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„Inhaltliche Differenzen“: Evangelische Kirche kritisiert „Marsch für das Leben“

Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz hat ihre Kritik am "Marsch für das Leben" bekräftigt. Die Kirchenleitung lehne eine Unterstützung ab, sagte Sprecher Christoph Heil auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur "idea". Dagegen kündigte das Erzbistum Berlin an, dass Erzischof Heiner Koch am Marsch teilnehmen wird.

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Am 17. September wollen Tausende Christen in Berlin für das Lebensrecht ungeborener Kinder demonstrieren. Anders als der Bundesverband Lebensrecht, der den Marsch verantwortet, stehe die Kirche für eine ergebnisoffene Schwangerschaftskonfliktberatung, die die Gewissensentscheidung von Frauen und Paaren unterstütze, sagte Heil. Bereits 2014 hatte die Kirchenleitung beschlossen, Gemeinden von einer Beteiligung am Marsch für das Leben abzuraten. Sie begründete das mit "inhaltlichen Differenzen" und "der aggressiven Art und Weise", in der der Bundesverband seine Positionen vertrete.

Allianz-Generalsekretär zeigt sich "entsetzt"

"Entsetzt" über die kirchlichen Äußerungen zeigte sich der Vorsitzende des Treffens Christlicher Lebensrecht-Gruppen, Hartmut Steeb (Stuttgart). Die Kirche liefere nicht "ein biblisches Argument, warum der Marsch für das Leben falsch sein soll", sagte er der Evangelischen Nachrichtenagentur "idea". Das menschliche Leben stehe von Anfang an unter dem Schutz Gottes. Deshalb könne eine Kirche, die sich diesem Auftrag verpflichtet sehe, nicht für eine ergebnisoffene Schwangerschaftskonfliktberatung eintreten, sondern nur für ein klares Ja zum Kind.

Steeb wies ferner den Vorwurf zurück, dass der Bundesverband Lebensrecht seine Positionen aggressiv vertrete. Aggressionen gingen vielmehr von Gegendemonstranten aus, die den Marsch für das Leben jedes Jahr massiv störten, etwa durch Blockadeaktionen. Steeb ist auch Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, die den Marsch unterstützt.

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Katholischer Bischof nimmt teil – Berlins Regierender Bürgermeister unterstützt Gegendemo

Der diesjährige "Marsch für das Leben" beginnt um 13 Uhr mit einer Kundgebung vor dem Reichstag, die vom Vorsitzenden des Bundesverbandes Lebensrecht, Martin Lohmann (Bonn), moderiert wird. Der Schweigemarsch durch Berlin-Mitte endet mit einem Ökumenischen Gottesdienst. Damit wolle man darauf aufmerksam machen, dass auch im vergangenen Jahr laut Statistischem Bundesamt wieder rund 100.000 ungeborene Kinder in Deutschland abgetrieben wurden und darunter unzählige Mütter und Väter jahrelang litten, hieß es.

2015 beteiligten sich rund 7.000 Christen an dem Marsch. In diesem Jahr hofft der Veranstalter auf noch mehr Teilnehmer. Aus 36 Städten in ganz Deutschland gibt es von Teilnehmern organisierte Busreisen. Zu den prominentesten Teilnehmern des Marsches wird der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer gehören. Er war bereits im vergangenen Jahr dabei und damals der erste Diözesanbischof, der sich daran beteiligte.

Auch der Berliner Erzbischof Heiner Koch wird am "Marsch für das Leben" teilnehmen. Dies hat das Erzbistuzm auf seiner Facebookseite mitgeteilt.

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Unterdessen hat ein "Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung" zu einer Gegendemonstration aufgerufen. Unterstützer sind Bündnis 90/Die Grünen, die Partei "Die Linke", einige Abgeordnete von SPD und Piraten sowie der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller (SPD). Wie es auf der Internetseite des Bündnisses heißt, verträten die Teilnehmer des Marsches "ein rückständiges Weltbild".

(Quelle: Idea.de)

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