überhaupt nicht davon abbringen lasse, sich rassistisch oder menschenfeindlich zu äußern. "Aber wir machen es uns zu leicht, wenn wir sagen, wir reden einfach nicht mit denen", so Liebig.

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(Quelle: epd)

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