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Interaktiv und pädagogisch: Evangelischer NS-Widerstand bekommt Online-Ausstellung

Der christliche Widerstand im Nationalsozialismus bekommt ein Online-Museum: Nach knapp vier Jahren Recherche und Forschungsarbeit soll im November eine der umfangreichsten Ausstellungen über den christlichen Widerstand ins Netz gehen.

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 «Mit der Ausstellung betritt die evangelische Kirche ein Stück Neuland», sagte Projektleiterin Claudia Lepp von der Forschungsstelle für Kirchliche Zeitgeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München am Freitag dem epd. Bislang gebe es bundesweit kein vergleichbares Projekt. Geplant sei, die Ausstellung am 3. November bei der EKD-Synode in Magdeburg erstmals zu präsentieren.

 Das Projekt werde von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) unterstützt und sei so angelegt, dass die Ausstellung «kontinuierlich wachsen kann», so Lepp. Neben einer zentralen Seite, die von der Forschungsstelle gepflegt und ergänzt werde, könnten die Landeskirchen eigene Inhalte hinzufügen. «Die Ausstellung kann damit beständig ausgebaut werden», betonte Lepp. Die Landeskirchen von Bayern und von Hessen-Nassau wollten 2012 online gehen. Weitere Landeskirchen könnten jederzeit aufspringen.

 Leider habe sich die katholische Kirche nicht dazu entschließen können, das Projekt zu unterstützen, sagte Lepp weiter. Zwar enthalte das Portal auch ausgewählte Porträts von katholischen Persönlichkeiten. Um die Gewichtung zu verdeutlichen, laute der offizielle Titel jedoch «Widersprüche – Der Widerstand Evangelischer Christinnen und Christen im Nationalsozialismus».

 Die digitale Ausstellung bestehe aus mehreren Ebenen. Der Betrachter könne sich mit Einzelschicksalen beschäftigen oder das Wissen über eine Zeitschiene oder Themenfelder erschließen. «Wir wollen ein differenziertes Bild des Widerstands zeigen, bei dem deutlich wird, wie begeistert viele Menschen vom Nationalsozialismus waren und wie die Veränderungen erfolgten», sagte Lepp. Über Filmsequenzen, Fotos, Tondokumente und Begleittexte könne sich jeder Nutzer ein eigenes Urteil bilden.

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 Die Ausstellung präsentiere im ersten Schritt knapp 30 Persönlichkeiten, darunter berühmte Theologen wie Martin Niemöller und Dietrich Bonhoeffer, aber auch unbekanntere wie die Berliner Widerstandskämpferin Elisabeth Schmitz oder den rheinländischen Pfarrer Johannes Koch. «Wir haben uns bemüht, eine Auswahl zu treffen, die die Facetten des Widerstands möglichst gut widerspiegelt», sagte Lepp.

 Besonderen Wert lege die digitale Ausstellung auf interaktive und pädagogische Elemente. Eine «Materialecke» bietet Dokumente für den Schulunterricht, für die Recherche gibt es eine eigene Suchfunktion, außerdem soll es ein «Forum» geben. Geplant sei auch eine englischsprachige Version der Seiten. Insgesamt sei das mehrere hunderttausend Euro teure Projekt auf sechs Jahre angelegt.

(Quelle: epd)

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