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Käßmann: Strikt gegen aktive Sterbehilfe

Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, hat sich strikt gegen die Möglichkeit organisierter Hilfe zu Selbsttötungen gewandt.

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«Die aktive Sterbehilfe verändert das Verständnis des Sterbens als Prozess und wirft ethische Fragestellungen auf, die man sich kaum traut auszusprechen», sagte die hannoversche Landesbischöfin am Dienstagabend bei einer Benefizveranstaltung der Hospiz Stiftung Niedersachsen in Northeim.

 Wenn dieser Weg eröffnet werde, könnten unheilbar Kranke das Gefühl haben, ihre Umgebung zu sehr zu belasten, sagte Käßmann laut Redemanuskript. Eine kranke Mutter könne sich gedrängt fühlen, nun zu sterben, weil die Familie mit ihrer Kraft am Ende sei. «Muss hier nicht Autonomie an Menschenwürde gemessen werden?» fragte die Bischöfin. Eine Dokumentation aus den Niederlanden habe gezeigt, dass dort jedes Jahr fast 1.000 meist demente Menschen in Altenheimen ohne Einwilligung «euthanasiert» worden seien.

 Sie verstehe jeden Menschen, der sich vor einem langen Leiden und grausamen Schmerzen fürchte, betonte Käßmann. Tötung auf Verlangen sei jedoch ein «Irrweg», der neue Grauzonen schaffe und die «große Gefahr des Missbrauchs» in sich berge. Die Schweizer Sterbehilfeorganisation «Dignitas», die 2005 einen Ableger in Hannover gründete, betreibe «üble Geschäftemacherei» und verdiene kräftig an den Zuwendungen der Betroffenen.

 Die Palliativmedizin und die Hospizbewegung seien die «besten Gegenargumente gegen Tötung auf Verlangen», sagte die EKD-Ratsvorsitzende: «Wenn Menschen erfahren, dass sie schmerzfreier und begleitet in den Tod gehen können, sinkt der Wunsch nach aktiver Sterbehilfe deutlich.» Deshalb müssten diese Alternativen ausgebaut und in der Ausbildung von Ärzten und Pflegenden verankert werden.

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(Quelle: epd)

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