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Kolumbien: „Christen sind die Feinde der Revolution“

In den von Rebellen besetzten Gebieten Kolumbiens befinden sich Christen in einer schwierigen Situation. Kirchen werden geschlossen, das Evangelium darf nicht verbreitet werden. Besonders Pastoren werden von den Rebellen verfolgt, weil sie Werte predigen, die denen der Revolution entgegengesetzt sind.

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 Joaco, der Anführer der 32. Kompanie der FARC (Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens) in der kolumbianischen Provinz Putumayo spricht eine deutliche Sprache: "Christliche Versammlungen in der Region sind untersagt. Wenn ihr bleiben wollt, bitte, aber arbeiten müsst ihr etwas anderes." Das sagt er den Pastoren. Die meisten von ihnen sind ohnehin hauptberuflich Bauern. Um ihrem Anliegen Nachdruck zu verleihen, haben die Guerillakämpfer kürzlich in diesem Gebiet 12 Kirchen geschlossen. Unmissverständlich macht Joaco klar: "Das Evangelium darf nicht gepredigt werden."

 

 Die FARC verfolgt Pastoren von wachsenden Gemeinden. Von Seiten der FARC wird immer wieder versucht, die Christen einzuschüchtern, da die Rebellen in der Kirche ihren größten Feind sehen. Wird ein Kämpfer der FARC Christ, legt er seine Waffen nieder und beteiligt sich nicht mehr an den Guerillakämpfen. Das ist in der Vergangenheit sehr oft passiert. Die Kirche wächst hier schnell. Jede der von den Rebellen geschlossenen Kirchen hatte zwischen 70 und 100 Mitgliedern. Dazu kamen noch Kinder.

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 Für alle Rebellen ist es wichtig, die Region Putumayo zu kontrollieren. Die Gegend ist wirtschaftlich von Bedeutung, weil es dort Erdöl gibt. Außerdem floriert aufgrund der Nähe zu Ecuador und Peru der Drogenhandel. Neben der FARC nutzen auch andere illegal bewaffnete Gruppen das Gebiet für ihre Drogengeschäfte.

 

 Weil Christen sich nicht mehr öffentlich versammeln dürfen, treffen sie sich nun in kleinen Gruppen in ihren Häusern, um gemeinsam in der Bibel zu lesen und zu beten. Die meisten von ihnen sind in den letzten zwei, drei Jahren zum Glauben gekommen. Um besser über die Aktivitäten von Christen informiert zu sein, benutzen sie Spitzel, die sich als Zivilisten in die noch offenen Gemeinden begeben, um dort vor allem die Pastoren zu beobachten. Haben sie genug Informationen gesammelt, schüchtern sie die Pastoren ein oder vertreiben sie aus den Gemeinden.

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 Die FARC verbietet den Kirchen, Spenden einzunehmen, etwa den Zehnten und bezichtigt die Kirche des Diebstahls. Da in der Region selbst kein Gottesdienst veranstaltet werden darf, und den Christen viel Feindseligkeit entgegenschlägt, nehmen viele von ihnen nun weite Wege in Kauf. Sonntags reisen sie 10 Stunden mit Bus und Schiff, um einen Gottesdienst besuchen zu können. Immer wieder versuchen einige auch, trotz der Gefahr durch Spitzel zu Hause einen kleinen Gottesdienst zu feiern. Vier Pastoren wurden vor Kurzem auf diese Weise entdeckt und von bewaffneten Rebellen ins Exil getrieben.

 

 Nach der Schließung der Kirchen suchten die Mitglieder nach Alternativen, um auf Gottes Wort zu hören. Als eine gute Möglichkeit stellte sich die Radioarbeit heraus. Mit der Unterstützung eines christlichen Journalisten aus der Region gründeten Christen einen lokalen Radiosender. Seit Ende 2012 gibt es Bibelarbeiten und christliche Musik über Radiowellen zu empfangen. 

 

(Quelle: Open Doors)

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