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«Hetze» gegen Muslime: Proteste gegen Anti-Moschee-Aktionen von «Pro NRW»

Kirchen, Gewerkschaften und Politiker haben die für das Wochenende angekündigten antiislamischen Aktionen der rechtspopulistischen Organisation «Pro NRW» im Ruhrgebiet scharf kritisiert.

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«Nordrhein-Westfalen ist ein Land der Vielfalt, hier ist kein Platz für antidemokratische und fremdenfeindliche Hetze», erklärte der nordrhein-westfälische Integrationsbeauftragte Thomas Kufen (CDU) am Donnerstag in Düsseldorf.

 Die evangelischen Landeskirchen im Rheinland und in Westfalen sowie die katholischen Bistümer Essen und Münster bezogen in einer gemeinsamen Erklärung deutlich Stellung gegen die «Pro NRW»-Kampagne, die sich «gegen unsere muslimischen Nachbarn» richte. Von Freitag bis Sonntag will «Pro NRW» unter anderem «Mahnwachen» vor Moscheen veranstalten. Zahlreiche Gegendemonstrationen sind geplant.

 Die Kirchen wenden sich vor allem gegen die Parole «Abendland in Christenhand», mit der die Rechtspopulisten versuchten, Christen für ihre Kampagne zu vereinnahmen. «Die Positionen dieser Gruppierung sind mit dem christlichen Glauben nicht vereinbar», schreiben die Präsides Nikolaus Schneider und Alfred Buß sowie die Bischöfe Felix Genn und Franz-Josef Overbeck in ihrem gemeinsamen Wort an die Gemeinden. «Pro NRW» schüre gezielt Vorurteile gegen den Islam.

 Die Kirchen hätten sich dagegen zu einem respektvollen Umgang mit Fremden und einem gleichberechtigten Leben von Muslimen in der Gesellschaft bekannt. «Dazu gehört auch das Recht, Moscheen zu errichten», betonen die Kirchenrepräsentanten. Ein Minarettverbot, wie «Pro NRW» es anstrebt, sei mit der Religionsfreiheit nicht vereinbar.

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 Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund, das Islamforum NRW sowie Politiker und Kirchenvertreter mehrerer Ruhrgebietsstädte riefen zum friedlichen Widerstand gegen Rechtsextremismus und Intoleranz auf. Der DGB-Landesvorsitzende Guntram Schneider appellierte an alle Bürger, «gegen den braunen Spuk Flagge zu zeigen». Das Islamforum NRW erklärte, rechte Gruppierungen versuchten, sich ablehnende Einstellungen in der Bevölkerung gegenüber Muslimen zunutze zu machen, um Mehrheiten zur Veränderung der demokratischen Gesellschaft zu erreichen. «Ihnen dürfen wir nicht auf den Leim gehen.»

 Unter dem Motto «Abendland in Christenhand» hat «Pro NRW» für Freitag Mahnwachen vor Moscheen in Oberhausen, Herten, Gelsenkirchen, Mülheim, Essen-Katernberg und Bochum sowie für Samstag eine «internationale Anti-Minarett-Konferenz» in Gelsenkirchen angekündigt. Am Sonntag plant die Organisation einen Sternmarsch zur Duisburger Merkez-Moschee. In allen betroffenen Städten wollen Bündnisse aus Parteien, Gewerkschaften, Kirchen und weiteren Gruppen gegen die rechten Veranstaltungen demonstrieren und für Toleranz werben.

(Quelle: epd)

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