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Kirchenrat ruft zu Gebeten auf: Mehr als 500 Zivilisten in Gaza getötet

In Gaza steigt die Zahl der Opfer unter der Zivilbevölkerung. Luftangriffe halten die Menschen in Atem, Strom ist rar, Krankenhäuser sind überlastet, viele Häuser zerstört. Der Nahöstliche Kirchenrat ruft zu Gebeten für eine Waffenruhe auf.

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 Im Gaza-Konflikt sind nach UN-Angaben bisher mehr als 500 Zivilisten ums Leben gekommen. Mehr als 2.600 Menschen hätten durch die Kampfhandlungen zwischen israelischen Soldaten und Kämpfern der radikalislamischen Hamas teils schwere Verletzungen davongetragen, sagte UN-Sprecherin Corinne Momal-Vanian am Dienstag in Genf. Der Nahöstliche Kirchenrat nannte die Lage in Gaza verzweifelt und hochgefährlich.

 Mehr als 100.000 Palästinenser sind nach UN-Angaben aus ihren Häusern geflohen. Viele fanden in Schulen und anderen öffentlichen Gebäuden Zuflucht. Durch die Kämpfe seien 500 Häuser komplett zerstört worden, betonte Jens Laerke, Sprecher des UN-Büros für humanitäre Hilfe. Die Lage der Schutzsuchenden sei verheerend. Im rund 40 Kilometer langen Gaza-Streifen existierten so gut wie keine Schutzvorrichtungen.

 Issa Tarazi, Exekutivdirektor des Nahöstlichen Kirchenrats, berichtete am Dienstag von anhaltenden Kampfhandlungen: «Seit dem frühen Morgen gibt es Luftangriffe, es sind ständig Schüsse zu hören, niemand kann sich auf die Straße wagen», sagte er in Gaza-Stadt telefonisch dem Evangelischen Pressedienst (epd). «Ich spüre, wie mein Haus wegen der Bombardierungen bebt.» Die Einschläge in der Nähe kämen von Drohnen, im Minutentakt.

 Wegen der israelischen Offensive gegen die radikalislamische Hamas sind auch kirchliche Projekte lahmgelegt. So befindet sich ein von «Brot für die Welt» unterstütztes Mutter-Kind-Gesundheitszentrum im Bezirk Rafah in der Kampfzone. «Wir wissen nicht, was dort los ist, wir können nicht mehr hingehen», sagte Tarazi. Das ganze Gebiet habe auf Anordnung der israelischen Armee geräumt werden müssen. Es gebe manchmal nur zwei Stunden Strom am Tag.

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 Dabei würde die Gesundheitsstation dringend gebraucht, auch um traumatisierte Kinder zu behandeln. «Die Krankenhäuser sind hoffnungslos überlastet, die Familien suchen dort nach ihren Toten», sagte Tarazi. Auch in Kirchen seien die Menschen nicht völlig sicher. Beim Beschuss des Friedhofs einer 600 Jahre alten orthodoxen Kirche seien mehrere Flüchtlinge durch Granatsplitter verletzt worden.

 Als dringend bezeichnete Tarazi Soforthilfe zur Gesundheitsfürsorge. «Und beten Sie für uns, damit es einen Waffenstillstand gibt», fügte er hinzu. Dem Nahöstlichen Kirchenrat gehören griechisch-orthodoxe, orientalisch-orthodoxe, katholische und evangelische Kirchen an.

 Laut UNICEF sind unter den Toten 121 Kinder zwischen fünf Monaten und 17 Jahren. Die Mädchen und Jungen seien vor allem bei Luftangriffen, Panzerbeschuss oder Artilleriefeuer umgekommen, sagte UNICEF-Sprecherin Juliette Touma in Genf. Das Welternährungsprogramm sorgt sich wegen der schrumpfenden Lebensmittelvorräte in Gaza.

 Die israelische Armee greift seit rund zwei Wochen Ziele im Gaza-Streifen an. Die islamistische Hamas feuert Raketen auf israelische Städte ab. Die neue Eskalation der Gewalt zwischen beiden Seiten entzündete sich an der Ermordung dreier israelischer Jugendlicher und eines jungen Palästinensers.

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(Quelle: epd)

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