Der christliche Fernsehsender Bibel TV hat den Landesmedienanstalten vorgeworfen, vor allem qualitätslose Fernsehprogramme zu fördern.

Seit acht Jahren bemühe sich der «Kulturträger» Bibel TV erfolglos um einen Platz im analogen Kabel, erklärte der Geschäftsführer des Senders, Henning Röhl, am Dienstag in Hamburg. Die Plätze seien stattdessen mit Erotik- und Teleshopping-Kanälen belegt. Ein gewaltfreies und werteorientiertes Programm mit Themen aus dem Leben rangiere bei den Entscheidern offensichtlich «ganz hinten».

Das größte Problem für Bibel TV sei die unzureichende technische Reichweite, so Röhl. Zwar sei der Sender in der Fläche vertreten, aber in den Ballungsräumen gebe es ein beträchtliches Empfangsdefizit. Bibel TV ist in Deutschland digital über Satellit und Kabel sowie teilweise über das digitale Antennenfernsehen (DVB-T) zu empfangen. Hinzu kommt die Verbreitung über das Internet, unter anderem im Internet-Fernsehangebot der Deutschen Telekom.

Bibel TV gehört nach den Worten Röhls zu den wenigen unabhängigen Sendern, die sich zwischen den großen Sendergruppen gehalten haben. Zu 90 Prozent sei Bibel TV spendenfinanziert, Zuwendungen der großen Kirchen gebe es nicht. Stattdessen verlasse sich der Sender auf 30.000 Menschen, die regelmäßig Geld überweisen.

Hauptgesellschafter von Bibel TV ist mit 52 Prozent die Rentrop Stiftung. 12,75 Prozent hält die EKD Media GmbH, die zu 60 Prozent der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und zu 40 Prozent dem Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP) gehört. Das GEP trägt unter anderem die Zentralredaktion des Evangelischen Pressedienstes (epd). An Bibel TV sind auch katholische und freikirchliche Unternehmen beteiligt.

(Quelle: epd)