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EKD-Umfrage: Legalisierte Sterbehilfe übt Druck aus

Die Legalisierung ärztlicher Suizidbeihilfe würde Menschen unter Druck setzen, ihrem Leben vorzeitig ein Ende zu setzen. Das hat eine Studie des Sozialwissenschaftlichen Instituts (SI) der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ergeben. Mehr als die Hälfte der Deutschen will Angehörigen im Alter nicht zur Last fallen.

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Sowohl Gegner als auch Befürworter der Beihilfe zur Selbsttötung sorgten sich demnach darum, dass bei legaler Hilfe zur Selbsttötung viele ihr Leben vorzeitig beendeten würden wollen. Nach Angaben der Studie erwarten 60,8 Prozent der Deutschen, dass die Zahl der Menschen, die ihrer Familie nicht zur Last fallen wollen, durch legalisierte Sterbehilfe steigen wird. "Zwar spielt der Wunsch nach Selbstbestimmung bei den Befürwortern der Sterbehilfe offensichtlich eine gewichtige Rolle. Im Hintergrund steht aber eine Vielzahl an unterschiedlichen Ängsten", sagte Gerhard Wegner, Leiter des SI. Es sei deshalb wichtig, zu untersuchen, warum sich in Umfragen immer wieder eine Mehrheit für die legalisierte Sterbehilfe ausspricht. Im vergangenen Jahr hatten in einer Forsa-Umfrage 77 Prozent der Bevölkerung die "Beihilfe zu Selbsttötung" befürwortet. In der nun vorliegenden EKD-Umfrage waren es 63 Prozent.

Die Studie zeigte zudem, dass sich 61,8 Prozent vor einem langen Sterbeprozess fürchten. 60,1 Prozent haben Angst vor starken Schmerzen oder Atemnot. 53,8 Prozent befürchten außerdem, ihren Angehörigen zur Last zu fallen. Mit zunehmendem Alter sinken jedoch die Ängste vor dem Sterben. In der Gruppe der mindestens 80-Jährigen spielen sie die geringste Rolle. "Palliative Versorgung gewährleisten"

Der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm erklärte zu der Studie, die Möglichkeiten für ein Sterben in Würde müssten verbessert werden, ohne das Leben vorzeitig zu beenden. "Wer auf neue gesetzliche Optionen zur aktiven Beendigung des Lebens setzt, schwächt unsere vom Schutz des Lebens geprägte Sozialkultur. Das Engagement der christlichen Kirchen für die Hospiz- und Palliativversorgung in Deutschland dokumentiert eindrücklich, dass es bessere Alternativen gibt", sagte er.

Diakonie-Präsident Ulrich Lilie sagte: "Insbesondere in stationären Einrichtungen der Altenhilfe muss mehr Geld investiert werden. Eine palliative Versorgung muss überall dort gewährleistet sein, wo Menschen sterben, und nicht nur in spezialisierten Einrichtungen. Nur so können wir den Menschen die Sicherheit geben, keinen langen qualvollen Tod sterben zu müssen."

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In Deutschland gibt es derzeit etwa 300 Palliativstationen in Krankenhäusern, die Hälfte davon ist in christlicher Trägerschaft. Stationäre Hospize gibt es rund 210, zwei Drittel davon in christlicher Trägerschaft.

Die EKD hatte die Studie in Auftrag gegeben, weil sich viele Bürger in den vergangenen Monaten für die legalisierte Sterbehilfe ausgesprochen hatten. Für die Untersuchung des SI wurden 2.052 Menschen ab 18 Jahren zu ihren Erwartungen, Erfahrungen und Einstellungen zum Thema Tod und Sterben befragt.

(Quelle: Christliches Medienmagazin Pro)

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