Der Dalai Lama will sich aus seiner Rolle als politischer Führer der tibetischen Exilgemeinde zurückziehen.
Das Büro des religiösen Oberhauptes der Tibeter im indischen Dharamsala veröffentlichte am Donnerstag eine entsprechende Erklärung. «Die Tibeter brauchen einen von ihnen frei gewählten Führer, an den ich meine Macht abtreten kann. Nun ist ganz klar die Zeit gekommen, diesen Schritt zu vollziehen», hieß es darin.
Der Dalai Lama hatte bereits seit längerem seinen Rückzug aus der Politik angedeutet. Die tibetische Exilregierung in Indien hat bereits ein Parlament und einen gewählten Regierungschef. Der 75-Jährige bleibt auch nach der Aufgabe seiner politischen Ämter weiter geistliches Oberhaupt der tibetischen Gemeinde.
Der Dalai Lama war vor 52 Jahren nach einem gescheiterten Aufstand mit einer Gruppe von Anhängern von Tibet nach Indien geflüchtet, wo heute die Exilregierung sitzt. Am 10. März 1959 hatten chinesische Sicherheitskräfte einen Volksaufstand in der tibetischen Hauptstadt Lhasa blutig niedergeschlagen. Dabei sollen mehr als 10.000 Tibeter ums Leben gekommen sein.
(Quelle: epd)