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Frankfurt: Imame absolvieren städtische Fortbildung

In Frankfurt am Main hat eine erste Gruppe von Imamen und Moscheemitarbeitern eine Fortbildung absolviert, die von der Stadt angeboten wurde.

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«Muslime müssen heraus aus den Hinterhöfen und sich aktiv am gesellschaftlichen Leben beteiligen», sagte die städtische Integrationsdezernentin Nargess Eskandari-Grünberg (Grüne) am Montag zum Abschluss des elftägigen Kurses. Muslime bräuchten eine bessere Kenntnis des Landes und mehr Kontakte in der Stadt. An dem Kurs nahmen 20 Männer und sechs Frauen aus mehreren Moscheegemeinden teil.

 Jamila Tabqci, Seelsorgerin in der Taqwa-Moschee, sagte, in dem Kurs habe sie viel über das Schulsystem erfahren und könne nun Adressen weitergeben. Auch Kadir Sanli, Imam des türkischen Bildungs- und Kulturvereins, fand Informationen über Schulen und Arbeitswelt hilfreich. Die Fortbildung befasste sich mit der politischen Ordnung, der Struktur Frankfurts, dem Bildungssystem, Arbeitsmarkt, Jugendarbeit und dem Zusammenleben.

 Die auf Deutsch gehaltenen Seminare wurden auf Türkisch und Arabisch übersetzt. Auf dem Programm stand auch der Besuch einer Synagoge. «Wir haben gesehen, dass die Synagoge ganz ähnlich wie eine Moschee aussieht», berichtete Sanli. Die Fortbildung war von einer interreligiösen Projektgruppe vorbereitet worden. Ähnliche Angebote gibt es bereits in Berlin und München.

 Moscheegemeinden stellten häufig ausländische Imame ein, weil es in Deutschland noch keine Ausbildung dazu gibt, sagte Projektleiterin Vera Klinger. Der Vorbeter sei oft der einzige hauptamtliche Angestellte einer Gemeinde und habe großen Einfluss auf den Integrationsprozess der Muslime.

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 Die Chance zur gesellschaftlichen Beteiligung sei kein Freibrief, ergänzte Dezernentin Eskandari-Grünberg. Die Rechtsordnung, die Gleichberechtigung der Geschlechter und die Ablehnung des Antisemitismus seien nicht verhandelbar. Sie verwies auf den Fall des Frankfurter Imams Sabahattin Türkyilmaz. Er hatte sich feindselig gegenüber dem Westen und Israel geäußert und war im Februar nach heftiger öffentlicher Kritik zurückgetreten. Der Fall habe zu einer intensiven Diskussion über politische Rechte und die Grenzen der Meinungsfreiheit geführt, sagte die Dezernentin.

(Quelle: epd)

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