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Kongress: Für bedrängte Christen einsetzen

Zu mehr Einsatz für verfolgte Christen haben mehrere Referenten beim Kongress „Christenverfolgung heute“ in Schwäbisch Gmünd aufgerufen. In manchen Ländern droht Konvertiten die Todesstrafe.

Der Beauftragte der Bundesregierung für weltweite Religionsfreiheit, Markus Grübel, sagte, dass drei von vier Menschen weltweit in einem Land lebten, in dem die Religionsfreiheit verletzt werde. Leider nehme diese Zahl aktuell sogar noch zu. In 70 Staaten gebe es menschenrechtswidrige Blasphemiegesetze und in elf Ländern drohe bei einer Abkehr von der Mehrheitsreligion sogar die Todesstrafe. Es sei deshalb enttäuschend, dass das Amt des Sonderbeauftragten der Europäischen Kommission für Religions- und Weltanschauungsfreiheit außerhalb der EU bisher nicht neu besetzt worden sei.

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Volker Kauder: Vor China nicht einknicken

Der frühere Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Volker Kauder rief auf dem Kongress dazu auf, gegenüber der kommunistischen Volksrepublik China für die Einhaltung des universalen Rechts auf Religionsfreiheit einzutreten: „Wir dürfen vor einem Land wie China nicht einknicken.“ China gehe ebenso wie Indien „schändlich“ mit dem Thema Religionsfreiheit um.

Der Afrika-Analyst des Hilfswerks Open Doors, Illia Djadi aus dem Niger, berichtete über die zunehmende Gewalt in vielen Regionen von Subsahara-Afrika. Der Islamismus nehme zu. In Burkina Faso gebe es bereits mehr als 1,4 Millionen Binnenvertriebene. Über 2.500 Schulen seien geschlossen worden. Die Kinder, die nun ohne Schulbildung aufwachsen müssten, seien „leichte Beute für die Islamisten, die viel Geld haben und gut organisiert sind“. Die Rebellengruppen agierten mittlerweile grenzübergreifend. Die Gewalt erreiche inzwischen auch die christlich geprägten Länder an der afrikanischen Westküste. Die beste Antwort auf die Bedrohung durch die islamischen Extremisten seien Erziehung und Schulbildung, so Djadi.

„Uns wird nicht geglaubt“

Der Pressereferent von Open Doors Deutschland, Ado Greve, lenkte in seinem Vortrag den Blick auf Deutschland. Asylsuchende, die einen muslimischen Hintergrund haben und Christen geworden seien, hätten es hierzulande schwer. Denn ihnen werde nicht geglaubt, wie eine Open-Doors-Befragung von 133 Gemeinden ergeben habe. Von den 5.207 betreuten Konvertiten wurden von 2017 bis Mai 2021 trotz vorgelegter Glaubensbescheinigung 2.045 durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) abgelehnt. 1.400 von ihnen wurden anschließend erneut durch Verwaltungsgerichte abgelehnt. 99 Konvertiten wurden abgeschoben. Greve sprach von einem „Ruf der Verzweiflung“ der Betroffenen, die beklagten: „Uns wird nicht geglaubt.“

Der Kongress „Christenverfolgung heute“ endet am heutigen Mittwoch. Er wird veranstaltet vom Christlichen Gästezentrum Schönblick (Schwäbisch Gmünd) und der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA (Wetzlar) in Zusammenarbeit mit über 40 Hilfswerken sowie Menschenrechtsorganisationen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Großbritannien. Es ist nach eigenen Angaben der größte Kongress dieser Art in Deutschland.

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