In Italien ist erstmals eine Muslimin wegen des Tragens einer Burka mit einem Bußgeld von 500 Euro belegt worden.
Die Tunesierin hatte im norditalienischen Novara trotz eines vom Stadtrat erlassenen Verbots auf offener Straße einen Vollkörperschleier getragen, wie die Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera" (Dienstagsausgabe) berichtete. Die Frau habe sich trotz Aufforderung von Polizisten geweigert, ihr Gesicht zwecks Identifizierung zu zeigen.
Nur in Anwesenheit einer weiblichen Beamtin war die 26-jährige Ehefrau eines tunesischen Maurers bereit, den Schleier zu heben. Der von der ehemaligen Separatistenpartei Lega Nord dominierte Stadtrat von Novara hatte im Januar die Verhüllung des Gesichts an zahlreichen öffentlichen Orten verboten. Auch in Como und Bergamo gilt ein Burka-Verbot.
Der Vorsitzende der Vereinigung der islamischen Gemeinschaften in Italien, Izzedin Elzir, äußerte Verständnis für das Burka-Verbot. "Wir sind für die Freiheit der Frau und gegen jeden Schleier, der das Gesicht verhüllt", betonte der Imam von Florenz. Das Kopftuch, das allein die Haare verhülle, könne der italienischen Verfassung gemäß jedoch niemand verbieten.
(Quelle: epd)
