- Werbung -

Landesbischof July: ‚Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen’

Anlässlich des 50. Jahrestages des Mauerbaus erinnern Bischöfinnen und Bischöfe an den Beitrag der Kirche und der Menschen im Osten und Westen.

- Werbung -

Der württembergische Landesbischof und Vizepräsident des Lutherischen Weltbundes, Frank Otfried July, hat an den Beitrag der evangelischen Kirche zur Überwindung der Mauer erinnert. „Die Mauer war ein Bauwerk monströser Bösartigkeit. Dennoch ist es vielen Kirchengemeinden und Einzelnen gelungen, diese Mauer durchlässig zu machen“, so July. Die oft unter schwierigsten Bedingungen gelebte Partnerschaft zwischen Ost und West habe dazu beigetragen, dass Menschen nicht in Sprachlosigkeit und Isolation verharrten. Wörtlich erklärte der Landesbischof: „Das von der Stasi kritisch betrachtetet Psalm- und Losungswort hat sich bewahrheitet: ‚Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen’.“

Die Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland Ilse Junkermann betonte im Gespräch mit epd die Unterschiedliche Wahrnehmung des Gedenktags in Ost und West. Sie sagte, die Menschen aus Ost und West würden dem Gedenktag unterschiedlich entgegentreten. Während häufiger die westliche Sichtweise vertreten sei, mit dem Mauerfall habe das westliche Prinzip und die Freiheit gesiegt, stelle man sich im Osten oft die Frage, weshalb man sich durch den Gedenktag noch einmal an das mit dem Mauerbau einhergehende Trauma erinnern solle. Daher müsse bei Gedenktagen wie dem Mauerbau viel mehr die Frage im Zentrum stehen, wie es den Menschen sowohl im Westen als auch im Osten erging. Zudem müsse auch darauf geachtet werden, dass es selbst im Westen unterschiedliche Anpassungsgrade gegeben habe und immer noch gebe, so Junkermann weiter.

Der evangelische Bischof Markus Dröge forderte anlässlich des Gedenktags eine größere Würdigung der Leistungen von Ostdeutschen. „Die historische Leistung der Menschen in den neuen Bundesländern wird im Westen noch zu wenig gewürdigt", sagte er dem epd. Man habe viel von einer „Mauer in den Köpfen“ geredet, es gebe aber auch eine „Barriere in der Seele“. Bis heute würden sich Ostdeutsche anders fühlen als Menschen, die im Westen aufgewachsen sind.

(Quelle: Mit epd-Material)

Konnten wir dich inspirieren?

Jesus.de ist gemeinnützig und spendenfinanziert – christlicher, positiver Journalismus für Menschen, die aus dem Glauben leben wollen. Magst du uns helfen, das Angebot finanziell mitzutragen?

NEWSLETTER

BLICKPUNKT - unser Tagesrückblick
täglich von Mo. bis Fr.

Wie wir Deine persönlichen Daten schützen, erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.
Abmeldung im NL selbst oder per Mail an info@jesus.de

Zuletzt veröffentlicht