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Gegen den Willen Israels: Geburtskirche in Bethlehem wird Weltkulturerbe

Gegen den Widerstand Israels und weiterer Staaten beschloss das UNESCO-Welterbekomitee am Freitag die Aufnahme der Kirche auf die Welterbe-Liste. Ein entsprechender Eilantrag der Palästinensischen Autonomiebehörde fand bei einem Treffen im russischen St. Petersburg die Zustimmung von 13 Staaten.

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Es gab sechs Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen. Mit großer Genugtuung nahmen die Palästinenser die Entscheidung auf, die Geburtskirche und den Pilgerweg in der Altstadt von Bethlehem auf die Weltkulturerbe-Liste zu setzen. «Das palästinensische Volk feiert die Entscheidung als einen Moment des nationalen Stolzes», verkündete Hannan Aschrawi, Chefin der PLO-Kultur- und Informationsabteilung.

 Die Entscheidung wird von Beobachtern als ein politischer Erfolg auf dem Weg zur internationalen Anerkennung der Palästinensischen Autonomiegebiete als Staat bewertet. Erst seit Oktober 2011 sind die Palästinenser Mitglied in der UN-Kulturorganisation und damit berechtigt, die Anerkennung palästinensischer Stätten als Weltkulturerbe zu beantragen. Israel und die USA hatten schon gegen die Aufnahme der Palästinenser in die UN-Kulturorganisation protestiert. Mit dem Argument, dass ein Staat Palästina noch gar nicht existiere, versuchte Israel auch diesmal, dem Antrag der PLO zu begegnen.

 Regulär bedarf die Aufnahme auf die Welterbeliste eines Verfahrens von mindestens 18 Monaten. Der Internationale Rat für Denkmalpflege kam bei der Prüfung des Antrages zum Ergebnis, dass es an der Kirche keine Schäden gebe, die ein Eilverfahren rechtfertigten. Zudem bemängelten die Fachleute, dass in dem palästinensischen Antrag architektonische Angaben sowie Sanierungskonzepte fehlten.

 In der Geburtskirche lassen feuchte Wände und Wasserstreifen auf ein undichtes Dach schließen, sie ist allerdings nicht unmittelbar vom Einsturz bedroht. Der Pilgerwegweg und die Kirche, in der der Überlieferung zufolge das Christentum seinen Anfang nahm, «sind von universeller Bedeutung», sagte George Saade, Vize-Bürgermeister von Bethlehem. «Die Welt muss uns bei unserer Aufgabe helfen, diese Stätten zu bewahren.»

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 Die Tagung des Welterbekomitees dauert noch bis 6. Juli. Das Gremium entscheidet über die Aufnahme von 33 Kultur- und Naturstätten in die Welterbeliste. Auch zwei deutsche Denkmäler sind auf der Liste der Anwärter: das Markgräfliche Opernhaus Bayreuth und die Kurfürstliche Sommerresidenz Schwetzingen.

(Quelle: epd)

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