Die US-Computerfirma Apple hat eine Handy-App mit dem Namen „Jude oder Nicht-Jude“ aus ihren Onlineangebot in Frankreich zurückgezogen. Das berichtet die BBC heute.
Die Antirassismusvereinigung SOS Racisme habe sich dabei auf das französische Gesetz berufen, welches die Erfassung persönlicher Daten ohne die Zustimmung des Betroffenen strikt untersagt. Die App ermöglichte Benutzern herauszufinden, ob bestimmte Prominente jüdische Wurzeln haben oder nicht.
„Meiner Ansicht nach ist es nichts abwertendes, ob jemand jüdisch ist oder nicht“, so der Entwickler Johann Levy, selbst Jude, gegenüber der französischen Zeitung Le Parisien am Mittwoch. „Im Gegenteil, darauf kann man stolz sein.“
Nach eigenen Angaben habe er Daten von etwa 3.500 Personen über verschiedene Suchmaschinen erfasst und in der App aufgelistet. Außerhalb Frankreichs ist die App immer noch frei verfügbar.
Nach dem Zweiten Weltkrieg verbot Frankreich eine Erfassung persönlicher Daten über religiöse Zugehörigkeit ohne die Zustimmung des jeweils Betroffenen. Wie BBC weiter berichtet, würden Zuwiderhandlungen mit bis zu fünf Jahren Haft bestraft sowie eine Geldbuße von 300.000 Euro erhoben.