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„Lost in Translation“: Eklat beim Gipfeltreffen arabischer Spitzenpolitiker

Am Rande des Gipfeltreffens arabischer Spitzenpolitiker in Teheran kam es zu einem Eklat: Das iranische Staatsfernsehen übersetzte Aussagen des ägyptischen Präsidenten Muhammad Mursi sinnentstellend falsch. Zudem verließ die syrische Delegation bei Mursis Rede den Saal.

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 Der vom Iran geplante Gipfel der blockfreien Staaten in Teheran sollte die iranische Führungsrolle in der Dritten Welt stärken. Aber das Treffen gestaltet sich auch im Nachhinein zunehmend zu einem Debakel. Als der ägyptische Präsident Muhammad Mursi in seiner Rede die Legitimität des syrischen Präsidenten Baschar Assad in Frage stellte, verließ die syrische Delegation geschlossen den Saal. Später behaupteten die Syrer, dass sie sich einem journalistischen Interview stellen wollten, und deshalb "leider" die Rede Mursis nicht anhören konnten.

 Eigentlich hätten die Syrer keinen Grund gehabt, den Saal zu verlassen, wenn sie sich die Rede nicht im arabischen Original, sondern im iranischen Staatsfernsehen angeschaut hätten. Der Dolmetscher erlaubte es sich, Mursis Wort eigenmächtig zu interpretieren. Jedes mal, wenn Mursi "Syrien" erwähnte, sagte der Übersetzer „Bahrain“.

 Im Original sagte Mursi: "Die Revolution in Ägypten war eine Säule des  Arabischen Frühlings, die ein paar Tage nach Tunesien startete, nach Libyen und Jemen folgte und nun in die Revolution in Syrien gegen das repressive Regime mündet." Doch im iranischen Staatsfernsehen wurde statt Syrien einfach Bahrein gesagt. Auch als Mursi die Opposition in Syrien aufrief, ihre Reihen zu schließen, verwandelte sich das in einen Aufruf an die pro-iranische schiitische Opposition in Bahrein.

 Die iranische Nachrichtenseite "Fardanews" war noch kreativer und erfand eine ganz neue Passage, die sie Mursi in den Mund legte: "Wir müssen Hoffnung haben, dass das populäre Regime in Syrien durchsteht und wir werden unser Bestes tun, um sicherzustellen, dass die Reformen in Syrien durchgeführt werden. Das syrische Volk ist frei und kann den Verschwörungen widerstehen." Mursi hatte genau das Gegenteil gesagt.

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 Bahrain hat derweil der iranischen Botschaft eine offizielle Beschwerde wegen der falschen Übersetzung überreicht. Obgleich sogar Iraner die Fehlübersetzungen bemerkt hatten und sich im Internet darüber beschwerten, bezeichneten Regierungssprecher die Meldungen zu Übersetzungsfehlern als "westliche Verschwörung".

 Der stellvertretende iranische Außenminister, Hossein Amir-Abdollahian, hatte Mursi offensichtlich gut verstanden. Er reagierte auf dessen Kritik am syrischen Regime mit den Worten: "Viele Ansichten Mursis stimmen mit der Sicht des Iran überein. Nur bei manchen Dingen, wie etwa Syrien, hält er an anderen Ansichten fest. Wäre er jedoch über Syrien besser informiert, würde er seine Meinung ändern."

 Der Iran fördert den Aufstand der Schiiten in Bahrain und unterstützt aktiv den Kampf des syrischen Präsidenten Baschar Assad gegen die Aufständischen in Syrien.

(Quelle: Israelnetz.com)

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