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Frühjahrsvollversammlung: Katholischen Bischöfe stimmen über Zollitsch-Nachfolger ab

Mit einem Gottesdienst wurde am Montag im Münster die Frühjahrsvollversammlung der katholischen Bischöfe eröffnet. Im Mittelpunkt steht die Wahl eines neuen Vorsitzenden – allerdings ohne den umstrittenen Limburger Bischof Tebartz-van Elst.

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Mit einer Entscheidung über den umstrittenen Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst ist voraussichtlich nicht mehr in dieser Woche zu rechnen. Da sich der Papst derzeit zu Exerzitien zurückgezogen habe, sei eine Entscheidung nicht mehr in dieser Woche zu erwarten, sagte der scheidende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, zum Auftakt der Frühjahrsvollversammlung der Bischöfe am Montag in Münster.

 Tebartz-van Elst, der wegen explodierender Baukosten beim Bau der Bischofsresidenz von Papst Franziskus beurlaubt ist, nimmt nicht an der Vollversammlung in Münster teil. Er wird vom Limburger Weihbischof Thomas Löhr vertreten. Zu dem von der Bischofskonferenz in Auftrag gegebenen Prüfungsbericht zu den Vorgängen im Bistum Limburg sagte Zollitsch, es sei im "Interesse aller, dass die Entscheidung nicht zu lange herausgezögert wird". Zollitsch hatte den Bericht der fünfköpfigen Prüfungskommission vor einer Woche der Bischofskongregation in Rom übergeben.

 Nach der Affäre im Bistum Limburg will die katholische Kirche zudem ihre Finanzen weiter offenlegen. Zollitsch kündigte an, bei den Kirchenfinanzen mehr Transparenz herzustellen. Es müssten Wege gefunden werden, sonstige Vermögen wie etwa den Wert kirchlicher Immobilien nachvollziehbar darzustellen, sagte Zollitsch. Als Zeitplan nannte er das kommende Jahr.

 Im Mittelpunkt der Bischofskonferenz steht die Wahl eines neuen Vorsitzenden am Mittwoch. Der 75-jährige Zollitsch gibt aus Altersgründen sein Amt nach sechs Jahren auf. Bereits im September hatte Papst Franziskus ihm den Rücktritt als Freiburger Erzbischof ermöglicht. Zur Vorbereitung der Wahl wollen sich die Bischöfe am Dienstag zu einer Art «Vorkonklave» versammeln. "Es ist gar nicht so einfach, 27 Diözesen auf eine Linie zu bringen", sagte Zollitsch.

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 Bei ihrer Frühjahrsvollversammlung, die noch bis Donnerstag andauert, stehen laut Zolltisch mehrere "Fragen der Zeit" auf der Tagesordnung. Die Weih- und Ortsbischöfe werden etwa die Vorbereitung der Sondersynode zum Thema Ehe und Familie im Oktober in Rom besprechen. Insbesondere wollen sie dabei über die Situation der wiederverheirateten Geschiedenen beraten.

 Darüber hinaus entscheiden die Bischöfe über ein neues Forschungsprojekt "Sexueller Missbrauch an Minderjährigen". Wie Zollitsch betonte, liegt inzwischen ein "entscheidungsfähiger Text" vor. Die katholische Kirche hatte im August 2013 das Forschungsprojekt neu ausgeschrieben, nachdem ein erstes Projekt zusammen mit dem Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen gescheitert war.

 Kritik gab es vor der Frühjahrsvollversammlung angesichts der Einladung des nigerianischen Erzbischofs Johan Onaiyekan von Abudja. Unter anderen warf der Lesben- und Schwulenverband den deutschen Bischöfen vor, damit einen Unterstützer schwerster Menschenrechtsverletzungen zu hofieren. Zollitsch kündigte Gespräche mit dem nigerianischen Bischof zu diesem Thema an. "Selbstverständlich werden wir das ansprechen", sagte er. Homosexualität sei kein Verbrechen, das unter Strafe stehe. Nigeria hat die Strafen gegen Homosexualität im vergangenen Monat drastisch verschärft. Onaiyekan kommt anlässlich eines Studientages der Bischöfe zur Religionsfreiheit nach Münster.

 In seiner Predigt zur Eröffnung der Bischofskonferenz am Abend rief Zollitsch die Bischöfe dazu auf, «eine hohe Sensibilität für die Zeichen der Zeit» zu zeigen. Aufgabe sei es, die Not der Menschen zu lindern. Die Solidarität mit anderen reiche auch über die Grenzen Deutschlands hinaus. "Denn wo es keinen Respekt gibt vor der Religion des Anderen, wird es keinen Frieden geben, dort kann keine dauerhafte Ordnung entstehen", sagte der emeritierte Freiburger Erzbischof mit Blick auf den Studientag der Bischöfe zum Thema Religionsfreiheit.

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(Quelle: epd)

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