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Gottesdienst in Bonn: Appell zur Bewahrung der Freiheit

Mit einem ökumenischen Gottesdienst haben heute in Bonn die zentralen Feiern zum Tag der Deutschen Einheit begonnen. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, rief in der Predigt vor über tausend Gästen dazu auf, Freiheit und Verantwortung zu leben. Menschen mit einer christlichen Lebenszuversicht bräuchten sich nicht mehr mit Schlagbäumen aus Misstrauen, Angst und Gier abzuschotten.

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 «Gottes lebendiges Wort kann und wird uns von dem Zwang befreien, einander und gegeneinander Eiserne Vorhänge, Grenzen der Feindschaft und Abschottung, zu setzen», sagte der Präses der rheinischen Kirche laut Redetext in der evangelischen Kreuzkirche, die mit meterhohen Bäumen und einem Schlagbaum dekoriert war. Die Bindung an Jesus Christus schenke «uns Menschen gleichsam immer neue Kraft, um Schlagbäume zu öffnen und Grenzen zu überschreiten».

 Der Kölner Kardinal Joachim Meisner sagte, auch mehr als zwei Jahrzehnte nach Ende der deutschen Teilung seien «Schlagbäume und Mauern in den Köpfen und Herzen mancher Menschen noch nicht ganz verschwunden». Viele stellten mit Erschrecken fest, «wie schnell die Erinnerungen an die brutalen atheistischen Methoden» in der DDR vergessen seien. «Helfen wir der jüngeren Generation im Hinblick auf unsere Vergangenheit mit Schlagbäumen und Mauern, die uns nun geschenkte Freiheit zu schützen, zu bewahren und zu vertiefen», mahnte der Kölner Erzbischof.

 Meisner erinnerte daran, dass er die Spaltung Deutschlands als Weihbischof in Erfurt in den Jahren 1975 bis 1980 unmittelbar erlebt habe. Schlagbäume «spalteten unser Vaterland, trennten Mensch von Mensch, zerrissen familiäre und freundschaftliche Verbindungen», erklärte er. Die DDR habe sogar versucht, «Gott selbst auszubürgern». Dass die Menschen dennoch ihre «innere Freiheit» behalten hätten, sei «nicht zuletzt dem befreienden Zeichen des Kreuzesbaumes zu danken».

 Im Anschluss an den Gottesdienst war ein Festakt mit den Spitzen von Staat und Gesellschaft im Plenarsaal des alten Bundestages geplant. Daran wollten unter anderen Bundespräsident Christian Wulff und Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie Bundestagspräsident Norbert Lammert (beide CDU) und die amtierende Bundesratspräsidentin, Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD), teilnehmen. Die Festrede sollte der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle, halten.

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 Die Festveranstaltungen sind Höhepunkt und Abschluss der am Samstag begonnenen dreitägigen Feierlichkeiten mit hunderttausenden Menschen in der Bonner Innenstadt und am Rheinufer. Die Feiern zum Tag der Deutschen Einheit werden immer in dem Bundesland ausgerichtet, das den Vorsitz im Bundesrat inne hat. Bonn war von 1949 bis 1990 provisorische Bundeshauptstadt und bis 1999 Regierungssitz der Bundesrepublik Deutschland. Gefeiert wurde auch der 65. Gründungstag des Landes Nordrhein-Westfalen.

(Quelle: epd)

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